| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals
Liebe Wählerinnen und Wähler! [] Nur noch einige Tage trennen uns von der Wahl zum Kölner Stadtparlament, an dem Sie es in der Hand haben, das Wort wahr zu machen: [] "Wahltag ist Zahltag." [] Als Kandidat der SPD des Wahlbezirks 21 Riehl Niehl, bitte ich Sie mir und meiner Partei Ihre Stimme zu geben. [] Als Bürger unserer Stadt bin ich mir voll bewußt, welche Wünsche und Hoffnungen Sie als Mitbürger an das neue Stadtparlament knüpfen. Obwohl meine Partei die berufenste nach dem Zusammenbruch von 1945 gewesen wäre, die Geschicke unseres Volkes zu leiten, blieb ihr dies leider versagt. Aber ob als Oppositionspartei im Bundestag oder als Regierungspartei in Nordrhein Westfalen seit diesem Frühjahr, hat sie sich mit ihrer Politik bewährt. [] Erich Ollenhauer hat einmal den Ausspruch getan: [] "Die SPD ist die Partei des kleinen Mannes." [] Sie realisiert die Forderungen der Gewerkschaften für die Besserstellung der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Rentner und Invaliden und hat darüber hinaus immer ein offenes Ohr für die Belange der Handwerksmeister, Kleingewerbetreibenden und Mittelständler gehabt. [] Es klingt geradezu wie Hohn, wenn Wirtschaftsminister Prof. Erhard und Ernährungsminister Lübke bei Eröffnung der Frankfurter Messe erklären, daß die Menschen in der Bundesrepublik bescheidener leben müßten. Sagen sie das auch jenen Leuten, die Milliarden über Milliarden verdient und in ihren Betrieben und in der deutschen Wirtschaft investiert haben? [] Nur zur Förderung des sozialen Wohnungsbaues, der Schulen, Kinderhorte, Spielplätze und sonstiger kommunalpolitischer Dinge sind die Zuwendungen vom Bund für die Länder und Gemeinden sehr knapp. [] Es sind auch genügend Geld und Rücklagen vorhanden, um in Deutschland eine starke Bundeswehr zu unterhalten. [] Darum wende ich mich an Euch, liebe junge Generation, die Ihr in diesem Jahre in Köln zum ersten Male an die Wahlurne geht. Üerlegt es Euch, wem Ihr Eure Stimme gebt! [] Gerade auf Jugendpflege, Jugenderziehung und Freizeitgestaltung haben die Gemeinden besonderen Wert zu legen. Während meiner langjährigen Tätigkeit in der Jugend und Naturfreundebewegung lag mir immer besonders die heranwachsende Jugend am Herzen. Für sie sollte man Sportplätze, Jugendheime, Jugendherbergen und Heime der offenen Tür schaffen. [] Es liegt der SPD und auch mir fern, leere Versprechungen und unerfüllbare Forderungen in der kommunalpolitischen Arbeit zu machen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, durch intensive Kleinarbeit im Zusammenwirken mit der Bürgerschaft ihre Wünsche zu realisieren. [] Sorge für unsere Alten und sozial Schwachen war in den zurückliegenden Jahren erste und vornehmste Aufgabe unserer Partei. Gerade weil in unserem Wahlbezirk die Riehler Heimstätten liegen, sehe ich es als meine besondere Pflicht an, mich für diese alten Leute einzusetzen. [] Beide Vororte Riehl und Niehl haben sich nach dem Kriege sehr entwickelt. Neue Schulen zu errichten, ist ein Gebot der Stunde ' da der zweischichtige Unterricht für das Lehrerpersonal und auch für die Schüler auf die Dauer nicht tragbar ist. Daß die städtischen Verkehrsmittel nicht ausreichend sind und einer Verbesserung bedürfen, erfährt jeder, der morgens und abends im Spitzenverkehr zu und von seiner Arbeitsstätte fahren muß. [] Die Beleuchtung der Boltensternstraße ist der Initiative der SPD zu verdanken, weitere Verbesserungen auf diesem Gebiete wären am Platze. [] Auf Grund des immer stärker werdenden Verkehrs sehe ich meine Aufgabe darin, mich besonders in den kinderreichen Siedlungen für die Errichtung von Spielplätzen einzusetzen. [] Resignation und Wahlmüdigkeit haben noch nie zum Erfolg geführt, sondern unsere Lage immer nur verschlechtert. [] Darum, wenn Sie am Sonntag, dem 28. Oktober, Ihre Stimme abgeben, wählen Sie SPD, Liste 2. [] Die paar Schritte zu Ihrem Wahllokal werden sich lohnen. [] Ihr Kandidat am 28. Oktober 1956 ist also [] Peter Martin [] der Kandidat der SPD im Wahlbezirk 21, Dreher, 49 Jahre alt.
|
|---|
