| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Fremdrecht des Photos, welches die Familie Köhler-Otte mit Heinz Kreutzmann darstellt, sind unbedingt zu beachten. Rechteinhaber: Nafziger
Ihr Abgeordneter: [] Dr. Heinz Kreutzmann [] SPD [] Sozialdemokraten [] 'Bin in der Lage, mit Kurzarbeit aufzuhören' [] Was Bürger an ihren Wahlkreisabgeordneten schreiben [] Seit 1969 vertritt Dr. Heinz Kreutzmann als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis 129 Fritzlar - Ziegenhain - Frankenberg im Deutschen Bundestag. Er ist dort stellvertretender Obmann der SPD im Innerdeutschen Ausschuß, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Mitglied des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt. Er hat sich jedoch immer, wie er sagt, in erster Linie als Anwalt seiner Wähler in Bonn gefühlt. Sein wöchentlicher Posteingang beträgt etwa 30 bis 40 Briefe aus allen Kreisen der Bevölkerung innerhalb und außerhalb des Wahlkreises. Briefe von Bürgerinnen und Bürgern, die Hilfe und Unterstützung suchen. Nicht wenige haben dabei mit Erfolg seine Hilfe in Anspruch genommen, wie die nachfolgenden Briefauszüge beweisen. (Wir bitten um Verständnis dafür, daß wir Namen und Ort nur mit den Initialen anführen. Die Originale können in den Versammlungen Dr. Kreutzmanns auf Wunsch jederzeit eingesehen werden.) [] Dr.Kreutzmann konnte ihnen helfen [] Mehr als acht Jahre kämpften Erdmute Otte und Konrad Köhler darum, heiraten zu dürfen. Sie lebte in der DDR, er in der Bundesrepublik. Den unermüdlichen Bemühungen des Wahlkreisabgeordneten Dr. Heinz Kreutzmann gelang es schließlich, mit Hilfe des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen und eines Briefes an den Generalsekretär der SED, Erich Honecker, die Ausreise von Erdmute Otte in die Bundesrepublik zu erreichen. Heute sind sie schon lange verheiratet. [] Unser Bild (links) zeigt die jetzige Frau Köhler mit ihrem heutigen Ehegatten, ihren Schwiegereltern und dem Großvater des Ehemannes kurz nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik. Links neben Frau Köhler-Otte Dr. Kreutzmann. [] (Foto: Nafziger) [] Ein Unternehmer schreibt ... [] ... Ich danke Ihnen für Ihr Schreiben und möchte Ihnen auf diesem Wege recht herzlich für Ihre Bemühungen danken, die Sie in meiner Angelegenheit hatten ... Inzwischen habe ich einen Auftrag erhalten, der mich von August bis Dezember auslastet. Ich bin daher in der Lage, ab diesem Zeitpunkt mit der seit Februar laufenden Kurzarbeit aufzuhören. Mit freundlichen Grüßen R. S. aus R. [] Eine politisch Verfolgte erhielt ihr Recht [] Das BMA hat mir nun einen formalen Bescheid über meine Wiedergutmachung erteilt und zur Durchführung an die BfA, Knappschaft und das Bundesfinanzministerium überwiesen. Damit ist ein langes Verfahren mit gutem Ausgang beendet. Die rasche Behandlung in der Endphase ist Ihrem tatkräftigen Eingreifen zuzuschreiben, wofür ich Ihnen aufs herzlichste danken möchte. Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen und freue mich sehr, daß Sie die Wiedergutmachung eines so weit zurückliegenden Unrechts ermöglicht haben. [] Frau M. H. aus E. [] ,Aufrichtiger Dank für Ihre große Hilfe' [] ... Die Zusage der Treuarbeit AG Frankfurt meinem Unternehmen einen landesverbürgten Kredit in Höhe von ... zu gewähren, ist mir ein willkommener Anlaß, Ihnen durch diese Zeilen meinen aufrichtigen Dank für Ihre große Hilfe bei der Beschaffung des Kredites auszudrücken. Ich kann Ihnen versichern, daß auch die Mitarbeiter meines Hauses, deren Arbeitsplätze durch Ihren uneigennützigen Einsatz erhalten und gesichert bleiben, sich meinem Dank anschließen. [] Mit freundlicher Empfehlung Ihr K. S. aus G. [] ,Bekannte darauf hinweisen, wie wichtig Kontakt ist ...' [] ... Das Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft, Frankfurt, hat in dieser Woche meinen Antrag genehmigt und mir die entsprechende Bescheinigung geschickt. Es steht außer Frage, daß diese Beschleunigung auf Ihre Initiative zurückzuführen ist. Ich danke Ihnen daher sehr herzlich. Außerdem werde ich nicht verfehlen, meine Bekannten darauf hinzuweisen, wie wichtig der Kontakt zwischen Wählern und ihren Vertretern auch im Gegenständlichen ist und im rein Informativen ... [] Mit freundlichem Gruß Architekt R. B. aus Z. [] ,Dachte, daß es nur eine Floskel wäre' [] ... Ich bedanke mich für Ihre Mithilfe hinsichtlich der Staatsangehörigkeit meiner Frau, auch wenn es wegen der bestehenden Gesetze nichts mit ihrer deutschen Staatsangehörigkeit werden wird, so freue ich mich doch, daß Sie als mein gewählter Volksvertreter sich für mich eingesetzt haben. Als ich Sie bei der Zusammenkunft der Vertrauensleute in der ...-Kaserne in H. davon sprechen hörte, daß Soldaten auch mit privaten Sorgen zu Ihnen kommen könnten, dachte ich, daß das nur eine Floskel wäre. Um so mehr war ich angenehm überracht über Ihren persönlichen Einsatz. Nochmals dafür meinen herzlichen Dank. [] Hochachtungsvoll K. L. aus H., Berufssoldat [] '... Bedürfnis, für Ihre Hilfe zu danken' [] ... Frau L. K. hat mir von Ihrer Bereitschaft berichtet, mir bei meiner Ausreisegenehmigung aus Polen durch Intervention des Auswärtigen Amtes zu helfen. Die Ausreisepapiere wurden mir am ... ausgehändigt. Nach einer Rücksprache bei der Deutschen Botschaft in Warschau besteht Grund zu der Annahme, daß dies aufgrund Ihrer Intervention geschehen ist. Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen, Herr Abgeordneter, wenigstens in dieser bescheidenen Form für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe sehr herzlich zu danken. [] Hochachtungsvoll Dr. J. O. aus S., Kath. Priester [] Den Bundeskanzler in die Auftragsvergabe für die Ägyptische Staatsbahn eingeschaltet [] Bei meinem kürzlichen Besuch in Bonn konnte ich Ihnen darlegen, wie sehr uns Henschelanern daran gelegen ist, daß im Interesse der Sicherung und Erhaltung der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter der Auftrag über 35 schwere Streckenlokomotiven für die Ägyptische Staatsbahn - Wert ca. 70 Mill. DM - in unser Haus kommt ... [] ... Mit den Kollegen Börner und Höhmann haben ja gerade auch Sie immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme der Henschelaner gehabt, und ich habe erst jüngst wieder bei dem Besuch des Parlamentarischen Staatssekretärs Schmidt (Würgendorf) in unserem Hause feststellen können, mit welchem Elan Sie alle sich für unser Kasseler Unternehmen eingesetzt haben. Davon hat sowohl die Wehrtechnik wie der Flugzeugbau profitiert. Ich möchte jedoch bei dieser Gelegenheit noch einmal deutlich machen, daß wir als einzige Lokomotivfabrik in Deutschland in 1974, 1975 und mit Sicherheit auch 1976 ohne Kurzarbeit und Massenentlassungen über die Runden kommen ... [] ... Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß Sie auch bei Frau Staatssekretärin Marie Schlei wegen des Ägypten-Auftrages vorstellig geworden sind, um damit den Bundeskanzler unmittelbar in die Auftragsvergabe einzuschalten ... [] ... Dafür möchte ich Ihnen bei dieser Gelegenheit auch einmal ein ganz herzliches Dankeschön sagen. [] Ihr Kurt Fischer [] Betriebsratsvorsitzender der Thyssen-Henschel AG Kassel. [] Inzwischen hat Henschel den Auftrag erhalten. [] Ein Zweigbetrieb sollte geschlossen werden [] Heute erst komme ich dazu, mich für Ihre sowie des Herrn Pfuhl Mühen und Einsatz für den Fortbestand unseres Werkes recht herzlich im Namen aller meiner Kollegen zu bedanken. Wie wir aus Ihrem Schreiben vom 21. 10. 1975 ersehen können und auch von seiten des Hauptbetriebsrates in Höchst in Erfahrung bringen konnten, ist der Fortbestand und somit unsere Arbeitsplätze für die nächsten vier Jahre als gesichert anzusehen. Die Kurzarbeit haben wir vorerst abgeschlossen, so daß wir guter Hoffnung sind, die Krise überwunden zu haben. Sollte es unerwartet zu Schwierigkeiten kommen, so werde ich mich rechtzeitig vertrauensvoll an Sie wenden. [] Mit einem nochmaligen "Dankeschön" verbleibe ich [] Ihr Helmut Reiche [] Betriebsrat der Farbwerke Hoechst [] Dr. Heinz Kreutzmann [] 56 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder, geb. 23. 9. 1919 in Darmstadt, Volksschule, Hum. Gymnasium, Abitur, sieben Jahre Soldat, Kriegsteilnehmer, schwerkriegsbeschädigt, Frontoffizier, Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Dr. phil. [] 10 Jahre Journalist, Fremdenverkehrsreferent im Hessischen Wirtschaftsministerium, Staatskommissar für das Zonenrandgebiet in der Staatskanzlei unter Dr. Zinn. Mitglied des Bundestages seit 1965; Mitglied des Landesvorstandes Hessen und des Bezirksvorstandes Hessen-Nord der SPD. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
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