Aufruf für Arbeit und soziale Gerechtigkeit

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: DGB-Archiv im AdsD Aufruf [] für Arbeit und soziale Gerechtigkeit [] In Deutschland sind mehr als 4 Millionen Menschen arbeitslos. Arbeitslosigkeit macht Menschen arm. Sie bedroht alle. Arbeitslosigkeit zehrt an den Grundlagen des S...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, bild-werk, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 05.1996
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/7E4AC5F2-5EBF-4701-9E5E-1E1297B364C0
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: DGB-Archiv im AdsD Aufruf [] für Arbeit und soziale Gerechtigkeit [] In Deutschland sind mehr als 4 Millionen Menschen arbeitslos. Arbeitslosigkeit macht Menschen arm. Sie bedroht alle. Arbeitslosigkeit zehrt an den Grundlagen des Sozialstaates. Verschämte Armut und unverschämter Reichtum spalten diese Gesellschaft. Starke entziehen sich ihrer Verantwortung. Schwache müssen immer mehr Lasten tragen. Von jeder Steuermark kommen nur noch 10 Pfennig aus den Kassen der Unternehmen. Eine Minderheit hortet Kapital und Vermögen, während die Mehrheit immer mehr Steuern und Abgaben zahlen muß. [] Für uns gibt es nur eine Antwort: Arbeitsplätze schaffen und für soziale Gerechtigkeit sorgen. [] Darum unser Vorschlag: Arbeit teilen, wirtschaftlich produzieren, für menschenwürdige Arbeitszeiten sorgen und mehr Arbeitsplätze schaffen. Das ist das "Bündnis für Arbeit": Leistung und Gegenleistung müssen stimmen. Dazu müssen alle beitragen: Arbeitgeber, Bundesregierung und die Beschäftigten: Dies haben wir in vielen Betrieben, Verwaltungen und Branchen geschafft. Daran halten wir fest! [] Die Antwort von Bundesregierung und Arbeitgebern: Eine Kampfansage an uns alle. [] Bundesregierung und öffentliche wie private Arbeitgeber haben das "Bündnis für Arbeit" verhindert. Ihr "Sparpaket" ist gnadenlos ungerecht. [] Statt Gesundheit zu schützen, werden Kranke in die Armut getrieben - nichts anderes bedeutet die Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. [] Statt neue Arbeit zu schaffen, herrscht künftig das Prinzip Heuern und Feuern - denn nichts anderes bedeutet die Aufhebung des Kündigungsschutzes in 80 % aller Betriebe. [] Statt jungen Menschen Ausbildung und Arbeit zu geben, sollen ältere Arbeitnehmer und Frauen später in Rente gehen. [] Statt Arbeitnehmer zu qualifizieren, wird die Arbeitsförderung vor allem in den neuen Bundesländern zerschlagen. Statt mehr soziale Gerechtigkeit herzustellen, wird das Kindergeld eingefroren und die Vermögenssteuer gestrichen. [] Dies ist ein Katalog sozialer Grausamkeiten, wie ihn diese Republik noch nicht erlebt hat. [] Die Parole der Arbeitgeber: Der Weg in eine andere Republik. [] Seit Jahren trommeln die Arbeitgeberverbände gegen den Sozialstaat. Nun wollen sie die soziale Gerechtigkeit endgültig zu Grabe tragen. Die Angriffe des Bundesverbandes der Deutschen Industrie auf Sozialstaat und Flächentarifvertrag, die Weigerung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, den vereinbarten Mindestlohn in der Bauindustrie anzuerkennen - ist Lohndiktat nach Gutsherrenart. Damit gefährden sie den sozialen Frieden. [] Unsere Antwort: Aufstehen für Arbeit und soziale Gerechtigkeit. [] Wir wenden uns an alle Bürgerinnen und Bürger, an die Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Kirchen, an Bürgerinitiativen, an Politikerinnen und Politiker: [] Macht Front gegen dieses Programm der Ungerechtigkeit und des Sozialabbaus. Leistet mit uns Widerstand. [] Wir rufen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf: Beteiligt Euch an den Aktionstagen in den Betrieben und Verwaltungen. [] Wir werden überall vom Recht der freien Meinungsäußerung am Arbeitsplatz Gebrauch machen. Zwingt die Arbeitgeber zur Diskussion. Diskutiert mit Eurem Wahlkreisabgeordneten. Sie müssen Farbe bekennen. Beteiligt Euch an den Kundgebungen und Demonstrationen des DGB und der Gewerkschaften. Wir müssen uns mit allen gewerkschaftlichen Mitteln gegen Angriffe auf soziale Rechte, auf die Tarifautonomie zur Wehr setzen. [] Es ist höchste Zeit für Arbeit und soziale Gerechtigkeit [] Jetzt contra [] Mehr Druck von unten [] Herausgeber: DGB Deutscher Gewerkschaftsbund - Bundesvorstand - Hans-Böckler-Straße 39 - 40476 Düsseldorf - 5/96 [] DGB
Published:05.1996