| Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 67
So würde es anfangen! [] - und wie würde es enden? [] (Für nachdenkliche Wähler!) [] "Hausvertrauensleute" in Sachsen [] Magdeburg, 28. 4. 46. [] Die Magdeburger "Volkszeitung", die Tageszeitung der Sozialistischen Einheitspartei für die Prov. Sachsen, äußert sich über die Aufgabe der Hausvertrauensleute in der Prov. Sachsen, die als Hilfsbeamte einer "Volkspolizei" fungieren sollen. Sie sollen die Bewohner der Häuser, für die sie zuständig sind, in politischer, wirtschaftlicher, sozialer, sittlicher und in moralischer Hinsicht fürsorglich unterstützen und allen mit gültigen Ausweisen versehenen Vertretern der Behörden und der antifaschistischen Parteien alle gewünschten Auskünfte erteilen. Die "Hausvertrauensleute", die ihre Aufgabe in engster Verbindung mit den antifaschistischen Parteien und Behörden lösen sollen, werden, so heißt es in der Magdeburger "Volkszeitung", entscheidend mithelfen, alle Saboteure des Aufbaues schärfstens zu bekämpfen. Für jedes Haus, oder nach der Bevölkerungsdichte auch für mehrere Häuser, wurde einem Mann oder einer Frau zu diesem Zweck ein polizeilich genau abgegrenztes Aufgabengebiet übertragen. Nach Möglichkeit sollen diese Vertrauensleute durch eine Wahl der Hausgemeinschaft bestimmt werden. Das Aufgabengebiet dieser Hilfspolizeibeamten wird auf § 14 des Polizeiverwaltungsgesetzes beruhen, wonach die Polizei Maßnahmen zu treffen hat, um von der Allgemeinheit oder dem Einzelnen Gefahren abzuwenden, durch die die öffentliche Sicherheit oder Ordnung bedroht werden. Um den Begriff "Volkspolizei" in die Tat umzusetzen, sollen möglichst viele zuverlässige Männer und Frauen als [] ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Bewältigung dieser Aufgabe helfen. Es wird aber betont, daß sie keine Anordnungen im Sinne des Polizeirechts zu treffen haben. Die Hausvertrauensleute sind zur Auskunftserteilung verpflichtet, doch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sie keinem Denunziantentum Vorschub leisten sollen. [] Wer möchte, nicht Vergleiche ziehen, zu dem was überwunden ist? [] Kommunistische Demokratie: [] Schärfste Kontrolle jedes Einzelnen. - Fünfjahrespläne um laufenden Band. Nichterfüllung der geforderten Leistung wird als Sabotage gebrandmarkt. Saboteure werden entsprechend behandelt. - Allmächtige Bürokratie! -Verherrlichung des Staates und der Partei. - Erfolg dieser Organisation: 99% aller abgegebenen Stimmen für eine Partei! [] Nein! - Nein! - Niemals wieder! [] Ist unsere Stellungnahme zur Frage der "Einheitspartei" nun verständlich? [] 454931 Stimmberechtigte in Groß-Hessen gaben am 28. April 1946 ihre Stimme der Sozialdemokratischen Partei. Die KPD erhielt an diesem Tage 87543 Stimmen. [] Dieses Ergebnis beweist, daß unsere Einstellung von den Massen des werktätigen Volkes verstanden und gebilligt wird. [] Alle aufrechten Demokraten und Sozialisten, die frei von bedrückender Bevormundung und Bespitzelung ihr Leben und ihre Zukunft verantwortungsbewußt selbst gestalten wollen, sammeln sich in der großen Partei aller Schaffenden, der [] Sozialdemokratischen Partei [] Wählt [] bei der kommenden Stadtverordnetenwahl am 26. Mai Liste 1 [] 2000. 5.46. [] Druck: Jakob Kürle & Co., Gelnhausen [] Verantwortlich zeichnet: Peter Röthel, Hanau (M),-K., Kronprinzenstraße 5
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