Käthe Schaub

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Käthe Schaub [] Als ältestes von zwölf Kindern einer Arbeiterfamilie wurde ich am 15. April 1892 geboren. Früh lernte ich Not und Elend kennen. 1910 schloß ich mich als Textilarbeiterin den Gewerkschaften an, und wurde 1912 Mitglied der Sozia...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Westliches Westfalen, Wenke, Heinrich, Westfalendruck GmbH, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 18.06.1950
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/692CAFA3-7F89-43DD-B4C9-29BDB04E506C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Käthe Schaub [] Als ältestes von zwölf Kindern einer Arbeiterfamilie wurde ich am 15. April 1892 geboren. Früh lernte ich Not und Elend kennen. 1910 schloß ich mich als Textilarbeiterin den Gewerkschaften an, und wurde 1912 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. So kam ich auch schon früh mit dem Kampf der Arbeiterbewegung um Freiheit und bessere Lebensbedingungen in Berührung. Ich erkannte bald, daß Fortschritt und soziale Gerechtigkeit für die Schaffenden nur deren Werk selbst sein können. Für mich gibt es dabei kein besonderes Frauenproblem. Mann und Frau können nur gemeinsam an der Lösung dieser Probleme arbeiten. [] Nach dem Besuch der Frauenschule wurde ich Fürsorgerin und kam vor 30 Jahren aus Köln nach Dortmund und in meinen jetzigen Wahlkreis. Meine Aufgabe bestand in der Hilfe für alle Notleidenden, die kinderreichen Familien, die Alten und Ausgestoßenen, die Hungernden und Darbenden. Aber auch die Jugend wurde von mir betreut und fühlte sich mit mir verbunden. [] Das Vertrauen der Sozialdemokratischen Partei machte mich zur Gemeindevertreterin, zur Kreistagsabgeordneten und 1918 nach der Eingemeindung zur Stadtverordneten von Dortmund. Ich kandidierte zum Preußischen Landtag und Deutschen Reichstag. Die Naziherrschaft und der zweite Weltkrieg konnten meine Arbeit zwar zwölf Jahre hindern, das Vertrauen großer Bevölkerungskreise und der Arbeiterschaft blieben bestehen. 1945 stellte mich das Vertrauen dieser Kreise wieder in die vorderste politische Linie. Ich wurde in den ersten Landtag berufen und in freier Wahl am 20. April 1947 zur Abgeordneten in den zweiten Landtag gewählt. Es galt damals Hunger und Kälte zu bannen, zerstörte Wohnungen, Brücken und Straßen aufzubauen, unsere Zechen, unsere Arbeitsstellen, unsere Existenzen zu erhalten, unsere Versicherungsanstalten und damit Renten- und Krankenversicherung zu sanieren, unseren Kriegsgefangenen und Kriegsversehrten zu helfen, den Millionen Flüchtlingen wieder Heimat und Auskommen zu sichern, unserer Jugend wieder Schule und Erziehung zu gewährleisten, Heime und Jugendherbergen wieder aufzubauen. [] Ihr schenktet in meiner Person der Sozialdemokratie das Vertrauen. Heute werbe ich wieder um dieses Vertrauen. Am 18. Juni sollt Ihr erneut entscheiden. Der Kampf geht um Vollbeschäftigung, um den krisenfesten Arbeitsplatz, um Mitbestimmung, um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um eine christliche Gemeinschaftsschule, um Ausbau der Sozialversicherung und um die unveräußerlichen Ziele der Sozialdemokratie: Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Wählt die Kandidatin der SPD [] Käthe Schaub, Lütgendortmund [] Der Kandidat der SPD [] Herausgegeben von der SPD, Bezirk Westliches Westfalen, verantwortlich Heinr. Wenke, Dortmund, Westfalendruck GmbH., Dortmund
Published:18.06.1950