| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Vier Jahre war ich aufgrund lhres Vertrauens als junger Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Die Arbeit in Bonn forderte viel Einsatz. Sie hat mir aber Freude gemacht. [] Die Fraktion der CDU/CSU wählte mich in mehrere Fachausschüsse, in denen ich vor allem die Strafrechts- und Aktienrechtsreform, die Fragen der Privatisierung von Bundesunternehmen und das Vermögensbildungsgesetz mitberaten habe. Im Plenum des Bundestages habe ich zu den aktuellen Themen Film, Fernsehen, Funk und Presse Stellung genommen und konnte die Überprüfung der Massenmedien durch wissenschaftliche Gutachter beschließen lassen. [] Ich habe über meine Arbeit vielfältig berichtet. Vielleicht waren Sie gelegentlich dabei oder haben darüber gelesen; es kam mir besonders darauf an, mit meinen Düsseldorfer Wählern in ständigem Gedankenaustausch zu bleiben. Gerade darum habe ich mich - auch in meinen regelmäßigen Sprechstunden - sehr bemüht. [] Wir stehen vor einer Bundestagswahl, die von entscheidender Bedeutung für Deutschland ist. Noch nie haben unsere Gegner versucht, die Fronten so zu verwischen wie jetzt. Noch nie war der Nebel sozialdemokratischer Wahlversprechen so groß wie jetzt. Ich meine: je mehr Sozialismus, desto mehr Inflation! Stabilität, Inflation oder Steuererhöhungen werden durch Politik bestimmt. Was wir können ist bekannt. Was Sozialismus bedeuten würde können wir aller Erfahrung nach nur befürchten. Einreißen geht schneller als aufbauen. Was wir haben, wissen wir. Wir können es behalten und - mehren. Es gibt auch 1965 nichts Moderneres als CDU. [] Die Union hat für die Lösung der großen Gemeinschaftsaufgaben, für Wissenschaft und Bildung, für Gesundheit und Straßenverkehr Pläne entwickelt, die tatsächlich durchführbar sind und die Währung nicht gefährden. Regieren - das heißt nicht nur den Tag bewältigen; das heißt vornehmlich: in die Zukunft führen, nach einem Ordnungsbild gestalten. Deutschland braucht die Leistung und persönliche Integrität Ludwig Erhards - nicht die Verschwommenheit und Kleinmütigkeit Willy Brandts. [] Ich meine: wir haben die Pflicht, auf der Grundlage des schon Erreichten mutig voranzuschreiten, zu gestalten. Wer nicht handelt wird behandelt. Wir stehen am Wegkreuz in eine neue Zeit. Im Vertrauen auf Gott können wir eine noch bessere Zukunft gewinnen. Es liegt an uns, unserer Treue zur Sache, an unserer Haltung bei der Bundestagswahl - ob das Wirklichkeit wird. [] Ich bitte Sie erneut sehr herzlich um Ihr Vertrauen am 19. September. [] Ihr [] Gottfried Arnold [] mit Arnold [] für Erhard
|
|---|
