Wir stellen vor: . Kurt Pohle

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Kurt Pohle [] Kandidat im Wahlkreis 10 Segeberg / Neumünster [] [] Liebe Wählerin! Lieber Wähler! [] Leider ist es mir nicht möglich, mich bei allen Familien meines Wählerkreises persönlich vorzustellen. Da Sie nicht...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Schleswig-Holstein, Strack, Gerhard, Haase-Druck GmbH, Kiel
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/781CA7C3-A155-4CAE-B44A-42BB1A105A7C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Kurt Pohle [] Kandidat im Wahlkreis 10 Segeberg / Neumünster [] [] Liebe Wählerin! Lieber Wähler! [] Leider ist es mir nicht möglich, mich bei allen Familien meines Wählerkreises persönlich vorzustellen. Da Sie nicht immer die Zeit und Gelegenheit haben werden, zu örtlichen Versammlungen zu gehen, um sich über die Ziele, Absichten und Persönlichkeiten der einzelnen Parteien zu informieren, halte ich es für meine Pflicht, mich durch den Wählerbrief Ihnen wenigstens schriftlich vorzustellen. [] Obwohl ich weiß, daß in diesen Tagen, vor der für uns alle so entscheidenden Wahl zum 2. Deutschen Bundestag, viel Propagandamaterial auf Sie einstürmt, möchte ich Sie herzlich bitten, die von mir an Sie gerichteten Worte zu lesen. [] Wir Sozialdemokraten verfügen nicht über die Millionen Wahlgelder wie die bürgerlichen Parteien und müssen deshalb sparsam mit unseren Mitteln umgehen. Das bedeutet aber nicht, daß wir abseits stehen und ruhig zusehen, wie Sie von verschiedenen Seiten beeinflußt, ja teilweise sogar durch Unwahrheiten aufgehetzt werden. Unsere Grundhaltung verbietet es uns, mit Verleumdungen und Diffamierungen unserer politischen Gegner an Sie heranzutreten. Wir sind bestrebt, der Wahrheit, der Anständigkeit und der Fairneß den Vorzug vor der politischen Lüge zu geben. [] Sicher werden Sie sich erinnern, daß ich durch Ihr Vertrauen in den ersten Deutschen Bundestag gewählt worden bin. Kurz darf ich berichten, wie ich in den vier Jahren Ihre Interessen vertreten habe. [] Der Grundgedanke meiner Arbeit war die Sorge um den Menschen, der durch den Krieg und die Kriegsfolgen hilfsbedürftig geworden war. Als Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Kriegsopfer und Kriegsgefangenenfragen habe ich mich mit den Problemen und Sorgen der kriegsbeschädigten Arbeiter, Bauern, Handwerker, Angestellten und Beamten, sowie der Kriegerwitwen und -waisen auseinandersetzen müssen. Mein Ringen galt der Verbesserung der Rentenleistungen und der Beschaffung von Arbeitsplätzen für die Schwerstversehrten, damit das Leben für sie wieder Sinn und Inhalt bekommt. [] Als Soldat, der den Leidensweg der Millionen im ersten wie im zweiten Weltkrieg mitgezogen ist, habe ich es stets als eine kameradschaftliche Verpflichtung angesehen, mich ganz besonders der Opfer des Krieges anzunehmen. [] Hilfe für die Heimkehrer war eine ständige Forderung im ersten Deutschen Bundestag, und so ist es meinen politischen Freunden und mir gegen viele Widerstände der Regierungsparteien gelungen, das Entschädigungsgesetz für Heimkehrer doch noch in letzter Stunde zur Verabschiedung zu bringen. [] Fragen der Volksgesundheit sind ein weiteres Gebiet gewesen, dem ich mich im Bundestagsausschuß gewidmet habe. [] Die Sorgen der Bedrängten und Rentner waren auch meine Sorgen; doch leider stieß meine Partei bei Anträgen auf Erhöhung der Unterstützung immer wieder auf die ablehnende Haltung der Regierungskoalition (CDU-FDP-DP). [] Deshalb glaube ich auch Sie mit mir einer Meinung zu wissen in der "Forderung nach einem besseren Bundestag". [] Wir Sozialdemokraten wollen u. a. sichere Arbeit für jeden Arbeitswilligen und Arbeitsfähigen. [] Ausreichende Renten für Alte, Bedrängte und Kriegsopfer und keine Almosen. [] Entschieden treten wir gegen jede konfessionelle Zerreißung unseres Volkes ein und wenden uns gegen den Versuch, die Politik mit der Religion zu verbinden. [] Oberstes Ziel für unser Handeln soll der Kampf um die Einheit unseres Vaterlandes in Frieden und Freiheit sein. [] Diese Aufgaben, die ja in erster Linie Sie selber angehen, kann ich jedoch nur verwirklichen, wenn Sie mir am 6. September Ihre Stimme geben. Gemeinsam ist uns allen die Liebe zu unserem Vaterland, die Hoffnung auf die Rückkehr des letzten Kameraden aus der Kriegsgefangenschaft, die Sorge um unsere Kriegsopfer und unsere Alten, die nach einem arbeitsreichen Leben grau geworden sind. [] Sie haben es in der Hand, ob dieses verwirklicht werden kann oder nicht. [] Ich bin der festen Überzeugung, Sie werden die richtige Entscheidung treffen. [] Mit vorzüglicher Hochachtung [] Ihr Kurt Pohle [] [] Muster-Stimmzettel [] Jeder Wähler hat 2 Stimmen! [] Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten [] Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Pohle, Kurt Journalist Eckernförde Brockhörn 37 SPD [] Ollenhauer Diekmann Pohle Annemarie Renger Prof. Baade [] [] 2 mal bei Nr. 2 ankreuzen, dann wählen Sie richtig! [] [] Herausgeber: SPD, Bezirksvorstand Schleswig-Holstein. Für den Inhalt verantwortlich Gerhard Strack, Kiel. Haase-Druck GmbH., Kiel.
Published:06.09.1953