Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 76
Kreistagswahl am 28. April 1946 [] Wähler, Wählerin! [] Am 28. April 1946 habt Ihr Eure Vertreter in den Kreistag zu wählen. [] Wie in der Gemeinde der Bürgermeister mit seinen Gemeinderäten die Belange aller Gemeindeangehörigen zu wahren hat, so ist es auch im Landkreis. [] Der Landrat, der in Zukunft von den gewählten Kreistagsmitgliedern gewählt wird, hat mit den Kreisräten die Interessen aller dem Kreis angehörigen Gemeinden zu wahren. [] Zu seinen Aufgaben gehören: [] Herstellung und Unterhalt der Bezirksstraßen und Brücken sowie Sicherheitseinrichtungen hierzu. [] Errichtung und Unterhalt von Bezirkskrankenhäusern. [] Unterhalt von eigenen für den Kreis notwendigen Anstalten oder Unternehmungen. [] Anstellung und Besoldung von Beamten, Angestellten und Arbeitern, für die Erledigung der Aufgaben des Kreises. [] Kostenaufbringung für die Hebammenausbildung. [] Um diese hauptsächlichen Aufgaben zu erfüllen, hat der Kreistag die nach den Gesetzen zulässigen Abgaben festzusetzen, das Kreisvermögen zu verwalten, etwa vorhandene Stiftungen zu überwachen, zur Durchführung von notwendig werdenden Einrichtungen Anleihen aufzunehmen oder Bürgschaften hiefür [!] [hierfür] zu übernehmen. [] Diese hauptsächlichen Aufgaben erfordern eine gerechte Mittelaufbringung und eine soziale Lastenverteilung. Dies ist nur möglich, wenn die weniger begüterten Schichten des Kreises im Kreistag entsprechend vertreten sind. [] Die Sozialdemokratische Partei [] als die Partei aller Schaffenden in Stadt und Land ist bereit auch im Kreistag die Interessen der Besitzlosen oder weniger Begüterten nachdrücklichst zu vertreten. [] Sie ist gerade in unserer jetzigen Notzeit bestrebt, die leistungsfähigeren Schichten in erster Linie auch zu höheren Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit heranzuziehen. Je stärker ihr Einfluß im Kreistag ist, desto besser werden die Belange der unteren Schichten des Volkes gewahrt werden. Die Wähler und Wählerinnen haben es im demokratischen Staat selbst in der Hand, ihr eigenes Schicksal mitzubestimmen. [] Deshalb ist es Aufgabe und Pflicht jeder Wählerin und jeden Wählers, vor der Wahl zu prüfen, welcher Partei sie ihre Stimmen geben sollen. Die Sozialdemokratische Partei kann keine unerfüllbaren Versprechungen machen. Nur eines erklärt sie feierlich, daß sie, wenn sie Dein Vertrauen erhält und Du ihr Deine Stimme gibst, gemäß ihrem Einfluß auch im Kreistag alles dran setzen wird, Deine Interessen in jeder Hinsicht zu wahren und zu vertreten. Hätten die Schaffenden in Stadt und Land, zu denen auch Du gehörst, in früheren Jahrzehnten mehr auf die Mahnungen der Sozialdemokratischen Partei geachtet und daraus bei Wahlen die Nutzanwendung gezogen, dann hätte es keinen ersten Weltkrieg, keine Hitlerzeit und keinen zweiten Weltkrieg mit seinen furchtbaren Folgen für uns alle gegeben. Bedenke immer [] "wie man sich bettet, so liegt man" [] und laß Dir raten [] wähle Sozialdemokraten! [] Verantwortl.: Max Allmer, München, Mathildenstraße 9a, - Druck: J. Fuchs, Mü.-Pasing, - Aufl. 50000
|