Nach sieben Jahren

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Nach sieben Jahren [] sind die Wunden des Krieges noch immer nicht geheilt. [] Die Trümmer der zerstörten Städte bedecken noch immer weite Flächen. Die Wohnungsnot ist noch immer erdrückend, und Millionen Flüchtlinge und Ausgebombte warten im...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Landesbezirk Niedersachsen, Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Hannover
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 09.11.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/7D1C4734-0858-4A2F-850E-999E76A51923
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Nach sieben Jahren [] sind die Wunden des Krieges noch immer nicht geheilt. [] Die Trümmer der zerstörten Städte bedecken noch immer weite Flächen. Die Wohnungsnot ist noch immer erdrückend, und Millionen Flüchtlinge und Ausgebombte warten immer noch auf ein Heim. [] Millionen Arbeitslose und Rentner fristen noch immer ein kärgliches Dasein. Groß ist die Not die es zu meistern gilt. [] Die Gewerkschaften wünschen im Interesse der Schaffenden und Hilfsbedürftigen, daß Frauen und Männer in die Parlamente der Dörfer, Städte und Kreise einziehen, die, vertraut mit den Sorgen der arbeitenden und notleidenden Menschen, gewillt und fähig sind, als echte Demokraten die dringenden sozialen Aufgaben energisch anzupacken. [] Nur darum geht es und allein darauf kommt es an! [] Der Fabrikant Artur Stegner und seine Freunde haben andere Sorgen [] Herrn Stegner sind als Landesvorsitzendem der Freien Demokratischen Partei in Niedersachsen die Vertreter der arbeitenden Menschen und der Gewerkschaften in den Aufsichtsraten der Großbetriebe ein Dorn im Auge. [] Er und seine Geldgeber sind es, die allein herrschen wollen [] Deswegen interessieren ihn auch nicht die Nöte der Gemeinden und Kreise. Die Kommunalwahlen sind ihm genau so wie Dr. Seebohm und dem Minister Prof. Erhard eine günstige Gelegenheit, gegen die Gewerkschaften zu Felde zu ziehen, gegen die Organisation, in der sich die arbeitenden Menschen ohne Zwang zusammengeschlossen haben zur gemeinsamen Abwehr ihrer Widersacher. [] Ihnen und allen erbitterten Feinden des Mitbestimmungsrechtes der arbeitenden Menschen und der Neuordnung der Wirtschaft wollen wir ins Stammbuch schreiben: [] Die Zeiten sind vorbei, in denen einige wenige Kapitalherren ihre wirtschaftliche Macht ausnutzen konnten zu dunklen politischen Zielen, zur Befriedigung von Diktaturgelüsten und zur Anzettelung blutiger Kriege. [] Die Mitbestimmung der Gewerkschaften in der Wirtschaft schiebt solchem Treiben einen Riegel vor. Und was die "kapitalistischen Aufsichtsratssessel" anbelangt, so machen wir Herrn Stegner & Co. einen praktischen Vorschlag: [] Wir wollen doch einmal die persönlichen Konten aller Aufsichtsratsmitglieder offenlegen [] Dann wird sich nämlich zeigen, wer am Krieg und Elend so gut verdient hat und für wen die freie Marktwirtschaft Professor Erhards ein "Wunder"' war. [] Wir werden auf unseren Vorschlag keine Zusage erhalten, weil sich nämlich zeigen würde, wo die Großverdiener sitzen und wer die vielen Aufsichtsratsposten hat. [] Aber die FDP und die Kreise gleicher Gesinnung bis zur SRP werden weiter gegen die Gewerkschaften hetzen. [] Ihnen kommt es nur darauf an, die Organisation zu treffen, deren einzige Sorge die soziale Sicherheit und der wirtschaftliche Aufstieg der Schaffenden ist. [] Der Landesvorsitzende der FDP und Fabrikant Artur Stegner kann sich solche Mühe sparen. Er hatte sich schon vor Monaten von der Bundestagsabgeordneten der Deutschen Partei, Frau Margot Kalinke, deren Lebensaufgabe in der Schwächung der Gewerkschaften besteht sagen lassen können, daß alle Mühe vergebens ist. [] Auf einer Tagung der Deutschen Partei am 20. Juli 1952 im Bundeshaus in Bonn erklärte Frau Kalinke laut Protokoll: [] "Wir haben uns klargemacht, daß die bestehende Situation so ist, daß man in den DGB nicht wird einbrechen können." [] Was der Partei der Großagrarier, der DP, nicht gelingt wird auch die Unternehmerpartei des Fabrikanten Stegner nicht schaffen. Alle Ablenkungsmanöver werden nichts nützen: [] Bei den Kommunalwahlen geht es [] um den sozialen Wohnungsbau [] um die Sicherung [] und den Ausbau der sozialen Einrichtungen [] um den sozialen Fortschritt [] Es geht um die endliche Heilung der Kriegswunden [] Darum geht es! Denkt daran, wenn Ihr zur Wahl geht! [] Die Arbeiter, Angestellten, Beamten und alle Unterstützungsbedürftigen werden ihr Vertrauen einzig und allein den Kandidaten schenken, die mit den Gewerkschaften verbunden sind und deren ehrlichen und aufrichtigen Freunden! [] Deutscher Gewerkschaftsbund [] LANDESBEZIRK NIEDERSACHEN [] Druck: Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m. b. B., Hannover
Published:09.11.1952