Liebe Wählerin! Lieber Wähler! . Darf ich für einige Minuten Ihre Aufmerksamkeit auf die Wahl zum Kölner Stadtparlament lenken?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Liebe Wählerin! Lieber Wähler! [] Darf ich für einige Minuten Ihre Aufmerksamkeit auf die Wahl zum Kölner Stadtparlament lenken? [] Sie haben am 28. Oktober die Wahl, welcher politischen Partei und welcher Person Sie Ihr Vertrauen schenken. []...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Druckhaus Deutz
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.10.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/0862B859-A3FE-4F96-B6FF-79EEBAF4AB88
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Liebe Wählerin! Lieber Wähler! [] Darf ich für einige Minuten Ihre Aufmerksamkeit auf die Wahl zum Kölner Stadtparlament lenken? [] Sie haben am 28. Oktober die Wahl, welcher politischen Partei und welcher Person Sie Ihr Vertrauen schenken. [] Mein Vorschlag: Wählen Sie diesmal die Liste 2 - Sozialdemokraten. [] Bitte schauen Sie sich um in der Welt. In vielen Ländern, gibt es seit Jahrzehnten starke sozialdemokratische Mehrheiten, besonders in den Stadtparlamenten. In Schweden und England zum Beispiel, aber auch in vielen Städten unserer Bundesrepublik. Und überall dort gibt es vorbildliche kommunale Einrichtungen, die in der ganzen Welt Anerkennung finden. Gesunde, schöne und preisgünstige Wohnsiedlungen, ausgezeichnete Bahn und Busverbindungen, Volks und Berufsschulen, Kindergärten und Kinderhorte, billigste Wohnungen für Rentner, ausreichende städtische Krankenhäuser und soziale Hilfen mannigfaltigster Art. [] Wenn auch die Politik im Rathaus von der Politik des Bundeshauses in Bonn abhängig ist, so gibt es doch Möglichkeiten, für die Bedürftigen und die Bürger mit kleinem Einkommen Erleichterungen zu schaffen. Leider können wir in Köln die Preise nicht festhalten, die überall dem Haushaltsgeld davonlaufen. [] Über diese Sorgen bin ich als Gewerkschafter nicht nur hinreichend im Bilde, sondern auch von meiner beruflichen Tätigkeit her bemüht, zu helfen, wo es nur geht. [] Sicher lassen Sie sich nicht von dem irreführenden Schlagwort "Wohlfahrtsstaat" täuschen. [] In Köln haben wir wohl kaum die Sorge, daß in der Vergangenheit zuviel für die Wohlfahrt und zuwenig für die Repräsentanz geschehen sei. [] Und noch eins: Besonders die Wählerinnen darf ich herzlichst bitten zu überlegen, daß die heftigsten Streiter für das Frauenwahlrecht so wie heute für die Gleichberechtigung der Frau im Beruf und für gleiche Entlohnung - überall in der Welt die Sozialdemokraten waren. [] Darf diese Partei und deren Kandidat auch auf eine besondere Zuneigung unserer geschätzten Wählerinnen hoffen? [] Bisher fehlten uns leider besonders die Stimmen der Frauen. Die Männer allein hätten auch in Köln schon lange eine sozialdemokratische Mehrheit erreicht. [] Entschließen Sie sich also diesmal für die Liste 2. Geben Sie Ihre Stimme und Ihr Vertrauen der SPD. Wir werden Sie bestimmt nicht enttäuschen. [] Mit freundlichen Grüßen [] Ihr Peter Michels [] Kandidat der SPD im Wahlbezirk Sülz I
Published:28.10.1956