An alle Arbeiter, Angestellten und Beamten!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; An alle Arbeiter, Angestellten und Beamten! [] In machtvollen Kundgebungen habt Ihr Euch in den letzten Wochen für ein einheitliches und fortschrittliches Betriebsverfassungsgesetz In der Bundesrepublik eingesetzt. [] Die Kundgebungen, zu den...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, Druckhaus Mittelrheinische Köln-Deutz
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/F399F402-2EDE-4272-9EFA-4B1DFEB8265F
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; An alle Arbeiter, Angestellten und Beamten! [] In machtvollen Kundgebungen habt Ihr Euch in den letzten Wochen für ein einheitliches und fortschrittliches Betriebsverfassungsgesetz In der Bundesrepublik eingesetzt. [] Die Kundgebungen, zu denen der Deutsche Gewerkschaftsbund aufgerufen hat, weisen eine Teilnahme auf, wie sie selbst in Zeiten größter Bedrängnis von Demokratie und Republik nicht dagewesen ist. Euer einheitliches Auftreten hat nicht nur den Widerstand, sondern heimtückische Intrigen der Gegner ausgelöst. [] In Inseraten und Presseartikeln zeigen sie ihr wahres Gesicht. Die Spitze dieser gehässigen Kampfesweise hält die sogenannte "Freie Demokratische Partei". Sie scheut sich nicht, ihre Verleumdungen in der vorgetäuschten Sprache des Arbeiters hinauszuschleudern, um Verwirrung zu stiften. [] Der Bezirksverband Westfalen Süd dieser Regierungspartei verbreitet ein Flugblatt, in dem es u. a. heißt: [] "Wir marschieren für unsere Funktionäre! [] Wir können es nicht länger mitansehen, daß den Spitzenfunktionären des DGB (Fette Bewegung) der Weg in die sehnlichst erstrebten Aufsichtsratssessel verwehrt wird." [] An anderer Stelle: [] "Genau so, wie wir im Januar 1951 durch Drohung mit dem Generalstreik das Parlament beiseitegeschoben und unsere Forderung auf Mitbestimmung in direkter Aktion durchgesetzt haben, so soll es auch in Zukunft sein. Was kümmert uns die Demokratie, wenn es sich um den Totalitätsanspruch unserer Funktionäre handelt!" [] Weiter heißt es: [] "Auf diesem Wege wollen wir weitermarschieren, auch wenn alles zusammenbricht. Das Allgemeinwohl darf uns nicht interessieren, wenn unsere Funktionäre rufen." [] Solange die Gewerkschaften die Last des Wiederaufbaus auf ihre Schultern genommen haben, wurden sie als die größte demokratische Kraft unseres Landes gepriesen. Von dem Augenblick an, wo Ihr mit Euren Gewerkschaften für die Sicherung Eurer Rechte kämpft, von diesem Augenblick an verleumdet man Eure Gewerkschaften und damit auch Euch. [] Kleine reaktionäre Gesellschaftsschichten unseres Landes versuchen fortgesetzt, das Parlament für ihre Zwecke zu mißbrauchen. Ihre Sonderinteressen sollen Gesetz und Recht worden. - Das verstehen diese Herrschaften unter Allgemeinwohl! [] Arbeiter, Angestellte und Beamte [] Augen auf! [] Die politische Reaktion will wie 1933 zwischen Euch und die von Euch frei gewählten Funktionäre einen Keil treiben. [] Eure Gewerkschaften sollen zerschlagen worden, damit Ihr wieder - wie einst - zur Ohnmacht verurteilt seid. [] Darum: [] Stärkt Eure Gewerkschaften! [] Bleibt einig im Kampf! [] Düsseldorf, Anfang Juni 1952 [] DEUTSCHER GEWERKSCHAFTSBUND [] Der Bundesvorstand [] Druckhaus Mittelrheinische, Köln-Deutz
Published:1952