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Summary:Bemerkungen: Karikatur: Pitter Solidarität mit Solidarnosc [] 2 Millionen polnischer Arbeiter haben im Juli und August dieses Jahres ihr Recht erstreikt, sich unabhängig von der herrschenden Staats- und Parteibürokratie zu organisieren. Die unabhängige selbstverwaltete Gewerkschaft, NSZZ Solidarnosc hat heute bereits etwa 9 Millionen Mitglieder - d.h. drei von vier polnischen Lohnabhängigen sind ihr bereits beigetreten. [] Die polnischen Arbeiter haben damit Ziele erreicht, für die sie bereits 1956, 1970 und 1976 gestreikt, gekämpft und geblutet haben. Mit der Anerkennung des Statuts von Solidarnosc haben die polnischen Gerichte das Recht der neuen Gewerkschaft bestätigt, frei von Eingriffen der Partei und der Regierung wirtschaftliche, soziale und kulturelle Belange der Arbeiter zu verteidigen. [] Einheit und Stärke der neuen Gewerkschaftsbewegung beruht auf der Aktivität ihrer Mitglieder in den Betrieben. Die Behauptung der polnischen Behörden, Solidarnosc werde von "Reaktionären aus dem Ausland" manipuliert, wird durch ein Höchstmaß an innergewerkschaftlicher Demokratie Lügen gestraft. In allen Betrieben werden gewerkschaftliche Delegierte frei gewählt; diese sind rechenschaftspflichtig und abwählbar. Ihre Amtszeit ist auf zwei mal zwei Jahre begrenzt. Hauptamtliche erhalten kein höheres Gehalt als ihren bisherigen Durchschnittslohn. [] Heute kämpft die neu erwachte polnische Arbeiterbewegung um die Einhaltung von Zusagen, die in Abkommen wie dem von Gdansk niedergelegt sind, die aber nach wie vor von den Behörden nicht respektiert werden. Die polnischen Behörden sprechen vom Einfluß "antisozialistischer Elemente". Doch Solidarnosc kämpft für demokratische Freiheiten, gegen soziale Ungleichheit und gegen bürokratische Mißwirtschaft im Rahmen der bestehenden Gesellschaftsordnung. Es ist vielmehr die 35-jährige totalitäre Herrschaft der Partei- und Regierungsspitzen, die den Sozialismus in Mißkredit bringt. [] Die ständige Drohung mit einer militärischen Intervention der Truppen des Warschauer Pakts soll die neue unabhängige Gewerkschaftsbewegung einschüchtern. [] Es ist daher notwendig, auch in der Bundesrepublik gewerkschaftliche Solidarität mit den polnischen Arbeitern zu organisieren. Solidarität mit Solidarnosc bedeutet keine "Bedrohung der Entspannung". Nicht Solidarität, sondern revanchistische Neigungen, die die Oder-Neiße-Grenze in Frage stellen, und die Aufrüstungsbeschlüsse der NATO erhöhen die Kriegsgefahr. Nur internationale Solidarität kann der sowjetischen Interventionsdrohung wirksam begegnen. Solidarität mit Solidarnosc bedeutet auch keine "Einmischung"". Es sind die polnischen Gewerkschafter selbst, die heute auf die Solidarität von Gewerkschaftern, Sozialisten und Christen in aller Welt hoffen. Diese Solidarität stellt keine politischen Bedingungen. Sie soll ausschließlich den polnischen Arbeitern helfen, ihre unabhängige Gewerkschaft aufzubauen und ihre eigenen Ziele für die Zukunft ihres Landes zu formulieren. [] 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei haben Panzer die Hoffnung auf sozialistische Demokratie zerstört. Heute ist es möglich zu handeln, noch während die Stärke von Solidarnosc wächst. Es gilt, jetzt zu handeln! [] Der Vorsitzende der IG Metall, Eugen Loderer, hat auf dem IGM-Gewerkschaftstag Solidarität mit den polnischen Arbeitern bekundet; DGB-Vorsitzender Heinz-Oskar Vetter hat die materielle Unterstützung von Solidarnosc befürwortet (Frankfurter Rundschau, 28.11.). Voraussetzung für wirkungsvolle Hilfe ist jedoch offizielle Beziehungen des DGB und der Einzelgewerkschaften zu Solidarnosc herzustellen. [] Die Unterzeichner rufen zur aktiven gewerkschaftlichen Solidarität auf. Solidarnosc werden noch immer Bankkonten, Druckmaschinen und Material vorenthalten, ohne die keine Gewerkschaft aufgebaut werden kann. Unterstützungskomitees von Gewerkschaftern in der Bundesrepublik könnten sofort beginnen, Spenden, Solidaritätsbotschaften und Besuche von Kolleginnen und Kollegen aus Betrieb und Gewerkschaft in Polen zu organisieren. [] Wir können Solidarnosc helfen, die neu gewonnene Unabhängigkeit zu behaupten. Doch Solidarität ist keine Einbahnstraße. Viele Rechte, die Solidarnosc heute wahrnimmt, wie Kontrollrechte in den Betrieben und gegenüber Verwaltung und Wirtschaftsplanung, aber auch uneingeschränktes Streikrecht und Schutz vor Aussperrung, sind in den kapitalistischen Ländern des "freien Westens" keineswegs selbstverständlich. Solidarnosc ist für uns auch ein Beispiel sozialistischer Demokratie. [] Daher: Solidarität mit Solidarnosc! [] Unterstützer: [] IG Metall [] D. Arnold, Nürnberg; Christiaan Boissevain, München; Heinz Brandt, Frankfurt; Klaus Brillowski - (Vertrauensmann), Hameln; Odette Buss, Berlin; Hermann Dirkes, Duisburg; Klaus Dräger, Saarbrücken; Uwe Gers (Betriebsrat, VKL), Hameln; Elly Glöß, Nürnberg; Roswitha Gluck, München; Werner Händelsmann (Jugendvertreter), Hameln; Ludwig Heberle (Betriebsrat), Nürnberg; Gert Held, Dietzenbach; Willi Koschutiäk (Betriebsrat), Dietzenbach; Herbert Lehr, Dietzenbach; Jakob Moneta, Frankfurt; Paul Oehm (Betriebsrat), Nürnberg; Heinz-Günther, Onken, Berlin; Michael Pfeffer, Nürnberg; Uwe Reimann, Nürnberg, Fritz Riemer, Berlin; Wolfgang Rosenhuber, München; Klaus Rückel, Nürnberg; Michael Schmidt, Oberhausen; Gabi Schmitz (Jugendvertreterin), Hameln; Uwe Sietas, Hamburg; Hans Silberhorn (Betriebsrat), Esslingen; Wolfgang Staude, Nürnberg; Ernst Stucker (Betriebsrat); Mathias Utz (Jugendvertreter), Hameln; Werner Wachner, Duisburg; Stefan Wilker, Osnabrück; Lüko Willms, Frankfurt; [] IG Druck und Papier [] Klaus Eberhardt (Gewerkschaftssekretär), Frankfurt; Thomas Gehlen, Berlin; Dorothea Großmann, Berlin; Andreas Gruhn (LBZ-Jugendaussschuß) [!], Berlin; Walter Grzesiek, Nürnberg, Beate Haas (Betriebsratsvorsitzende), Berlin; Gisela Hoffmann (LBJA), Berlin; Stephan Krantz, Hamburg; Niels Möller, Hamburg; Matthias Otto (LBJ-Leiter), Berlin; Angela Otto, Berlin; Axel Jens Penner, Berlin; Michael Prütz, Berlin; Joachim Rathien, Berlin; Nikolai Raschke, Berlin; Mario Rauch (Jugendvertreter), Berlin; Thomas Sanghuhl, Berlin; Klaus Schlesiger, Nümberg; Wolfgang Schulz, Berlin; Torsten Sonneck, Berlin; Kai Thordson, Hamburg, Konstanze Uhlig, Berlin; K.-H- Wiesen, Esslingen; Winfried Wolf, Frankfurt. [] ÖTV [] Hubert Batsch (Kreisjugendauschuß), Langenfeld; Dr. Peter Brandt, Berlin; Ursel Haye (Kreisdelegierte), Düsseldorf; Ursula Hülsen (Personalrätin) Langenfeld; Michael Kipshagen, Düsseldorf; Gerd Lindenthal, Langenfeld; Hans-Günter Kornrumpf (VKL-Sprecher), Leichingen; Peter Kreitz, Hamburg, Cornelia Sauer, Düsseldorf; Hans Schlüter (Personalratsvors.), Langenfeld; Werner Thole, Düsseldorf; Manfred trinkl [!], Mettmann; Bärbel Lepplos, Düsseldorf; Gebhard Vey, Düsseldorf; Cäcilia Arenz, Düsseldorf; Richard Retsch, Nürnberg; Stolle (Bezirksdelegierter), Braunschweig, Cornelia Schmidt, Nürnberg; Andreas Gergon, Düsseldorf, Bernd Bocian, Düsseldorf; Martina Zimmermann (VKL-Leitung), Düsseldorf; Siegfried Kreibe (Personalratsvors.), Leverkusen; Anne-Dore Plog, Leichingen; Helmut Göbel, Düsseldorf; Monika Scholz (Personalrat), Leichingen; Gerald Weischede, Köln; Monika Reisinger, Leverkusen; Wolfgang Zimmermann (stellv. Personalratsvors.), Düsseldorf; Werner Waßmann, Saarbrücken; Alexander Lamprecht, Berlin; Martin Jander, Berlin; Gerhard Klocke, Berlin; Jochen Mink, Berlin, Karin Kutschenko, Berlin; Christa Döbbe, Saarbrücken; Wolfgang Barthen, Berlin; Achim klueß [!], Berlin; Antje Becker, Dietzenbach; Erich Bender, Berlin; Anneliese Möckel (Betriebsrätin) Hamburg; Bärbel Kern, Hamburg; Herta Wächter, Hamburg; Klaus Brandenburg (Betriebsrat), Hamburg; Anja Thöne, Hamburg; Dr. Spinner-Ahnert, Berlin; Manfred Benniger, Freiburg; Gaby Oberaicher (Vertrauensfrau), Saarbrücken; Karin Goelke, Quierschied; Helga Niessen; Kairsruhe; Ingrid Schwarz, St. Ingbert; Wolfgang Weitz, Frankfurt; Rolf Minnerup (Betriebsrat), Braunschweig; Alexaner Schertz, München; Cäcilia Wendel, Saarbrücken. [] GEW [] Prof. Dr. E. Altvater, Berlin; U. Andersen (Bez-Del.), Grifhorn; Jürgen Aßmann (OV. Vors.), Helmstadt; Dieter Bauer, Nürnberg; R. Benecke (Bez.-Del. AjLE), Braunschweig; Andrea Bese, Berlin; Ursula Blankenburg, Berlin, Peter Breinig, Saarbrücken; Albine Brednli, München; Hannelore Breyer-Rheinberger, Ahrensburg; Albrecht Brockmann (Bez.- Del.) Goslar, Karl Bruch (DGB-Kreisvorstand) Saarbrücken; Uwe Buckendahl (Bez.-Del.) Göttingen; W. Cordes (Bez.-Del.), Braunschweig; Rüdiger Cwielong (ASTA - Vors. Uni Saarbrücken), Noswendel; Peter Daschner, Hamburg, Petra Demmin (LVV), Hamburg; Dorothee Drawe (Vertrauensfrau), Hamburg; Wilfried Fahlenbock, Berlin; Manfred Finger (Bez. -Del). Goslar; Prof. Dr. Ossip K. Flechtheim, Berlin; P. Frings (Bez. -Del, [!] Braunschweig; Rainer Georg, Frankfurt; Walter Gußmann, Berlin; Wolfgang Haberkamm (bez.- Del.) [!], Braunschweig; Elisabeth, Hafner (Vertrauensfrau), Hamburg; Dorit Hansen; Braunschweig; Wolfgang Hauff, Nürnberg; Berndhardt Heggermann (Bez.-Del.), Göttingen; W. Heidelberg (Bez.- Del.), Schöningen; Traudel Hell, Saarbrücken; Margareta Hellbrend (AjLE, Bez.-Del.), Braunschweig; Richar [!] Herzinger, Berlin; Cornelia von Islemann (Mitgl. Landesvorst.), Hamburg; Siegrun Jehr, Nürnberg; Klaus Juge (Bez.-Del.) Braunschweig; Ulla Kaiser (Mitgl. des Landesvorst.); Hamburg; Hans Kastendieck, Berlin; Margret Kerkhof, Berlin; Albrecht Klare (BVO-Mitgl), Frankfurt, Christian, Kühn (Obmann), Frankfurt; Marian Liske; Berlin; Lilo Lottermoser (Personarätin), Hamburg; W. Lucas (Bez. - Del.) Königslutter; Wolf Lüders, Hamburg; Kristina Mänicke-Gyöngyönsi, Berlin; U. Matockwill, Nürnberg; G. Meding (Mitgl. d. Kreisvorst.); Helmstedt; Marion Megner (Bez-Del.), Göttingen; Bregitte Meixner, Nünberg; Klaus Meyer (Bez.-Del.), Göttingen; rainer [!] Miscke, Berlin; Renate Morell, Nürnberg; U. Morgenroth, Nürnberg; Jan Müller (Bez.-Del.), Goslar; Angelika Münkwitz (Bez.-Del.), Braunschweig; Frigga Niemann (Bez.-Del.O, [!] Braunschweig; Monika Plötzke (LVV), Hamburg; Wolfgang Pook, Hamburg; Günter Pröpper, Nürnberg; J. Purucker, Nürnberg; H. Ramsauer (Bez.-Del.), Schöningen; Klaus Rautenbach (Bez.-Del.), Gifhorn; Klaus-Peter reetz [!] (Personatratsvors.), Frankfurt; Karl-H Rehr (Bez.-Del.), Göttingen; Lothar Rheinberger, Ahrensburg; Gert Rickart (Studentensprecher GEW Saar), Sulzbach; Harald Rotkirch (AjLE, Bez.-Del.), Braunschweig; Gabriele Rudolph (KV-Mitgl.), Braunschweig; Michael Schade (Schulkreissprecher), Hamburg; Volke Schindler, Hamburg; Gitta Schipek (Bez.-Del.), Braunschweig; Gebhard Schlüter (AjLE, Bez.-Del.), Braunschweig; Gabriele Schneider, Hamburg; J. Schrodel (Kreisvorstand), Helmstedt; Klaus Schubert (Mitgl. d. KV), Braunschweig; Petra Schucholdt, Berlin; Bärbel Schulz, Hamburg; H.-J. Schwoch (OV-Vors.), Braunschweig; Christian Sickermann (Bez.-Del.) Göttingen; Frank Steger, Berlin; A. Steuer (Bez.-Del.), Braunschweig; Rudolf Tammens (Bez.-Del.), Göttingen; Gabriele Teckentrupp (stellv. Landesvors.), Hamburg; Heltmut Teppert, München; Helmar Weihe (Bez.-Del.), Goslar, Renate Weyde (Bez.-Del.) Braunschweig; Lutz Wichmann (Bez.-Del.) Göttingen; Uwe Zeischner (Schulkreissprecher), Hamburg; Lothar Zieske (LVV), Hamburg; Christiane Zippens (Mtgl. d. Landesvorst.); Hamburg [] HBV [] Ingeborg Jessel (Betriebsrätin), Lörrach; Reinhold Kemm (Fachgruppenvorst. Nordmark), Hamburg; Achim Kleist, Hamburg; Margot Knippel, Dietzenbach; Harald Lohse (Vors. Landesfachgruppe Banken Nordmark), Hamburg; Jlaus-Dieter [!] Loth, St-Ingbert; Linda Maar (Betriebsrätin), Hamburg; Harald Meier (Betriebsrat), Hamburg; Hans Müller (Betriebsratsvors.), Köln; Harald Odenwälder, Nürnberg; Gurlies Rademacher (Betriebsrätin), Dietzenbach; Wolfgang Sachse, Hamburg; H.-J. Schulz (Mitgl. Fachgruppenvorst.); Hamburg; Hans-Joachim Schwandt (stellv. Vors. Landesfachgruppe Banken Nordmark), Hamburg; Axel Sienknecht, Hamburg; Heinrich Thies, Hamburg; Anita Vervuert (Fachgruppenvorst.); Hamburg; Thomas Welsch, Saarbrücken; Andreas Behrendt (Vertrauensmann), Lörrach; Bernhard Bergmann, München; Andre Berstel, Nürnberg; Heide Engert (Betriebsräting) [!], Dietzenbach; Ingrid Gerasch (Betriebsrätin), Hamburg; Pit Goldschmidt, Hamburg; Karsten Groth (Betriebsrat, Fachgruppenvorstand), Hamburg; Eckard Hacke, Berlin; Udo Holtkamp (Betriebsrat), Hamburg; Klaus Hübenbecker, Hamburg. [] IG Chemie, Papier, Keramik [] Lothar Bergmann, Dietzenbach; Ulli Krüger, Braunschweig; Helmut Kynast (Betriebsratsvorsitzender), Hamburg; Jürgen Streit (Vertrauensmann), Frankfurt; Ernst Stuckert (Betriebsrat), Hamburg. [] IG Bau, Steine, Erden [] Sepp Schipek, Braunschweig; Torsten Martens, Hamburg; Hans-Peter Hamm, Hamburg; Christoph Holzapfel, Hamburg; Marlene Kühn (Betriebsrätin), Hamburg; Jürgen Zeiger, Siersburg; Jürgen Luetjens (Betriebsrat), Hamburg. [] Andere Unterzeichner [] H. Arnold, NGG, Nürnberg, Asta der Uni Braunschweig; Rudolf Bahro, Bremen; Franz Bakan, Braunschweig; Peter Bartelheimer, Frankfurt, Gabrieie Behrendt, DPG, Frankfurt; Volpert Beyer (Personalrat DPG), Frankfurt; Wolf Biermann, Hamburg; Willy Boepple, Weinhein; Lilo Brix, DPG, Dietzenbach; Margot Brunner, Friedrichsdorf; Frantisek Cermak, RFFU, Köln; Prof. Dr. Renate Damus, Osnabrück; Mihn Edel, dju. Saarbrücken; Dieter Ehre (Bildungssekretär SJD - die Falken), Siersburg; Prof. Dr. Iring Fetscher; Karin Fisch, Braunschweig; Warten, R. Glöß, Nürnberg; Prof. Dr. Helmut Gollwitzer, Berlin; Jürgen Jakoby, Braunschweig; Wolf-Rüdiger Landschoef, Braunschweig; Norbert Lersner, CNT, München; Bernd Mennen, Braunschweig; Rolf Oerter, Nürnberg; Thomas Rieger, GdED, Ortsjugendleitung, Hamburg; Steffi Riga, DPG Siersburg; Dr. Manfred Scharrer, Berlin; Norbert Schenkel, Nürnberg; Bussy schwager [!], GdED, Hameln; Günter Seidel, GGLF Nürnberg; Martin Silvanus (SPD-Gemeinderatsmitgl.), Siersburg; Prof. Dr. Svetocar Stojanovic, Berlin; Herbert Ulfers, Braunschweig; Rainer Ulfers, Braunschweig; K. Ulpins, Nürnberg; Hubert Weege, Nürnberg. [] Der Aufruf wird unterstützt von der Berliner Projektgruppe Internationale Gewerkschaftsforschung (PIGEP), i.a. Werner Olle. [] Was wir tun können: [] "Ich möchte nicht, daß wir mit Worten anstelle von anderen tapfer sind... Ich habe meinen Freunden in den Gewerkschaften, soweit sie mich gefragt haben, geraten, Rücksicht darauf zu nehmen, daß man mit ungebetener, voreiliger, wahlloser Form von noch so wohlgemeinter Solidarität nicht hilft." Mit ähnlichen Worten wie Willy Brandt am 19.12. 1980 in der "Frankfurter Rundschau" haben viele Gewerkschafter gezögert, aktive Solidarität mit der unabhängigen polnischen Gewerkschaftsbewegung zu üben. Sie fürchteten, den polnischen Kolleginnen und Kollegen mit direkter Hilfe eher zu schaden als zu nützen. Entscheidend ist jedoch, wie polnische Gewerkschafter selbst diese Frage beantworten. Der Bericht eines Sekretärs des Internationalen Metallarbeiterbunds (IMS) über einen Besuch in Polen gibt darüber Aufschluß. [] In dem Bericht heißt es: "Man kann davon ausgehen, da߂Solidarität' etwa 80% der polnischen Arbeiterschaft organisiert hat... ‚Solidarität' ist heute in Polen eine feststehende Tatsache und ... eine authentische, voll repläsentative, unabhängige, demokratische Arbeitnehmerorganisation. Hotelangestellte, Flugpersonal, Taxifahrer und andere tragen offen ‚Solldaritäts'-Abzeichen, und man kann ohne Verabredung irgendein Werksgelände betreten und mit den betrieblichen ‚Solidaritäts'-Vertretern sprechen. Sie begrüssen Unterstützungserklärungen und Besuche westlicher Gewerkschaften. " IMS - Generalsekretär Herman Rebhan: "Für den IMS entscheidend ist, daß er nun über eine klare Vorstellung datüber verfügt, welche nützlichen Beiträge die Mitgliedsverbände leisten können, ausgehend von den Bedurfnissen der polnischen Arbeiter selbst. Die Arbeiterschaft in Polen weiß um unsere Anteilnahme, unsere Freundschaft und unsere praktische Unterstützung bei ihrem bewundernswürdigen Aufbauwerk. Sie wissen, daß sie sich stets auf unsere Solidarität verlassen können." [] Spendenaktion "Druckmaschinen für Solidarnosc" [] Alle Regionalkomitees (MKZ) und viele Betriebskomitees der "Solidarität" geben eigene Mitteilungsblätter heraus. "Dezentralisierung und Selbstverwaltung der untersten Organisationsgliederungen werden sich am besten bewähren, wenn diese von allein versuchen, die im Statutgestellten Aufgaben zu verwirklichen. Im Fall der Presse z. B. wird dies die Herausgabe eigener Zeitungen durch die Betriebsorganisationen sein." So steht es in einem Beitrag zum Aktionsprogramm der neuen Gewerkschaft, der im Danziger Mitteilungsblatt "Solidarnosc" vom 5.10.1980 erschien. Aus zwei Gründen spielt die Herausgabe dieser Zeitungen eine zentrale Rolle beim Aufbau der "Solidarität," sie ist bis heute die einzige Möglichkeit, Ziele und Standpunkte der Gewerkschaft regelmässig unzensiert zu verbreiten. Und sie ist die einzige Möglichkeit für die Mitglieder von "Solidarität", untereinander die Aufgaben der Gewerkschaft zu diskutieren. [] Doch die Herausgabe dieser Zeitungen stellt die Gewerkschafter vor immense Probleme. Unzensierte Zeitungen sind nach wie vor illegal. Druckmaschinen und Papier können nicht frei gekauft werden. "Keines (der Nachrichtenblätter) ist auf höherem Niveau als ein im Westen gedrucktes durchschnittliches Studentenblatt. Sie werden vervielfältigt oder mit einer Offsetmaschine abgezogen, jedoch schlecht getippt und gestaltet und auf sehr armseligem Papier gedruckt. Sie erscheinen unregelmäßig... Der größte Wunsch aller Büros von ‚Solidarität' lautet auf bessere Druckmaschinen... Vor allem unkomplizierte Tischoffsetmaschinen, Fotokopiermaschinen, Schreibmaschinen, Heftmaschinen und Heftklammern sind Gegenstände, die als Geschenke von westlichen Gewerkschaften dringend benötigt werden." So der Bericht des IMS. Die Auflage reicht nicht entfernt für die eigenen Mitglieder. So "schafft" z.B. das Regionalkomitee in Katowice eine "Spitzenauflage" von wöchentlich 90 000 - für allein 400 000 Mitglieder der "Solldarität"! [] Der Spendenaufruf "Druckmaschinen für Solidamosc" will an diesem entscheidenden Punkt technische Hilfe organisieren. Die ersten drei Solidaritätsprojekte sind: [] Druckmaschine, Schreibmaschine, Repro- und Druckausrüstung für "NTO", die "Solidaritäts"-Zeitung der wissenschaftlichen, technischen und Kulturarbeiter in Warschau. (Beittäge aus "NTO" werden oft von anderen Komitees nachgedruckt.) [] Druckmaschine, Schreibmaschine, Tischabzugsmaschine und Material für das Regionalkomitee in Wroclaw (Breslau). [] Druckmaschine und Material für das Regionalkomitee in Katowice. [] Allein diese drei Projekte erfordern einen Mindestbetrag von 50 000 DM! Also: greift tief in die Tasche und sammelt bei Kolleginnen und Kollegen - spendet auf das Solidaritätskonto: [] Peter Bartelheimer [] PSchA Frankfurt am Main [] Kto-Nr. 623 56-604 [] Stichwort: Solidarität [] Die Spendenaktion wird in Zusammenarbeit mit der Berliner Projektgruppe Internationale Gewerkschaftspolitik durchgeführt. Spendenergebnis und erfolgte Lieferungen werden veröffentlicht. [] Direkte Kontakte [] "Engere Kontakte mit Gewerkschaften außerhalb Polens, einschließlich eines Besucheraustauschs" - dies nennt Janusz Onyszkiewicz, Sprecher des Warschauer Regionalkomitees, dem IMS als eines der Hauptbedürfnisse der "Solidarität". Schon eine Solidaritätsbotschaft kann den Anfang dazu machen. Adressenlisten betrieblicher und regionaler Komitees gibt es bei den örtlichen Unterstützern des Aufrufs "Solidarität mit Solidarnosc" oder, bei Bestellung von mindestens 10 Solidaritätspostkarten mit deutsch-polnischem Text (Preis je Karte: 1,- DM) bei der Frankfurter Kontaktadresse. (Nur Vorkasse auf das o.a. Spendenkonto: der Erlös kommt der Spendensammlung zu.) [] Reisen nach Polen [] Alte "Solidaritäts"-Komitees begrüssen Besuche westlicher Gewerkschafter. Die beste Möglichkeit, sich ein Bild von der Arbeit der neuen Gewerkschaft zu machen und Erfahrugen auszutauschen, ist die Organisierung einer Reisegruppe. Ihre Vorbereitung ist zugleich der beste Auftakt, um Kontakt mit Komitees von "Solidarität" aufzunehmen und Geld für Geschenke zu sammeln, die Ihr gleich mitnehmen könnt: Kassettenrecorder, Schreibmaschinen, Büromaterial. (Adressen: siehe oben.) Alles lnformationsmaterial über die Gewerkschaftsarbeit in der Bundesrepublik stößt auf größtes Interesse in Polen. [] Einladungen [] Der DGB-Bundesvorstand hatte Lech Walesa für Anfang Februar nach Düsseldorf eingeladen. Doch die Führer der "Solidarität" finden heute kaum noch Zeit zu verreisen. Andrzej Gwiazda, stellvertretender Vorsitzender der Landeskommission in Danzig, erklärte dem IMB, auf die Frage, ob Einladungen der westlichen Gewerkschaften an polnische Kolleginnen und Kollegen der mittleren Gewerkschaftsebene nützlich sein könnten: "Davon bin ich überzeugt. Die Leute, die früher in den Westen gefahren sind, haben dann offizielle und damit auch verzerrte Darstellungen des Lebens im Westen zu Papiergebracht. Deshalb, meine ich, sollten wir selbst dorthin fahren, um einmal zu sehen, wie es wirklich ist." Wichtig ist lediglich, daß es sich um gewerkschaftliche Einladungen handelt. [] Wie kann man sich und andere über "Solidarität" informieren? Den Bericht des IMS gibt es bei: Internatonaler Metallarbeiterbund, 54 bis Route des Acacias, 1227 Genf, Schweiz. Im Frankfurter ISP-Verlag ist eine Dokumentation "Solidarität mit Solidarnosc," erschienen; sie enthält Reiseberichte, Interviews mit Mitgliedern der "Solidarität" und Dokumente der neuen Gewerkschaft (u.a. das Danziger Aktionsprogramm und den Statutenentwurf) - vieles zum ersten Mal in deutscher Sprache. Einzelpreis für 56 Seiten: 3,50 DM. Bestellungen an ISP Verlag, Postfach 119245,6000 Frankfurt. [] Solidarität mit Solidarnosc [] Kontaktadresse: Peter Bartelheimer, Wolf Verlag, Rheinstr. 24, 6000 Frankfurt/M.1 [] Solidaritätskonto: P. Bartelheimer, PSchA Frankfurt am Main, Kto-Nr 623 56 - 604
Published:ca. 1982