Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals
Ihr Mann [] für Bonn: [] Professor [] Horst Ehmke [] Unsere wichtigste politische Aufgabe: [] Frieden bewahren nach innen und außen. [] Im Deutschen Bundestag [] Mit dem Partei- und dem Fraktionsvorsitzenden [] Mit Bundeskanzler Helmut Schmidt auf dem Parteitag in Essen [] In der Leitzentrale der Bonner Verkehrsbetriebe [] Mit Bundeskanzler Kreisky [] Beim mexikanischen Staatspräsidenten Lopez Portillo [] Bei Li Xiannian, dem Stellvertretenden Ministerpräsidenten Chinas [] Mit Henry Kissinger [] Karnevalsvortrag vor der ABK [] Auf dem Flohmarkt in Bad Godesberg [] Mit dem Fahrrad durch Bonn [] Professor Horst Ehmke ist kein "geborener", sondern ein "gelernter" Sozialdemokrat. Er stammt aus einem bürgerlich-liberalen Elternhaus, sein Vater war Chirurg. Nach dem 2. Weltkrieg trat Ehmke als Student der SPD bei. Das Studium der Weimarer Republik hatte ihn davon überzeugt, daß unserem Volk viel Leid und Schande erspart geblieben wären, wenn es in Weimar auf seine Sozialdemokraten gehört hätte. Der Wunsch, in der Sozialdemokratie der deutschen Demokratie zu dienen, hat Ehmkes Lebensweg bestimmt. Vor zwölf Jahren verließ er seinen Freiburger Lehrstuhl für Staatsrecht, um in die aktive Politik zu gehen. Horst Ehmke ist ein Mann, der nicht nur reden kann, sondern auch handelt. Ein Mann, dessen Offenheit und Direktheit zugleich gefürchtet und respektiert werden. Nicht nur seine politischen Gegner, auch seine politischen Freunde wissen, daß er sehr unbequem sein kann. Doch er beweist auch immer wieder, daß Sozialdemokraten lachen können. [] Horst Ehmke lebt schon über zwanzig Jahre in Bonn, so lange hat er nicht einmal in seiner Geburtsstadt Danzig gelebt. Seine drei Kinder sind hier geboren. Sein beruflicher Weg hat ihn vom Referendar beim Landgericht in Bonn über den Dozenten an der hiesigen Universität, den Staatssekretär und den Minister der Bundesregierung zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion geführt. Mit seiner Lebensfreude, die ansteckend wirkt, fühlt er sich in Bonn und im Rheinland zu Hause. [] Horst Ehmke ist der außenpolitische Sprecher seiner Fraktion im Bundestag. Er ist weit herumgekommen. Er kennt die Länder der Welt und ihre Staatsmänner. Unserem Land hat er dabei Freunde gewonnen. [] Für Bonn [] in den Bundestag [] Professor Horst Ehmke [] In der Debatte [] Interview mit Prof. Horst Ehmke [] Frage: Herr Professor Ehmke, Sie haben vor 10 Jahren als Chef des Kanzleramtes den ersten Finanzvertrag des Bundes für die Stadt Bonn auf den Weg gebracht. Im vergangenen Jahr haben Sie beim Zustandekommen des zweiten Finanzvertrages kräftig geholfen. Sind Sie mit der Politik der Stadt Bonn zufrieden? [] Ehmke: Bonn hat als Bundeshauptstadt Anspruch auf die Hilfe des Bundes. Die Stadt darf ihre Mittel aber nicht nur in die Repräsentation und in die Bonner Innenstadt stecken, so schön diese geworden ist. In den nächsten Jahren ist wichtig: mehr Mittel für die anderen Stadtteile, auch sie sollen schöner werden - Förderung des mittelständischen Gewerbes mit seinen Arbeits- und Ausbildungsplätzen; es wäre töricht, Bonn zu einer reinen Beamtenstadt werden zu lassen - Stärkere Förderung des Wohnungsbaus, gerade auch durch die Stadt; hinter der Kulisse der Bundeshauptstadt gibt es heute vielfältige Wohnungsnöte. [] Frage. Sie sind als außenpolitischer Sprecher Ihrer Fraktion auch in der großen Politik mit Bonn besonders verbunden. Wird sich das internationale Klima so verschlechtern, daß wir eine Rückkehr zum kalten Krieg befürchten müssen? [] Ehmke: Das hängt nicht alleine und nicht einmal in erster Linie von uns ab. Wir müssen aber alles tun, was wir tun können, um einen Rückfall in den kalten Krieg zu vermeiden. Wir haben in Europa auf der Grundlage eines militärischen Gleichgewichts in zehn Jahren Entspannungspolitik viel für die Menschen in West-, aber auch in Osteuropa erreichen können. Das dürfen wir nicht aufgeben. [] Frage: Müssen nicht die Spannungen im Nahen und Mittleren Osten und in Südasien auf Europa zurückschlagen? [] Ehmke: Die Gefahr besteht in der Tat. Aber das muß nicht eintreten. Die Vier Mächte haben z. B. das Abkommen über Berlin - einer der Ecksteine der Entspannungspolitik in Europa - geschlossen, als in Vietnam Krieg tobte. Die politische Aufgabe besteht darin, auch in anderen Regionen der Welt, wie in Europa, zu einem Machtgleichgewicht und auf dessen Grundlage zum Gewaltverzicht zu kommen. [] Frage: Herr Professor Ehmke, in Ihrer Partei haben Sie in den letzten Jahren eine Schlüsselrolle auf dem schwierigen Gebiet der Energiepolitik übernommen. Sie sind Vorsitzender der Energie-Kommission Ihrer Partei. Werden wir auf Kernenergie verzichten können? [] Ehmke: Wir haben das in der deutschen Sozialdemokratie ebenso gründlich wie leidenschaftlich diskutiert mit dem Ergebnis, daß wir für die vor uns liegenden Jahrzehnte nicht einfach auf Kernenergie verzichten können, zumal die sichere Versorgung mit Erdöl als gefährdet erscheinen muß. Wir können aber auch nicht - darin haben die Kritiker eines forcierten Ausbaus der Kernenergie recht -, einfach weiter drauflos bauen bevor geklärt ist, wie der radioaktive Müll sicher entsorgt werden kann. [] Frage: Welche Schlußfolgerungen ziehen Sie daraus? [] Ehmke: Wir wollen mit dem Energiesparen Ernst machen, die Kohle verstärkt nutzen und alternative Energiequellen entwickeln. Gleichzeitig wollen wir die Lösung des Sicherheits- und Entsorgungsprobleme der Kernenergienutzung vorantreiben. [] Frage: Werden wir langfristig auf Kernenergie verzichten können? [] Ehmke: Nach meinem Urteil könnte uns nur ein drastisches Energiesparprogramm verbunden mit einem technologischen Durchbruch in der Nutzung von Sonnenenergie für die Stromerzeugung dazu in die Lage versetzen. [] Frage: Das klingt sehr nüchtern. [] Ehmke: Die Frage der sicheren Energieversorgung unserer Gesellschaft ist eine sehr nüchterne Frage. Sie eignet sich nicht für Glaubenskriege. Sie erfordert vielmehr eine breite politische Übereinstimmung. [] Frage: Herr Professor Ehmke eine letzte Frage: Warum kandidieren Sie in Bonn? [] Ehmke: Weil ich Bonn gerne im Bundestag vertreten würde und weil ich der Meinung bin, Bonn sollte als Bundeshauptstadt einen bekannten Bundespolitiker in das Parlament schicken. [] Wählen gehen [] Horst Ehmke [] SPD
|