WZ '69 . Auf den Wähler kommt es an!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; WZ '69 [] Auf den Wähler kommt es an! [] Tage vor der Wahl ist die CDU in die Defensive geraten. Sie wird nervös. Auch in Esslingen. Sie sagt: "Auf den Kanzler kommt es an." Damit will die CDU den Wähler für dumm verkaufen. []...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Kreisverband Esslingen, Druckhaus Schwaben GmbH, Stuttgart
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.09.1969
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/9FF3D7DA-9905-451F-8F03-168C31FF67C4
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; WZ '69 [] Auf den Wähler kommt es an! [] Tage vor der Wahl ist die CDU in die Defensive geraten. Sie wird nervös. Auch in Esslingen. Sie sagt: "Auf den Kanzler kommt es an." Damit will die CDU den Wähler für dumm verkaufen. [] 1961 ist sie mit Konrad Adenauer marschiert. Damals entschieden sich die Wähler noch für Adenauer. Schon zwei Jahre später bekamen sie Erhard. 1965 hieß es im Wahlkampf: Erhard muß Kanzler bleiben. Ein Jahr später wurde er zurückgetreten von seiner eigenen Partei. In den letzten beiden Wahlperioden hat die CDU/ CSU beide Kanzler entfernt, von denen sie vorher den Wählern gesagt hat: Das sind die besten Männer, auf sie kommt es an. [] Jetzt soll es wieder auf einen ankommen. Aber wann wird Kiesinger zurückgetreten? Strauß wartet darauf. Zu Herrn Kiesinger ist zu sagen: Er hat sich bis vor wenigen Monaten redlich um die gemeinsame Arbeit in der Großen Koalition bemüht. Trotz sachlicher Differenzen wird mich auch der Wahlkampf nicht dazu veranlassen können, die positiven Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit zu übersehen. [] Wer heute durch die Lande fährt, der muß sich aber fragen: Was bietet die CDU an? Sie bietet Kiesinger an und sonst nichts. Und das ist zu wenig. [] Wir haben den richtigen Mann: VOLKER HAUFF [] Werner Weinmann MdL [] Willy Brandt in Esslingen [] Höhepunkt des Wahlkampfes in Esslingen: Der Bundesaußenminister und Dr. Volker Hauff sprachen auf dem überfüllten Rathausplatz. [] Preise treiben Löhne [] Früher stritt man sich, ob man es mit einer Preis-Lohn-Spirale oder einer Lohn-Preis-Spirale zu tun habe, ob also steigende Preise die Ursache von steigenden Löhnen seien oder umgekehrt. [] Heute ist die Ursache völlig klar: [] Am Anfang war die Weigerung der CDU/CSU, der Stabilitätspolitik von Bundeswirtschaftsminister Professor Karl Schiller zuzustimmen. [] Der Kanzler, auf den es angeblich ankommt, ließ den Karren laufen. Er hat die Anwendung des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes verhindert, zu der er gesetzlich verpflichtet ist. [] Die CDU/CSU kannte nichts als ein "Nein". [] Zum Schaden von uns allen. [] Jetzt haben wir wilde Streiks, steigende Preise, einen überschäumenden Boom. (Nach Meldungen der CDU-Leute stecken wir natürlich gerade in einer Abkühlung; hier wird Wirklichkeit genauso manipuliert wie's beim Wähler versucht wird.) [] Herr Ruf und der Wirtschaftsrat der CDU [] - Was ist der Wirtschaftsrat? [] Eine Interessenvertretung der Großunternehmen, [] Wer ist im Wirtschaftsrat? Herr Ruf! [] - Wie wird man Mitglied im Wirtschaftsrat? [] Man muß gegen die Sozialausschüsse der CDU/CSU-Arbeitnehmerschaft sein. [] - Worüber führt Herr Ruf mit Vorliebe Klage? [] "Über die angeblich sinkende Arbeitsmoral im bundesdeutschen Arbeitsleben". (zitiert nach Kölner Stadtanzeiger) [] - Was sagt Herr Ruf zum Krankengeld? [] "Es ist einfach nicht einzusehen und zu verantworten, daß auf die Dauer gesehen für die Zeit, in der nicht gearbeitet wird, ebensoviel gewährt wird, wie für die Zeit, in der gearbeitet wird." (wörtlich Thomas Ruf) [] - Wer wollte Ihnen weniger Rente geben? [] Der Wirtschaftsrat. Und zwar: 1968 statt 8,1% nur 3,1% und 1969 statt 8,3% nur 3,4% Steigerung [] - Was ist sicher? [] Wenn es nach Herrn Ruf und seinen Freunden aus dem Unternehmerlager gegangen wäre, dann ginge es den Rentnern wesentlich schlechter. [] - Wo sitzt Herr Ruf? [] Er sitzt im Zug der Sozialpolitik nicht auf der Lokomotive, sondern im Bremserhäuschen. [] Aufwertung 14 Tage nach der Wahl? [] Dieser Schlager ergibt sich aus einer Aussage des Stuttgarter CDU-MdB Deringer, der sich auf Herrn Prof. Dr. Biedenkopf (CDU), Rektor der Ruhruniversität, stützt. [] Der Vorgang hat sich an einem CDU-Wahlbus in der Stuttgarter Rotebühlstraße abgespielt und wurde von einem Stuttgarter Notar urkundlich festgehalten. [] Herr Deringer hatte mit vier Bürgern am 28.8., 17.30 Uhr ein Gespräch, und dabei fragte einer der Teilnehmer, ob und wann denn mit der Aufwertung zu rechnen sei. Darauf sagte Herr Deringer: [] Man solle sich auf einen Zeitpunkt von etwa 14 Tagen nach der Wahl einrichten, dann spekuliere man richtig. [] Auf die telefonische Rückfrage einer Bonner Korrespondentin bestätigte der CDU-Politiker noch einmal den Vorgang, der dann von dem Stuttgarter Notar Christoph Schultz urkundlich festgehalten wurde. [] Wußten Sie, daß ... [] ... der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Sozialausschüsse, Wolf, zur SPD übergetreten ist? Seine Begründung: die CDU macht eine arbeitnehmerfeindliche Politik. [] ... der enge Mitarbeiter von Franz-Josef Strauß zur SPD übergetreten ist. Dr. Klaus Blömer, bis Anfang des Jahres enger Berater von Franz-Josef Strauß. Dann in Ungnade gefallen. Ist zur SPD übergetreten. In Kreisen der CSU hat dieser Übertritt einige Unruhe ausgelöst. Da Blömer über profunde Kenntnisse der CSU-Internas verfügen soll. [] Schuld an den wilden Streiks hat Kiesinger [] Die Konjunktur kocht über. Die Preise steigen. Die Arbeiter werden unruhig. Folgen des Nichthandelns von Kiesinger, auf den es laut CDU ankommt. [] Er ließ den Karren laufen, als Schiller bremsen wollte. Er hat die Anwendung des Stabilitatsgesetzes verhindert, wozu er gesetzlich verpflichtet war. [] Er wußte nichts anderes als "Nein": [] - am 17.März als Schiller die Aufwertung vorschlug (das war bevor Strauß die Spekulanten ins Land redete) [] - am 9. Mai im Kabinett [] - am 23. Mai als Schiller Ersatzlösungen vorschlug [] - am 8. August als die Franc-Abwertung Kiesinger eine goldene Brücke baute. [] Kiesinger ist seit einem halben Jahr auf Krisenkurs. Die Zeichen sind die gleichen wie 1965/66. Und wieder erkennt die CDU sie nicht. Oder will sie nicht erkennen. [] VOLKER HAUFF: [] Weg mit der Versicherungspflichtgrenze. [] "Die Lohnfortzahlung wurde auf Drängen der SPD verwirklicht. Das ist gut so. Die Aufhebung der Versicherungspflichtgrenze für Angestellte scheiterte am Widerstand der CDU. Die CDU pfeift offensichtlich auf die Interessen der Angestellten.* Dieses Gesetz benachteiligt die Angestellten. Es ist ein sozialpolitischer Schandfleck, der rasch beseitigt werden muß. Dafür werde ich mich einsetzen." [] Dr. Volker Hauff bei der Diskussion mit Vertretern der DAG Esslingen am 27. Juni 1969. [] * Übrigens pfeift Thomas Ruf kräftig mit; er hat in der namentlichen Abstimmung über dieses Gesetz immer gegen die Interessen der Angestellten gestimmt. Nicht Worte, sondern Taten zahlen. [] Ich drücke Volker Hauff die Daumen [] Paul Flum, Vorsitzender der SPD-Kreistags-Fraktion [] Der Jugend eine Chance [] Am 9. August 1940 in Backnang geboren, verheiratet, 1 Sohn [] Seit 1945 wohnt er in Esslingen [] Von 1946-1949 Besuch der Grundschule [] 1949-1958 Georgii-Gymnasium, Wirtschaftsgymnasium, Abitur [] 1958 im Bergwerk Kohle gehauen [] 1959-1966 Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Berlin. 1968 Promotion. [] Während dieser Zeit Berater in der Kanzlei des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt. Das Studium mitverdient durch Ferienarbeit [] 1958-1964 Mitarbeit im Arbeitskreis für Internationale Verständigung beim Kreisjugendring Esslingen. [] Leiter mehrerer Gruppenfahrten [] Heute Leiter eines Instituts für Städtebau und Datenverarbeitung [] Mehrere Studienaufenthalte in den Vereinigten Staaten [] Einige Fachbücher über Datenverarbeitung veröffentlicht [] Mitglied der SPD seit 1959 [] SPD erkämpft Lohnfortzahlung [] Ab 1.1.1970 ist der kranke Arbeiter nicht mehr ein Mensch 2. Klasse. Das hat die SPD durchgesetzt. Trotz der Hinhaltepolitik einflußreicher Gruppen in der CDU/CSU, z.B. dem Wirtschaftsrat der CDU [] Das sind die Vorteile für die Arbeiter: [] Im Krankheitsfall wird der volle Lohn sechs Wochen weitergezahlt. [] Die Massenvorladungen von Arbeitern zum Vertrauensarzt hören auf. [] Krankheitszeiten mindern nicht die spätere Rente. [] Auch bei Krankenhausaufenthalt erhält der Arbeiter volle Lohnfortzahlung. [] Bei Kuraufenthalt läuft der Lohn weiter. [] Keine Karenztage für Arbeiter mehr. [] Weniger Abzüge für die Krankenkassenbeiträge. [] Wir wollten die Lohnfortzahlung bereits ab 1. 8. 1969. Mit uns hat von der CDU/CSU nur der Abgeordnete Weimer (IG Bau) gestimmt. Alle anderen Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP waren dagegen. Auch Herr Thomas Ruf. [] DIE NPD TÄUSCHT DAS VOLK [] über ihre wahren Absichten. Manches in ihrem Programm klingt verführerisch, ist aber eine Katze im Sack. [] Sie bietet nicht die mindeste Sicherheit [] für eine saubere demokratische Haltung, weder in ihrer Parteiorganisation noch in ihrer Politik. Sie ist nicht demokratisch, sondern diktatorisch. Sie ist auch nicht national, sondern rechtsradikal. [] Rechtsradikale Experimente gefährden den Frieden und das deutsche Ansehen in der Welt. [] Zweifel an der deutschen Friedens- und Verständigungspolitik können wir uns einfach nicht leisten. [] Das wäre das Ende von allem, was bisher erreicht wurde. [] Die DM wurde zur härtesten Währung der Welt, ohne NDP [!] [] Die Vollbeschäftigung wurde erreicht, ohne NPD [] Die niederste Arbeitslosenzahl seit 20 Jahren, ohne NPD [] Ansehen in aller Welt, Sicherheit und Fortschritt, steigende Verdienste, alles ohne NPD [] Nicht Phrasen, sondern Taten zählen. [] Die NPD ist überflüssig wie ein Kropf! [] Deutschland braucht die NPD nicht! [] Herausgeber: SPD Kreisverband Esslingen. Verantwortlich für den Inhalt: Alwin Steinke [] Ich kenne Volker Hauff - ich wähle Ihn [] Walter Hirrlinger Arbeits- und Sozialminister [] NEIN zum Großflughafen Stuttgart [] Vertreter aller Wahlkreise im Ballungsraum Stuttgart haben sich vor wenigen Wochen getroffen. Dabei hat sich Dr. Volker Hauff mit seinen Vorstellungen durchgesetzt. Auf seinen Vorschlag hin wurde einstimmig eine Entschließung verabschiedet. Wichtigster Punkt: "Ein Ausbau zum Großflughafen Stuttgart ist aus raumordnerischen und gesundheitspolitischen Gründen abzulehnen." [] MdB Ernst Paul: [] Auf die politische Begabung kommt es an [] Volker Hauff verdient Vertrauen [] Die Zukunft meistern können nur jene, die in ihr leben werden und die befähigt sind, bedeutsame Entscheidungen zu treffen. Wir Älteren vermögen lediglich, Ratschläge zu erteilen und den Boden für den Aufstieg der kommenden Generationen zu bereiten - die Entscheidung füllt jedoch der Jugend zu. [] Es ist erfreulich, daß die SPD im Kreise Esslingen als Kandidaten für die Bundestagswahl einen jungen Mann erwählt hat. Dr. Volker Hauff wird einer der jüngsten Abgeordneten sein, die in den nächsten Bundestag einziehen. [] Nun können Skeptiker einwenden, Jugend sei kein Verdienst, sondern ein sich verändernder Zustand. Dies ist richtig. Aber Volker Hauff ist nicht irgendwer, sondern ein junger Mann, der die politischen Wissenschaften studiert hat und außerdem auf einem Fachgebiet - der für die Zukunft so bedeutsamen Datenverarbeitung - ein Experte ist; seine Publikationen beweisen dies. [] Wieder könnte ein Skeptiker bemerken, dies genüge nicht. Jährlich verlassen Tausende junger Menschen unsere hohen Schulen, erfüllen wichtige Aufgaben in unserer Wirtschaft oder im öffentlichen Leben, und manche dürfen sich auch Experten nennen. Ist dies heute schon etwas Besonderes? Sicher nicht - und dies genügt, so lautet auch mein Urteil, noch nicht. [] Bei einem Menschen, der dazu berufen ist, im öffentlichen Leben eine bedeutende Rolle zu spielen, kommt es auf die politische Begabung an. Diese besitzt Volker Hauff. Ich kenne ihn und weiß aus vielen Gesprächen und der Zusammenarbeit mit ihm, daß er politische Begabung besitzt. Diese wird er, davon bin ich überzeugt, im Bundestag voll entfalten können. [] Volker Hauff ist aber auch ein Mensch, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Das deutsche Volk braucht in seinen Parlamenten Vertreter, die den Notstand einer gespalteten Nation kennen und die bereit sind mitzuwirken, daß wir wieder einmal zu einer Einheit werden. Daß wir den Frieden in der Welt erhalten und daß soziale Gerechtigkeit oberster Grundsatz wird. Daß unsere Demokratie ausgebaut werde und unsere Freiheit gesichert bleibe. Volker Hauff besitzt auch jene von einem nüchternen Verstand kontrollierte politische Begeisterung und Leidenschaftlichkeit, ohne die ein Politiker seine oft so undankbare Aufgabe nicht erfüllen kann. [] Die SPD ist zu diesem Kandidaten und künftigen Bundestagsabgeordneten zu beglückwünschen. Für mich persönlich ist es eine große Freude, in Volker Hauff einen jungen, eifrigen und begabten Nachfolger zu bekommen. Mein Rat und meine Mithilfe stehen ihm stets zur Verfügung. [] Volker Hauff verdient das Vertrauen aller Wähler in Stadt und Land. [] Dr. Volker Hauff [] Männer, die wir brauchen. Jetzt SPD
Published:28.09.1969