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Dr. Dieter Haack [] Dr. Dieter Haack [] wurde am 9. Juni 1934 in Karlsruhe geboren. Volksschule und Gymnasium besuchte er in Erlangen. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaft in Erlangen und Bonn. 1961 promovierte er in Erlangen zum Dr. jur. Nach dem 2. juristischen Staatsexamen war er zunächst in der bayerischen Staatsverwaltung, seit 1963 im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, zuletzt als Regierungsdirektor und Referent im Ministerbüro von Bundesminister Herbert Wehner. [] Dr. Haack war Kreistagsabgeordneter und Gemeinderat, 1965 Kandidat der SPD für die Oberbürgermeisterwahl in Erlangen. [] Dr. Dieter Haack ist evangelisch, verheiratet und hat vier Kinder im Alter von 9, 7, 6 Jahren und von 2 Monaten. [] Anschrift: Erlangen, Loewenichstr. 19, Telefon 518 91. [] Dr. Dieter Haack [] Bundestagskandidat der SPD [] Erlangen, September 1969 [] Liebe Mitbürger! [] In diesen Tagen wird mir oft gesagt, daß die Parteien immer nur kurz vor den Wahlen zu den Wählern kommen, um ihnen zu erklären, welches Gewicht ihre Stimme bei der Wahl habe. Nach der Wahl werde der Bürger mit seiner gewichtigen Stimme wieder vergessen und die Politiker machten dann, was sie wollten. [] Ich nehme diese Kritik ernst: Für mich ist das Verhältnis des Abgeordneten zum Wähler besonders wichtig Seit meiner Nominierung zum Bundestagskandidaten der SPD für diesen Wahlkreis bin ich an jedem Wochenende, in den letzten Monaten an jedem Tag bemüht gewesen, das Gespräch mit dem Bürger zu suchen - und nicht nur in Wahlversammlungen. Im Frühjahr dieses Jahres habe ich - wie Sie sich gewiß erinnern - durch einen Fragebogen versucht, die Meinung der Bürger zu wichtigen politischen Problemen kennenzulernen. [] Vor wenigen Tagen, am 1. September, gedachten wir des Ausbruchs des 2. Weltkrieges vor 30 Jahren. An seinen Folgen tragen wir noch heute: Wir sind ein geteiltes Volk in einem mehrfach geteilten Land. Wir verdanken dies der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Daher muß Hauptziel unserer Politik sein, jede nationalistische und radikale Strömung in unserem Land zu bekämpfen und alle Anstrengungen auf eine dauerhafte Friedensordnung zu richten. [] Bundespräsident Gustav Heinemann kurz vor seiner Wahl mit Bürgermeister Sponsel (r.) und Dieter Haack in Erlangen. [] Am Ende des 2. Weltkrieges war ich 11 Jahre alt. Als Gymnasiast und als Student habe ich mich eingehend mit unserer jüngsten Geschichte befaßt. Ich bin schon dabei zu dem Schluß gekommen - und meine berufliche und politische Tätigkeit haben diese Überzeugung bestärkt - daß die Demokratie immer noch die beste aller Staatsformen ist, und daß wir Deutschen eine Chance haben, demokratische Lebensformen zu entwickeln und zu bewahren. Aber nur dann, wenn mehr Bürger als bisher sich für Politik interessieren und aktiv am politischen Geschehen teilnehmen. [] Mein Eintritt in die SPD im Jahre 1961 war mir nicht vorgezeichnet. Ich stamme nicht aus einer sozialdemokratischen Familie. Für mich war bestimmend, daß die SPD die politische Partei in Deutschland ist, die in den letzten hundert Jahren unserer Geschichte konsequent einen friedlichen Ausgleich zwischen den Völkern angestrebt hat. Die SPD ist die politische Partei in Deutschland, die heute soziale Gerechtigkeit, moderne Zukunftsplanung und Sicherung der freiheitlichen Staats- und Gesellschaftsordnung garantiert. Ich möchte daran mitwirken, daß diese Partei die politische Zukunft unseres Landes gestalten kann. [] Die Tätigkeit der SPD in der Regierung der Großen Koalition hat bewiesen, daß die Sozialdemokraten auch auf Bundesebene sicher und erfolgreich zu regieren verstehen. Die SPD sollte aber nicht nur dann regieren, wenn eine Krise - wie im Jahre 1966 - zu überwinden ist, die andere zu verantworten haben. Sie sollte gerade jetzt die Verantwortung übernehmen können, um durch eine moderne Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik Krisen zu verhindern. [] Zu den wichtigsten politischen Aufgaben des neuen Bundestages gehören: [] Dieter Haack im Gespräch mit Willy Brandt und Münchens Oberbürgermeister Dr. Vogel [] - unser Beitrag für eine europäische Friedensordnung, die die Gegensätze zwischen Ost und West überwindet; [] - Initiativen für die politische Einigung Europas; [] - Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Teilen Deutschlands; [] - Fortführung der modernen Wirtschaftspolitik Prof. Schillers, die allein unseren wachsenden wirtschaftlichen Wohlstand sichern kann; [] - Reform unserer Steuer- und Rentengesetzgebung; [] - Vermögensbildung für alle Bevölkerungsgruppen; [] - grundlegende Reform unserer Bildungspolitik und gleiche Bildungschancen für alle; [] - verstärkte Förderung von Wissenschaft und Forschung, um den Anschluß an andere Industriestaaten nicht zu verlieren. [] Die immer komplizierter werdende politische, wirtschaftliche und wissenschaftlich-technische Entwicklung zwingt uns, schnellstens die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Darum hatte die SPD schon im vergangenen Jahr ihre Perspektiven für die Politik der siebziger Jahre vorgelegt. [] MdL Peter Zink (r.) und Dieter Haack zeigen Landwirtschaftsminister Daneke den Erlanger Markt [] Voraussetzung für eine Politik der sozialen Sicherheit und der Reformen ist eine Änderung der politischen Machtverhältnisse in Bonn. Die SPD muß die Politik der nächsten Jahre entscheidend beeinflussen können. Dazu braucht die SPD Ihr Vertrauen, Ihr Votum für die bessere Politik. [] Wenn ich Ihr Bundestagsabgeordneter werden sollte, möchte ich im ständigen Kontakt mit den Bürgern unseres Wahlkreises bleiben und Rechenschaft über meine politische Arbeit ablegen. Als Formen des Kontaktes denke ich an öffentliche Diskussionen, regelmäßige Sprechstunden, oder an die Fortsetzung meiner Fragebogenaktion. Ich freue mich, daß in Erlangen eine Sozialdemokratische Wählerinitiative unabhängiger Bürger entsteht, die mich nicht nur vor der Wahl unterstützen, sondern auch nach der Wahl in ständiger Verbindung mit mir bleiben wollen. [] Ich hoffe bei dieser Bundestagswahl auf eine Mehrheit von Bürgern, die kritisch und nüchtern in der Politik wie sonst im Leben der besseren Leistung und dem besseren Argument den Vorzug geben. [] Mit freundlichen Grüßen [] Ihr Dieter Haack [] Herausgeber: Unterbezirk Erlangen der SPD
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