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SPD [] BÜRGERBRIEF [] Liebe Mitbürgerinnen, [] liebe Mitbürger! [] Daß Parteien über Sachfragen streiten, ist legitim und notwendig. Am Schluß aber muß man sich einigen können. Das gilt gerade auch für die Bildungspolitik, denn hier geht es um unsere Kinder. Die Zukunftschancen der jungen Generation können nicht gesichert werden, wenn Bildungspolitik zu einem Schlachtfeld wird, wo alles und jedes umstritten bleibt. [] In den meisten bildungspolitischen Fragen stimmen deshalb die Verantwortlichen in Bund und Ländern - unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit - überein. Selbst der "Glaubenskrieg" um die Gesamtschule schien beigelegt. Am 18. Juni 1979 hatte die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung eines Verfahrenskompromiß zur Fortführung des Bildungsgesamtplanes bis 1990 und zur Anerkennung der Gesamtschul-Abschlüsse gefunden. Dieser Beschluß, der dem Anspruch auf sachliche Zusammenarbeit in der Bildungspolitik entsprach, war auch vom bayerischen Kultusminister mitgetragen worden. [] Dem CSU-Chef Strauß paßt dies inzwischen nicht mehr in sein Konzept der totalen Konfrontation. Er ließ den Kompromiß aufkündigen. Der niedersächische [!] Kultusminister Remmers sah sich gezwungen, den stellvertretenden Vorsitz in der Kommission niederzulegen. Wenn es dabei bleibt, und die unionsregierten Länder den Abschluß an Gesamtschulen nicht anerkennen, dann bekommen wir einen tiefen Riß in der Bildungspolitik unseres Landes, der die Zukunftschancen von mehr als 360. 000 betroffenen Schülerinnen und Schülern nachhaltig gefährdet. [] Sozialdemokraten appellieren deshalb mit Nachdruck an die besonnenen Kräfte in der Union, den von Strauß gewiesenen Weg nicht mitzugehen und zu dem Kompromiß vom Sommer zurückzukehren. Für uns Sozialdemokraten gilt: Die Bürger unseres Landes werden sich auch in Zukunft auf uns verlassen können, wenn es um die Ausbildung ihrer Kinder geht. [] Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Deutschlands , Landesorganisation Hamburg [] Eigendruck
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