CDU - Skandal aufgedeckt . 38 Millionen für Kandidatur Dr. Klaus Lippold

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; CDU-Skandal aufgedeckt. [] 38 Millionen für Kandidatur Dr. Klaus Lippold [] Die Offenbach-Post berichtete am 17.3.1981 über üble Machenschaften in der CDU, die den Kreis Offenbach und damit Sie alle 38 Millionen Mark kosten! [] WIE IST ES ZU...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unterbezirk Offenbach, Eigendruck Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unterbezirk Offenbach
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 22.03.1981
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/CD4782C2-2D9C-43B0-9948-C18F8A82F71E
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; CDU-Skandal aufgedeckt. [] 38 Millionen für Kandidatur Dr. Klaus Lippold [] Die Offenbach-Post berichtete am 17.3.1981 über üble Machenschaften in der CDU, die den Kreis Offenbach und damit Sie alle 38 Millionen Mark kosten! [] WIE IST ES ZU DIESEM SKANDAL DER CDU GEKOMMEN? [] Bei der Kommunalwahl 1977 hat die CDU in Stadt und Kreis Offenbach eine Mehrheit erhalten. In der Stadt saßen im Magistrat noch mehr Sozialdemokraten. Diese Mehrheit sollte gebrochen werden. Einer der hauptamtlichen Stadträte, die zugunsten eines CDU-Mannes "ausgewechselt" werden sollten, war der frühere SPD-Stadtkämmerer Axel Lüdersen. [] Um ihm den Wechsel schmackhaft zu machen, gründete die CDU die "Energieversorgung Offenbach AG.", also den Nachfolger der stets zur Zufriedenheit arbeitenden Stadtwerke [] Diese Neukonstruktion konnte aber nur dann funktionieren, wenn sich der Kreis Offenbach mit einem hohen finanziellen Aufwand an dieser neuen Kapitalgesellschaft EVO beteiligt. [] Das "Geschäft" wurde gemacht. Lüdersen wurde als Offenbacher Stadtkämmerer "beurlaubt" und übernahm als oberster Chef die Leitung der Energieversorgung Offenbach AG mit einem wesentlich höheren Jahresgehalt als er es vorher als Stadtkämmerer bezog. [] An seiner Stelle konnte jetzt der CDU-Mann Josef Petermann als Kämmerer und Oberbürgermeister-Stellvertreter in den Offenbacher Magistrat einziehen. [] Dies alles geschah im Laufe des Jahres 1979. Im Frühsommer trug sich die CDU im Kreis Offenbach mit der Absicht, zur Bundestagswahl 1980 einen eigenen Kandidaten aufzustellen. [] Die Wahl fiel auf den Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes in Frankfurt, den CDU-Kreistagsabgeordneten Dr. Klaus Lippold aus Dietzenbach. [] CDU IN STADT UND KREIS KONNTE SICH NICHT ÜBER LIPPOLD EINIG WERDEN! [] Dr. Lippold besaß nun zwar das Wohlwollen seiner Parteifreunde im Kreis Offenbach, nicht aber in der Stadt Offenbach. Insbesondere deren Vorsitzender Hermann Schoppe, MdL, war mit dem Dietzenbacher CDU-Mann nicht einverstanden und suchte nach einem "passenderen Kandidaten". [] ES KAM JETZT ZU EINEM UNERHÖRTEN "GESCHÄFT"! [] Im Juni 1979 fand auf der Terrasse des Hauses von Dr. Lippold in Dietzenbach ein Gespräch "unter Freunden" statt. [] Beteiligt waren u.a. der CDU-Kreisvorsitzende Ludwig Schwab aus Klein-Krotzenburg, der Dietzenbacher Erste Stadtrat Gerrit Kaiser, der bereits skandalgeschädigte Ex-Stadtrat von Rodgau, Hans-Jürgen Lange aus Dudenhofen und der Fraktionsgeschäftsführer der CDU-Kreis Offenbach und JUNGE UNION - Führer Frank Lortz aus Froschhausen. [] Ludwig Schwab, Mitglied des Hessischen Landtages und Gemeindevertretervorsteher von Hainburg, soll zu einem Offenbacher CDU-Funktionär folgendes gesagt haben: [] Sorge dafür, daß in Offenbach die Widerstände gegen eine Nominierung von Dr. Lippold aufgegeben werden. Nur dann wird die CDU des Kreises gegen alle Widerstände eigener Parteifreunde - vor allem im Westkreis - dafür sorgen, daß die Umgründung der Stadtwerke (38 Mio Mark Kreisbeteiligung) in Ordnung geht. Wenn Schoppe seinen Sturkopf gegen Lippold nicht aufgibt, kann er seine Stadtwerke-Umgründung allein machen. (Schoppe ist Vorsitzender der CDU Stadt Offenbach und Mitglied des Hessischen Landtages!). [] Auch der Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach Alfons Faust aus Dietzenbach mischte bei diesem knallharten Polit-"Geschäft" kräftig mit. Nach einer Sitzung der Wahlkampfkommission Stadt und Kreis Offenbach soll er einem Offenbacher Parteifreund im Landratsamt gesagt haben, er [] soll dafür sorgen, daß die Widerstände gegen Dr. Lippold aufgegeben werden, sonst könnte sich die Stadt-CDU die Umgründung und Beteiligung des Kreises "in die Haare schmieren"! [] Am 5. Oktober 1980 war Bundestagswahl. Die CDU erreichte ihr Ziel nicht, Dr. Lippold blieb "auf der Strecke". [] Aber nun drängte die CDU der Stadt Offenbach auf die Erfüllung des Versprechens, das man ihr im Zusammenhang mit der Zustimmung zur Kandidatur von Dr. Lippold auf der Kreisseite gegeben hatte. Und der Kreis-CDU (Wortführer im Kreistag war der Rödermark-Bürgermeister Karl Martin Rebel) blieb nichts anderes übrig, als in einem beispiellosen Husarenritt und unter Mißachtung aller parlamentarischen Gepflogenheiten der Beteiligung an der Energieversorgung Offenbach AG zuzustimmen und 38 Millionen Mark Steuergelder dafür zu verschleudern! [] Es ist fast unglaublich, daß sich "verantwortungsbewußte" Politiker für ein solches Spiel auf Kosten von 300.000 Menschen im Kreis Offenbach hergeben. [] Damit sich Dr. Lippold zehn Monate lang "CDU-Kandidat für den Bundestag" nennen durfte. [] Damit Josef Petermann Bürgermeister und Stadtkämmerer von Offenbach werden konnte. Mit einem hohen Gehalt natürlich, das die Bürger zahlen. [] Damit Axel Lüdersen zur Energieversorgung Offenbach AG überwechselte und dort einen hochdotierten Posten erhielt. [] Damit der Seligenstädter Stadtverordnetenvorsteher Otmar Busch (CDU) ebenfalls in die Chefetage der EVO AG gelangte und dort ein hohes Gehalt bezieht. [] Damit der CDU-Kreisbeigeordnete Robert J. Heinzinger aus Seligenstadt Geschäftsführer der ebenfalls von der CDU gegründeten "Kreisbeteiligungs-Gesellschaft" wurde. 12 Millionen von den insgesamt 38 Millionen Mark mußten bereits gezahlt werden. Sie liegen jetzt auf einem Sparkonto und bringen hohe Zinsen für die EVO AG. [] Damit die CDU Offenbach eine vorzeitige Mehrheit im Magistrat stellen und dort ihre Macht ausüben konnte. [] Dies alles war und ist der CDU 38 Millionen Mark Steuergelder wert!! [] Die CDU hat von Anfang an nur parteipolitische Absichten verfolgt, um in Stadt und Kreis ihre Macht ausüben zu können. Es ging überhaupt nicht um eine "Stromsicherung". Das war nur ein Trick zur Durchsetzung parteipolitischer Interessen. Deshalb war die SPD von Anfang an gegen diese unsinnige Beteiligung auf der Basis der CDU-Verträge! [] Politiker, die sich für solch abscheuliche Geschäfte hergeben, haben das in sie gesetzte Vertrauen total verspielt. Auf diese CDU-Machenschaften kann es nur eine Antwort geben: [] Vier Jahre CDU-Mehrheit sind genug. Lösen Sie diese skrupellosen Geschäftemacher am 22. März ab ! [] WIR WERDEN WIEDER ORDNUNG SCHAFFEN! [] Deshalb am Sonntag Liste 2 wählen. SPD [] Verantwortlich: SPD-Unterbezirk Offenbach, 6057 Dietzenbach, Lehrstraße. Druck: SPD-Eigendruck
Published:22.03.1981