Reform der Berufsbildung - jetzt! . 5 . Ein fortschrittliches Berufsbildungsgesetz

Reform der Berufsbildung - jetzt! [] Ein fortschrittliches Berufsbildungsgesetz [] Warum gerade jetzt - angesichts des Mangels an Ausbildungsplätzen? [] Die Notwendigkeit einer Berufsbildungsreform ist besonders durch die aktuelle Situation der Berufsbildung offenkundig geworden: [] Das Ausbildungss...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, Wi-Druck GmbH, 4 Düsseldorf 11
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/4C0D851C-7883-40E1-8BA9-AA4F8C9863FA
Description
Summary:Reform der Berufsbildung - jetzt! [] Ein fortschrittliches Berufsbildungsgesetz [] Warum gerade jetzt - angesichts des Mangels an Ausbildungsplätzen? [] Die Notwendigkeit einer Berufsbildungsreform ist besonders durch die aktuelle Situation der Berufsbildung offenkundig geworden: [] Das Ausbildungsstellenangebot sichert nicht mehr jedem Jugendlichen einen geeigneten und gewünschten Ausbildungsplatz. [] Es gibt zahlreiche Mißstände in der Berufsbildung, die durch Untersuchungen auch der Bundesregierung nachgewiesen sind. [] Die Zusammenarbeit von Schule und Betrieb, von Bund und Ländern in der Berufsbildung, insbesondere in der Abstimmung von Lehrplänen und Ausbildungsverordnungen, ist mehr als mangelhaft. [] Die Unternehmerorganisationen nutzen die Alleinbestimmung der Arbeitgeber über das Ausbildungsplätzeangebot als machtpolitisches Instrument aus. [] Wir brauchen jetzt ein fortschrittliches Berufsbildungsgesetz! [] Im Februar 1975 hat Bundesbildungsminister Rohde einen Referentenentwurf eines Berufsbildungsgesetzes vorgelegt. Im April hat die Bundesregierung einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet. Es ist deutlich geworden: [] Durch den massiven Druck der Wirtschaftsverbände, den sich der Wirtschaftsminister Friderichs zu eigen gemacht hat, wurde die Reform bisher schon im Ansatz verhindert. [] Der Entwurf bleibt in entscheidenden Fragen hinter den dringend notwendigen Erfordernissen zurück. Er kann in dieser Form von den Gewerkschaften nicht akzeptiert werden. [] Der Gesetzentwurf enthält keine verbindlichen Bestimmungen, die die Zusammenarbeit von Schule und Betrieb, von allgemeiner und beruflicher Bildung regeln. [] Eine Reform der Berufsbildung muß jedoch die Verbindung von allgemeiner und beruflicher Bildung fördern. [] Der Entwurf klammert nach wie vor die Beamtenausbildung aus. Außerdem bleibt die Berufsausbildung im Handwerk als besonderer Teil der Handwerksordnung bestehen. [] Die Reform muß jedoch ein einheitliches Berufsbildungsrecht für alle Jugendlichen bringen. Hier darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. [] Der Gesetzentwurf überläßt weiterhin den Einzelbetrieben die Finanzierung einer qualifizierten Berufsbildung. Bei höheren Anforderungen und Kosten aber stellen viele Betriebe die Ausbildung ein. Heute bilden nur etwa 16% der Betriebe aus. [] Die Reform muß die Finanzierung der Berufsbildung neu regeln. Alle Betriebe und Verwaltungen - ob sie ausbilden oder nicht - müssen durch eine Bildungsabgabe an der Finanzierung der Berufsbildung beteiligt werden. [] Der Entwurf schreibt die nebeneinander bestehenden Kompetenzen und Aufgaben in der Berufsbildung fest. Er läßt es weiterhin zu, daß sich die Unternehmer durch ihre Kammern in der Berufsausbildung selbst kontrollieren und die Kammern wichtige Aufgaben in der Berufsbildung wahrnehmen. [] Die Reform muß jedoch eine durchgegliederte bundeseinheitliche Selbstverwaltung der Berufsbildung bringen und den Kammern die Mitwirkung in der Berufsbildung entziehen. [] Im Entwurf fehlen Mitbestimmungsrechte der Gewerkschaften auf allen Ebenen. Die ursprüngliche Absicht, eine Bundesanstalt für Berufsbildung einzurichten, wurde von den Unternehmern und Teilen der F.D.P. verhindert.<NZ>Die Reform muß die Mitwirkung und Mitbestimmung der Gewerkschaften in allen Fragen und auf allen Ebenen der Berufsbildung sicherstellen. Das ist nur im Rahmen einer durchgegliederten Selbstverwaltung möglich. [] Die Gewerkschaften werden die Bundesregierung, die Länderregierungen, Koalition und Opposition an konkreten Taten und konkreten Vorschlägen zur Reform der Berufsbildung und nicht an unverbindlichen Absichtserklärungen messen. [] Wir fordern die Reform der Berufsbildung - jetzt! Und keine halben Sachen! [] Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen (Faltblatt Nr. 1). [] Qualifizierte Berufsausbildung für alle (Faltblatt Nr. 2). [] Finanzierung der außerschulischen Berufsbildung durch einen zentralen Finanzierungsfonds (Faltblatt Nr. 3). [] Mitbestimmung der Gewerkschaften in allen Fragen und auf allen Ebenen der Berufsbildung (Faltblatt Nr. 4). [] DGB [] Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Gestaltung: Ploog-Kommunikation; Druck: WIDruck GmbH, 4 Düsseldorf 11