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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Flugblatt ist entnommen aus: DGB-Archiv im AdsD, Deutscher Gewerkschaftsbund, Bundesvorstand, Sekretariat Albin Karl, Signatur: 5/ DGD A 2.<NZ>Lochung Ind.-Verband Bergbau der Einheitsgewerkschaft [] DIE VERBANDSLEITUNG. [] An alle Mitglieder und Funktionäre! [] Gewaltaktion gegen den I.V. Bergbau durch abtrünnige Funktionäre in Verbindung mit der Polizei [] Am 20. 11. 1952 wurde der Kollege Paul Kutsch durch die Kollegen Sebastian Glöbel, Heinrich Herrmann, Karl Zumpf und Otto Körner, unterstützt von einer Anzahl Kriminalbeamter gehindert, das Gewerkschaftshaus in der Brauerstraße zu betreten. Dasselbe widerfuhr dem 2. Vorsitzenden und Geschäftsführer des I.V. Bergbau, Robert Bach, ferner dem 1. Sekretär und Redakteur der Zeitung Saarbergbau, Alois Schmitt und dem Jugendsekretär des I.V. Bergbau, Paul Schmidt. [] Der Kollege Karl Spindler, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes und Sachbearbeiter für Unfallsachen, wurde beurlaubt, nachdem er sich gegenüber Glöbel geweigert hatte, die Maßnahmen gegen Mitglieder des Verbandsvorstandes zu billigen. Glöbel war von 25 Personen begleitet. [] Während der ganzen Aktion hatten uniformierte Polizisten die Brauerstraße abgeriegelt und das Gewerkschafgebäude umstellt. Frau Ott, die Sekretärin des Kollegen Kutsch, wurde unter Anwendung roher Gewalt von 2 Kriminalbeamten auf Anweisung des Kollegen Glöbel die Treppe heruntergezerrt und aus dem Hause geworfen. [] Der Regierungssender, Radio Saarbrücken, meldete in seinem Nachrichtendienst um 13 Uhr, daß auch gegen den alten, verdienten Ehrenvorsitzenden des I.V. Bergbau, Kurt Weyrich, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes und Mitbegründer des I.V. Bergbau und gegen das Mitglied des Hauptvorstandes Adolf Drawe, Betriebsobmann der Grube Göttelborn, ebenfalls das Ausschlußverfahren eingeleitet worden sei. [] Wer sind die Hintermänner? [] Der Parteivorsitzende der SPS, Richard Kirn, hat bereits am 19. 11. 1952, also am Vortage dieser Gewaltaktion, dem Redakteur der Wochenzeitung "Der Spiegel", Herrn Manz, gegenüber mit folgenden Worten die bevorstehende Aktion, angekündigt: [] "Kutsch wird heute noch abgesägt. Das Schiedsgericht tagt bereits!" [] Der Einsatz von Kriminal- und Schutzpolizei beweist, daß diejenigen, die im Zeichen der 3. Generalversammlung den Kollegen Kutsch mit Schmutz übergossen haben, ihre schmutzigen Methoden mit Hilfe von Kriminalpolizei fortsetzen. [] Die Gewaltigen der Régie des Mines werden bestimmt hämische Genugtuung empfinden, wenn aufrechte Männer wie Kutsch, Bach, Schmitt usw. abgelöst werden durch Methoden willfähriger Elemente vom Schlage Glöbel, Herrmann, Zumpf, Körner, Otto und Dreher. [] Der Hauptvorstand, zusammengetreten am 20. 11. 1952 zu einer Dringlichkeitssitzung, und der geschäftsführende Vorstand mit einer personellen Besetzung von 7 Mitgliedern mit Ausnahme von Glöbel anwesend, haben mit Entrüstung die Aktion der Verräter abgelehnt und den Vorsitzenden Paul Kutsch beauftragt, alle gerichtlichen Schritte gegen diesen Willkürakt, der von der saar-staatlichen Macht unterstützt wurde, einzuleiten. [] Wir werden uns aber nur durchsetzen, wenn die Bergarbeiter des Saarlandes sich einmütig hinter ihren Vorstand stellen und den feigen Machthabern bekunden: [] So geht es nicht weiter! [] Stärkt die Solidarität in unserem Verband! [] Kämpft gegen die Verräter und ihre Hintermänner! [] Für Freiheit und Recht, gegen Unterdrückung und Ausbeutung! [] Der Hauptvorstand: [] Adolf Drawe, Alwin Wagner, Fritz Moll, Johann Sinewe, Anton Kirsch, Johann Schillo, Paul Schmidt, Günther Cronberger, Theo Stiefken. [] Der geschäftsführende Vorstand: [] Paul Kutsch, Robert Bach, Alois Schmitt, Kurt Weyrich, Karl Spindler, A. Licht.
Published:20.11.1952