Tag der Entscheidung! . Wählerzeitung der Sozialdmeokratischen Partei Deutschlands im Wahlkreis Wilhelmshaven-Friesland!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; September [] 6. [] 1953 [] Tag der Entscheidung! [] Wählerzeitung [] der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Wahlkreis Wilhelmshaven Friesland! [] Unser Kandidat stellt sich vor! [] Seit sechs Jahren vertritt der bisherige Bundestagsa...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Oldenburg, Paul Hug & Co., Wilhelmshaven
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/14DE5098-8BC5-4813-AB6E-72375E6E7D21
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; September [] 6. [] 1953 [] Tag der Entscheidung! [] Wählerzeitung [] der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Wahlkreis Wilhelmshaven Friesland! [] Unser Kandidat stellt sich vor! [] Seit sechs Jahren vertritt der bisherige Bundestagsabgeordnete und jetzige Kandidat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Johann Cramer, das Notstandsgebiet Wilhelmshaven Friesland in den Nachkriegsparlamenten Westdeutschlands. Zunächst war er Mitglied des Wirtschaftsrates in Frankfurt und dann Mitglied des ersten Deutschen Bundestages. [] Diese Tätigkeit hat ihn in Stadt und Land hinreichend bekannt gemacht. In vielen, vielen Versammlungen hat er ständig Fühlung mit den Wählern behalten, er kennt sie, sie kennen ihn. Er kennt auch die Sorgen und Nöte unserer Bevölkerung, er weiß, wo jeden Einzelnen der Schuh drückt. Viele haben in diesen Jahren seine Hilfe in Anspruch genommen, niemand ist von ihm enttäuscht worden, jeder fand ein williges Ohr und ständige Hilfsbereitschaft, ob Rentner, Erwerbsloser, Arbeiter, Angestellter, Beamter, Gewerbetreibender oder Unternehmer. Jawohl, auch Unternehmer wandten sich vertrauensvoll an ihn, sie fanden Verständnis und tatkräftige Unterstützung durch ihn bei der Gründung neuer Unternehmungen und Schaffung neuer Arbeitsplätze, bei Kredit und Auftragsbeschaffungen und in vielen anderen Dingen. In den Bonner Dienststellen kennt man ihn als den unnachgiebigen, Vertreter der Interessen Wilhelmshavens und Frieslands. Viele Menschen verdanken ihm ihre Existenz, ihren Arbeitsplatz und ihre Stellung, sie alle wünschen ihn wieder in den Bundestag. [] Der jetzt 48jährige Bundestagsabgeordnete und Kandidat für den neuen Bundestag steht seit mehr als 30 Jahren in der sozialdemokratischen Bewegung und ebenso lange in der Gewerkschaftsbewegung, in der er auch viele Jahre führend tätig war. Von Natur aus mit allen Gaben eines sachlich und nüchtern denkenden Politikers ausgestattet, ist er als Kaufmann und Journalist ein guter Kenner wirtschaftlicher Notwendigkeiten. Wilhelmshaven und Friesland werden gut daran tun, ihn auch in den zweiten Deutschen Bundestag wiederzuwählen. [] Es gilt, eine erfolgreich begonnene Arbeit auch erfolgreich fortzusetzen. [] Auf den Mann kommt es an! [] Darum wählt den Kandidaten der SPD [] Johann Cramer Liste 1 [] Muß Wilhelmshaven und Friesland Notstandsgebiet sein? [] Die Folgen eines verbrecherischen Krieges haben sich für Wilhelmshaven und den angrenzenden Kreis Friesland im wahrsten Sinne des Wortes verheerend ausgewirkt. Die durch den Krieg selbst nicht zerstörten Arbeitsplätze wurden noch mehrere Jahre nach Kriegsende hindurch demontiert und demoliert. Eine sinnlose Zerstörungswut vernichtete alles, was meistens wirtschaftliche Grundlage des Gebietes rund um den Jadebusen gewesen war. Wilhelmshaven und sein Hinterland, der Landkreis Friesland, wurden Notstandsgebiet, wie Berlin, Watenstedt Salzgitter und der bayerische Wald. Mehr als 30 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung waren arbeitslos. [] Die Anerkennung dieses Zustandes durch die Bundesbehörden und die offizielle Erklärung des Wirtschaftsraumes Wilhelmshaven zum Notstandsgebiet durch die Bundesregierung erfolgte nach langem und ausdauerndem Drängen unseres Vertreters im Deutschen Bundestag. Die Erteilung öffentlicher Aufträge an Firmen aus diesem Gebiete, die Schaffung von Arbeitsplätzen für viele arbeitswillige Hände, die Zuteilung von Aufbaukrediten in Höhe von vielen Millionen waren die Ergebnisse dieser Bemühungen. Immer und immer wieder war Wilhelmshaven und die Not seiner Einwohner Gegenstand von Beratungen im Deutschen Bundestag und seiner Ausschüsse dank der Initiative unseres Vertreters, des Bundestagsabgeordneten Johann Cramer. [] Muß Wilhelmshaven Notstandsgebiet bleiben? Nein! Aber es muß noch vieles geschehen, um die soziale Sicherheit auch in unserem Gebiet herzustellen. Watenstedt Salzgitter ist nicht mehr Notstandsgebiet, Wilhelmshaven/Friesland darf es auch nicht länger bleiben. Schaffung von Dauerarbeitsplätzen bis zur Erreichung der Vollbeschäftigung für alle arbeitsfähigen Männer und Frauen ist unsere Forderung. So wie eine sozialdemokratische Stadtverwaltung für mehr als 18 000 Menschen neue Arbeitsplätze geschaffen hat, wird auch eine sozialdemokratische Bundesregierung für die restlichen 11000 Arbeitslosen Arbeitsplätze besorgen. [] Wir versprechen keine Wunder, aber wir halten unser Wort! [] Schenkt uns Euer Vertrauen! [] Wilhelmshaven: Werft oder Industriestadt? [] Darf die so mühsam aufgebaute Wilhelmshavener Nachfolgeindustrie vernachlässigt werden, solange die Hoffnung auf das Wiedererstehen einer Werftindustrie noch nicht verwirklicht werden kann? Wir sind der Meinung, daß alles getan werden muß, um die Existenz der nach Kriegsende in Wilhelmshaven angesetzten neuen Unternehmungen zu sichern. Wir werden alle Bemühungen um die Wiedererrichtung einer neuen Werft in Wilhelmshaven oder um die Erweiterung der bestehenden Jadewerft tatkräftig unterstützen. Die Bedingungen, unter denen die Bundesregierung den Nachfolgeindustrien bundeseigene Grundstücke und Gebäude zur Verfügung stellt, halten wir jedoch für untragbar. Die Adenauersche Vertragspolitik hindert den weiteren Ausbau unserer Industrie. [] Darum: Schafft einen besseren Bundestag und damit eine bessere Bundesregierung! [] Wilhelmshaven hat genügend Raum und Arbeitskräfte, um Werft- und Industriestadt zu sein! [] Wilhelmshaven erhält ein neues Postamt [] Der stolze Bau am Rathausplatz, der nun seiner Vollendung entgegen geht, soll in Zukunft das neue Hauptpostamt Wilhelmshaven aufnehmen. Die bisherigen unzulänglichen postalischen Verhältnisse einer Stadt mit mehr als 100 000 Einwohnern werden dann einer unrühmlichen Vergangenheit angehören. Hunderte von Postbeamtinnen und beamten werden sich freuen, aus den ungesunden Räumen und zugigen Hallen, in denen sie bisher untergebracht waren, herauszukommen. Aber auch für die übrige Bevölkerung ist es ein Geschenk, für das sie der Deutschen Bundespost dankbar ist. Dieses Werk wäre aber nie so schnell und vor allem nicht als ein so repräsentativer Bau inmitten unseres Stadtbildes entstanden, wenn nicht unser Bundestagsabgeordneter Johann Cramer alle seine Beziehungen benutzt hätte, um das Werk zu fördern und zu beschleunigen. Es war die Krönung seiner Arbeit als Vorsitzender des Ausschusses für Post und Fernmeldewesen. Ihm hat die Stadtverwaltung dafür ihren Dank mehrfach ausgesprochen, die Öffentlichkeit wird es ihm danken durch seine Wiederwahl. [] Am Rathausplatz in Wilhelmshaven geht das neue Bundespostamt seiner Vollendung entgegen. Es soll noch in diesem Jahre eingeweiht werden. [] Bundesbehörde in Wilhelmshaven [] Durch das rechtzeitige Eingreifen unseres Bundestagsabgeordneten konnte die Auflösung der früheren Ausführungsbehörde für Reichsunfallversicherung, die nach Kriegsende von Berlin nach Wilhelmshaven verlegt worden war, verhindert werden. Für rund 50 Angestellte blieb dadurch der Arbeitsplatz erhalten. Durch Gesetz wurde aus dieser Dienststelle des Reiches jetzt die Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung. In den letzten Wochen wurden dieser Behörde neue Aufgaben zugewiesen, die eine erhebliche Personalvermehrung mit sich bringen. [] Die Erhaltung der Kesselwagenreparaturwerkstatt bei der Vorortbahngesellschaft, in der laufend 2000 Kesselwagen überholt und instandgesetzt werden, ist ebenfalls ein Verhandlungserfolg unseres Abgeordneten. Die Werkstatt stand mehrfach in der Gefahr, aufgehoben zu werden. Jetzt ist die Beibehaltung durch Vertrag gesichert. [] Arbeitslose sollen von 115 DM leben! [] Es ist zweifellos richtig, daß es jenen schlechter geht, die sich nicht wie die Arbeiter und Angestellten über feste Organisationen gegen die ständige Benachteiligung durch eine Wirtschaftsordnung wehren können, also die Arbeitslosen, Rentner und Fürsorgeempfänger. [] Die 1 bis 2 Millionen, die jährlich arbeitslos werden, weil die Soziale Marktwirtschaft für sie keinen Arbeitsplatz bereit hält, erhalten durchschnittlich 115 DM im Monat, solange sie nicht ausgesteuert sind. [] (Berechnet nach den Angaben des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik 1952). [] Angestellten Rentner sollen von 70,70 DM leben [] Es gibt ferner 931000 Rentner der Angestellten Versicherung. Ihre monatliche Rente beträgt trotz jahrelanger Beitragszahlung im Durchschnitt 70,70 DM. [] (Berechnet nach den Angaben des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik 1952). [] Sozialrentner sollen von 58,50 DM leben [] Es gibt ferner 3,2 Millionen Sozialrentner in der Bundesrepublik, Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und allwöchentlich ihre hohen Sozialbeiträge abführten. An ihrem Lebensabend sollen sie mit 58,50 DM im Monat auskommen. [] Aber wie die Nazis will jetzt die Bundesregierung für die Aufrüstung die Vermögen der Sozialversicherungen einspannen. [] (Berechnet nach den Angaben des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik 1952). [] Fürsorgeempfänger müssen von 38 DM monatlich leben [] Es gibt in der Bundesrepublik 1,8 Millionen Menschen, die für ihren Lebensunterhalt auf die öffentliche Fürsorge angewiesen sind. [] Für den Einzelnen werden ganze 38, DM monatlich zur Verfügung gestellt. [] (Berechnet nach den Angaben des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik 1952). [] Statt 50 DM nur 25 DM Winterbeihilfe [] bewilligten die Regierungspartelen im November 1952. Der SPD-Antrag, wenigstens 50 DM für den Unterstützungs und Rentenempfänger sowie 10 DM für jeden zuschlagspflichtigen Angehörigen zu geben, damit wenigstens zum Weihnachtsfest die Härten gemildert würden, wurde von den Regierungsparteien abgelehnt. [] Nun mußt Du selbst entscheiden! [] Es geht um Dein Schicksal und um die Zukunft Deiner Kinder. [] Wenn Du die falsche Wahl triffst, gibt es kein Zurück. Denn die nächsten vier Jahre entscheiden über Deutschlands Sein oder Nichtsein und damit über Leben und Tod für Dich und die Deinen. [] Es geht um unser Vaterland und alle Völker Europas! Darum darfst Du bei dieser Wahl nicht leichtfertig "tippen" Du mußt wissen, was Du willst. [] Wähle Dir eine bessere Regierung! Die SPD will Dein Los erleichtern. Sie verspricht keine Wunder, aber sie steht zu ihrem Wort. [] Deshalb Deine Stimme für die [] SPD [] Und einen neuen Bahnhof? [] Die Bundesbahn hat finanzielle Sorgen, das weiß jedes Kind. Dazu hat sie einen ungeheuren Nachholbedarf an Waggons, Lokomotiven und im Oberbau ihres Schienenweges. Trotzdem hat der Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn, Staatssekretär Prof. Dr. Frohne, dem Bundestagsabgeordneten Johann Cramer, Mitglied des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, mehrfach mündlich und schriftlich versprochen, daß die Bahnhofsverhältnisse in Wilhelmshaven geändert werden sollen, sobald die Finanzierung gesichert ist. Fertige Baupläne liegen bereits vor. [] Wer unseren Bundestagsabgeordneten wiederwählt, stimmt damit auch für einen neuen Bahnhof! [] Modell des geplanten Hauptbahnhofs in Wilhelmshaven. Die Bundesbahn will bauen, sobald die Finanzierung sichergestellt ist. [] Nicht Worte, sondern Taten entscheiden [] Wenn im Bundestag über das Notstandsgebiet Wilhelmshaven Friesland gesprochen wurde, waren alle Parteien mit Sympathiekundgebungen schnell zur Stelle. Die Vertreter aller Parteien erklärten jedesmal ihre Bereitwilligkeit, dem Notstandsgebiet am Jadebusen helfen zu wollen. Es blieb jedoch bei diesen sicherlich gut gemeinten Erklärungen. Wirkliche Hilfe für Wilhelmshaven brachten nur die unzähligen Besprechungen, die unser Bundestagsabgeordneter mit den verschiedensten Dienststellen in Bonn persönlich hatte. - So war es möglich, daß aus öffentlichen Mitteln rund 30 Millionen DM in den Wirtschaftsraum Wilhelmshaven Friesland geleitet wurden. Tausende von neuen Arbeitsplätzen konnten dadurch geschaffen werden. Viele neue Unternehmungen in Wilhelmshaven verdanken der Mithilfe unseres Abgeordneten sowohl bei der Beschaffung von Krediten als auch bei der Beschaffung von größeren Aufträgen ihre wirtschaftliche Grundlage. Die Arbeiter in diesen Betrieben wissen, was ihr Abgeordneter für sie getan hat. [] Den Bemühungen unseres Abgeordneten ist es ferner gelungen, daß zur Erhaltung und Instandsetzung des großen bundeseigenen Besitzes an Wohnungen und sonstigen Gebäuden in Wilhelmshaven Jahr für Jahr mehrere Millionen in den Haushaltsplan der Verwaltung des ehemaligen Reichseigentums eingesetzt wurden. [] Andere Parteien haben vier Jahre ng nichts für Wilhelmshaven getan, treten dafür aber jetzt mit allen möglichen Versprechungen für die Zukunft an die Wählerschaft heran, um Stimmen für den neuen Bundestag zu gewinnen. [] Wähler von Wilhelmshaven, seht Euch Eure Kandidaten genau an! [] Laßt Euch nicht betören durch Versprechungen, die später nicht gehalten werden! [] Was nützt Euch ein Kandidat, der seinen Wohnsitz nicht in unserem Bezirk hat. [] Hohe Titel allein machen es nicht! [] Euer Kandidat soll jeden Tag für Euch zu sprechen sein. [] Jeder Tag bringt neue Sorgen und neue Nöte, bei denen Ihr die Hilfe Eures Abgeordneten in Anspruch nehmen müßt. [] Der sozialdemokratische Abgeordnete unseres Bezirks stand den Hilfesuchenden unseres Bezirks jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. [] Er wird es auch in Zukunft tun! [] Darum wählt unseren bisherigen Abgeordneten wieder! [] Freitag, den 3. September 1953, 20.00 Uhr, spricht im [] Schützenhof [] unser Kandidat, der bisherige Bundestagsabgeordnete [] Johann Cramer [] über die Themen [] "Nicht Adenauer sondern Ollenhauer!" [] und [] "Dennoch Wilhelmshaven" [] Eintritt frei! Freie Aussprache! [] Engstirnige Bürokratie benachteiligt Jever [] Obwohl zum Wirtschaftsraum Wilhelmshaven und damit zum Notstandsgebiet gehörend, verweigert die Ministerialbürokratie in Bonn den Unternehmern und Handwerkern in Jever die Vorteile, die den Unternehmen aus dem Notstandsgebiet bei der Vergebung öffentlicher Aufträge zugestanden werden müssen. Handwerker aus Jever dürfen z. B. die Fenster von öffentlichen Gebäuden in Jever nicht streichen, dafür müssen auswärtige Firmen herangezogen werden. Wir staunen über soviel bürokratischen und weltfremden Unverstand. Ein frischer Wind muß in die Bonner Ministerien einziehen und den Amtsschimmel austreiben. [] Darum: Wählt Sozialdemokraten! [] Es geht um Varels Lebensfragen [] Geräumige Fabrikanlagen stehen in Varel zur Verfügung, um neue Unternehmungen aufzunehmen und den vorhandenen Arbeitslosen Lohn und Brot zu geben. Warum werden diese Möglichkeiten nicht ausgenutzt? Antwort: Weil die Kreditlenkungspolitik der Bundesregierung falsch ist. Sie tut nichts, um industriearmen, aber bevölkerungsreichen und mit Flüchtlingen übersetzten Gegenden neue Dauerarbeitsplätze zu schaffen. Mit Notstandsarbeiten allein ist uns nicht gedient. Wir fordern die Vollbeschäftigung! Wenn Varel wirtschaftlich nicht vollständig zum Erliegen kommen soll, muß der Bund auch hier helfend eingreifen. [] Wer Varel helfen will, [] muß sozialdemokratisch wählen! [] 3 Millionen für Wilhelmshaven und Sande [] Der Haushaltsplan des Bundes für das Jahr 1951 enthielt für die Instandsetzung öffentlicher Gebäude in Wilhelmshaven und Sande Neufeld, für Straßeninstandsetzung und, für die landwirtschaftliche Nutzbarmachung des Heppenser Polders die ansehnliche summe von 3 Millionen DMark. In den folgenden Jahren folgten ebenso nennenswerte Beträge. Im Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages vertrat unser Abgeordneter stets den Grundsatz, daß der größte Grundbesitzer in Wilhelmshaven, die Bundesvermögensverwaltung, die Pflicht zur Bereitstellung größerer Beträge zur Instandhaltung und Verbesserung des bundeseigenen Besitzes habe. [] Sande Neufeld darf nicht verfallen [] In Sande Neufeld drohen zwei große Wohnblocks zu verfallen, wenn nicht bald etwas für ihre Erhaltung getan wird. In diesem Jahre werden die Wirtschaftsgebäude instandgesetzt. Unser Abgeordneter hat in Bonn den Standpunkt vertreten, die Wohnblocks seien vordringlicher. Im nächsten Haushaltsplan sollen hierfür Mittel bereitgestellt werden [] Nur die SPD war gegen Mietpreiserhöhung [] Die SPD Fraktion im Bundestag hat die vorletzte Sitzung des Bundestages durch ihr Fernbleiben beschlußunfähig gemacht, weil sie die von den Regierungsparteien beabsichtigte Erhöhung der Mieten für den sozialen Wohnungsbau nicht mitmachen wollte. Die bürgerliche Mehrheit hat dann aber in der Sitzung vom 29. Juli 1953 in Köln ihren Willen doch noch durchgesetzt. Die Mietpreiserhöhung wird nun also Wirklichkeit. [] Nach der am 29. Juli 1953 beschlossenen Novelle zum Wohnungsbaugesetz, dürfen die Mieten für die im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues errichteten Wohnungen um 30 Prozent erhöht werden, wenn die Wohnungen über das übliche Maß hinaus ausgestattet werden. Es genügt, daß der Hausbesitzer einen Kochherd in die Küche stellt, um die Erhöhung in Anspruch zu nehmen. Wenn der Bauherr die Förderungsmittel nicht voll in Anspruch nimmt, kann er sogar eine Miete fordern, die um 50 Prozent höher als die bisherige Richtsatzmiete liegt. [] Der Höchstbetrag der Richtsatzmiete lag bisher bei 1,10 DM pro qm Wohnraum für städtische Wohnungen (bei ländlichem Wohnungsbau niedriger). Eine 50 qm große Wohnung kostete demnach 55 DM. In Zukunft kann die Miete auf 1,43 DM pro qm = 71,50 DM für dieselbe Wohnung gesteigert werden. Im letzteren Falle sogar auf 1,65 DM pro qm = 32,50 DM. [] Die Altbaumieten, die erst kürzlich um 10 Prozent gesteigert wurden, wozu noch die Abwälzungsmöglichkeit für alle möglichen Lasten und Unkosten kam, werden nun bald mit weiteren Mietpreiserhöhungen folgen, wenn wir keinen besseren Bundestag wählen. [] Gegen die vom Bundestag beschlossene Mietpreiserhöhung stimmte nur die Sozialdemokratische Fraktion, weil sie Mietpreiserhöhungen nur dann verantworten will, wenn gleichzeitig eine Erhöhung des Realeinkommens der Mieter eintritt. Ohne diese Voraussetzung wird sie einer neuen Belastung des Lebensstandards der breiten Masse des Volkes nicht ihre Zustimmung geben! [] Alle danken dem Abgeordneten! [] So schreibt ein Unternehmer [] an unseren bisherigen Bundestagsabgeordneten Cramer: [] "Sie werden wissen, daß ich nicht Ihrer Partei angehöre, aber ich ermächtige Sie hiermit offiziell, überall davon Gebrauch zu machen, daß ich mit größter Hochächtung daran denke, daß gerade Sie als Abgeordneter der SPD in dieser Angelegenheit sich für mich einsetzen und eingesetzt haben, wobei drei Männer anderer Parteirichtung bis heute überhaupt nicht geantwortet haben." [] ....und so ein Rentner [] "Ihnen verdanken wir es, daß wir unsere Rente nun wirklich bekommen, und das so schnell, und dazu die schöne Nachzahlung. Wir wissen, was wir bei der nächsten Wahl zu tun haben." [] Ein anderer schreibt: [] "Immerhin sind wir durch die Zusatzversorgung etwas besser gestellt. Dieses haben wir Ihnen durch Ihre soziale Mitwirkung zu verdanken." [] Ein schöner Erfolg [] Die Wilhelmshavener Verkehrsgesellschaft m. b. H. gehörte zu 97,5 Prozent dem Bund und nur zu 2,5 Prozent der Stadt. Den Bemühungen der Stadtverwaltung und, des sozialdemokratischen Abgeordneten im Bundestag gelang es, die Bundesfinanzverwaltung zu bewegen, sämtliche Anteile der Verkehrsgesellschaft m. b. H. unentgeltlich auf die Stadt zu übertragen. Vorher hatte unser Abgeordneter im Haushaltsausschuß des Bundestages noch erreicht, daß die Verkehrsgesellschaft ein Darlehen von insgesamt 1,4 Millionen DM zum Ausbau der Straßen und der Oberleitung sowie zur Beschaffung von neuen Fahrzeugen erhielt. Die Stadt Wilhelmshaven hat noch mehr solche Ansprüche an den Bund zu stellen. Unser Kandidat kennt die Probleme. Schenkt ihm weiterhin Euer Vertrauen! [] Wer hilft den Rentnern? [] Im Mai 1933 und später wurden mehrere Hundert Arbeiter und Angestellte aus politischen Gründen von der Marinewerft entlassen. Ihre Ansprüche an die Zusatzversorgung gingen damit verloren. Das bedeutete eine Verhinderung der Invalidenrente um monatlich 70 80 DM. Es ist unserem Abgeordneten gelungen, eine Wiedergutmachung dieses nationalsozialistischen Unrechts herbeizuführen. 16 Rentner oder deren Witwen aus Wilhelmshaven und dem Landkreis Friesland erhalten jetzt Nachzahlungen rückwirkend bis zum 1. April 1950, die übrigen erhalten ihre alten Rechte zurück. Unzähligen Rentnerfamilien wurde in den letzten Jahren durch unseren Abgeordneten geholfen, sie alle wählen jetzt sozialdemokratisch! [] Beim Wählen darfst Du eines nicht vergessen: [] Wähl den, der Dich vertritt und Deine Interessen! [] Wählt Liste 1 SPD [] Herausgeber: Bezirksvorstand der SPD, Oldenburg, Langestraße 2. Druck: Paul Hug & Co., Wilhelmshaven
Published:06.09.1953