Liebe Kreuzberger Bürgerinnen und Bürger!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Sozialdemokratische Partei Deutschlands Bezirk Kreuzberg [] Berlin-Kreuzberg, im November 1954 [] Liebe Kreuzberger Bürgerinnen und Bürger! Am 5. Dezember werden Sie nach 4 Jahren wieder an die Wahlurnen treten, um ein neues Abgeordnetenhaus f...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Kreis Kreuzberg, K. Weickardt
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 05.12.1954
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D19351B3-9B63-44B7-8CEA-7667305D4214
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Sozialdemokratische Partei Deutschlands Bezirk Kreuzberg [] Berlin-Kreuzberg, im November 1954 [] Liebe Kreuzberger Bürgerinnen und Bürger! Am 5. Dezember werden Sie nach 4 Jahren wieder an die Wahlurnen treten, um ein neues Abgeordnetenhaus für Berlin und eine Bezirksverordnetenversammlung für Ihren Heimatbezirk zu wählen. Um Ihre Stimme bewerben sich 12 Parteien. Finden Sie nicht auch, dass es zu viel sind? Denken Sie an die Zeit vor 1933! Die bisherige Verantwortung in Kreuzberg lag hauptsächlich in den Händen von Sozialdemokraten, denen Sie seit Jahrzehnten mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen haben. An der Spitze Ihres Heimatbezirks steht der Ihnen allen bekannte Sozialdemokrat Willy Kressmann. Er und unsere Stadträte haben gemeinsam - insbesondere nach der Währungsreform - trotz aller Schwierigkeiten gute Aufbauarbeiten geleistet. Aber überzeugen Sie sich selbst und gehen Sie einmal durch Ihren Bezirk. Nur einige Beispiele: Das schöne Haus der Jugend im Böcklerpark, wo sich der junge Mensch und auch andere Bevölkerungskreise in einer netten Umgebung wohl fühlen können. Daneben die wiederhergestellten Grünflächen, die gerade in unserem Bezirk infolge der dichten Bebauung so notwendig sind. Sie kennen doch den Mariannenplatz heute, die Uferpromenade, Ahlesische Str., Böcklerpark usw., mit so manchen netten Eckchen für unsere alten Bürgerinnen und Bürger. Tausende von Bäumen wurden neu gepflanzt. Wir schufen neue Sportstätten (Sportplatz an der Katzbachstr., Gneisenaustr., Wrangelstr., Waldeckpark usw.). 17 Schulgebäude wurden völlig renoviert, 4 total zerstörte Schulen wieder aufgebaut (Hagelberger Str., Tempelhofer Ufer Graefestr., Reichenberger- Ecke Forster Str., Mehringdamm 59 steht vor der Vollendung). Ein Altersheim haben wir gebaut, 200 Bürger haben so im eigenen Bezirk einen sorgenfreien Lebensabend, und wir Sozialdemokraten werden dafür sorgen, daß die Erweiterung des Heimes bald Wirklichkeit wird. Das Freibad Gitschinerstr. ist In Angriff genommen worden und bietet weitere Erholungsmöglichkeiten für die Kreuzberger Bevölkerung. Durch die Arbeit des Sozialdemokraten Dr. Hertz (Kreditbevollmächtigter) konnten auch. in Kreuzberg in den letzten Jahren 3000 Wohnungen gebaut und Hunderte wieder hergestellt werden. Denken Sie immer daran, daß Kreuzberg zu 60% durch den unheilvollen Krieg zerstört wurde. Wenn nicht alle Wünsche, die wir selbst gern über das Geleistete hinaus erfüllt sehen möchten, verwirklicht werden konnten, so liegt das an der besonderen Situation Berlins im geteilten Deutschland und an den politischen Mehrheitsverhältnissen im Berliner Abgeordnetenhaus, die Sie am 5. Dezember ändern können. Alle diese Arbeiten konnten aber nur geleistet werden, weil dahinter der Wille der Sozialdemokratischen Partei stand. Zu jeder Zeit waren und sind Sozialdemokraten bereit, sich der Sorgen der Kreuzberger anzunehmen. In vielen Sprechstunden haben wir den Ratsuchenden zur Seite gestanden. Unzählige Erwerbslose, Rentner, jugendliche - oft dem Verzagen nahe - haben bei der Sozialdemokratischen Partei und ihren Vertretern immer Rat und Auskunft erhalten. Unser Ziel war stets: "Den Armen helfen"! "Den Aufbau fördern"! "Die Freiheit sichern"! Denken Sie auch daran, daß wir eine geteilte Stadt sind und es nur Sozialdemokraten waren, die sich schon 1946 dem Herrschaftsanspruch der SED widersetzten und damit ein freies Leben ermöglichten. Vergessen Sie nicht die Aufbauarbeit unseres leider so früh verstorbenen Ernst Reuter. Wer könnte sein Erbe besser verwalten als unser Kandidat Otto Suhr. Darum wählt Sozia1demokraten. Mit freundlichen Grüßen! Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Kreis Kreuzberg. Franz Meyer [] Für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Aufstieg. Für verbilligten Wohnungsbau. Für die Freiheit der Menschen gegen jeden totalitären Anspruch. Für die Sicherung unserer Stadt setzen sich ein die Kandidaten der Sozialdemokratischen Partei, die wir Ihnen hiermit namentlich vorstellen. Es kandidieren für den Kreiswahlvorschlag Kreuzberg (Abgeordnetenhaus): 1. Kressmann, Willy Bürgermeister 47 Jahre 2. Wolff, Ida geschäflsf. Vors. der Arbeiter-Wohlfahrt 61 Jahre 3. Meyer, Franz Büroleiter 48 Jahre 4. Baltruschat, Hans Zimmermeister 33 Jahre 5. Müller, Rudolf Verw.-Angestellter 44 Jahre 6. Urban Wilhelm Stadtrat 46 Jahre 7. Landsberg, Kurt Hochschulprofessor 62 Jahre 8. Dehms, Alexander Amtsleiter für Büchereiwesen 50 Jahre 9. Partzsch, Anni Hausfrau 49 Jahre 10. Henneberg, Willy Elektromeister, selbständig 56 Jahre 11. Richter, Paul Stadtoberinspektor 51 Jahre 12. Krüger, Fritz Kaufmann, selbständig 49 Jahre [] Es kandidieren für den Bezirkswahlvorschlag Kreuzberg (Bezirksverordneten-Versammlung): 1. Kressmann, Willy Bürgermeister 47 Jahre 2. Weiss, Richard Stadtrat 65 Jahre 3. Beck, Erwin Jugendpfleger 43 Jahre 4. Schuck, Günther Gerichtsreferendar 33 Jahre 5. Richter, Paul Stadt-Oberinspektor 51 Jahre 6. Partzsch, Arno Partei-Sekretär 50 Jahre 7. Baltruschat, Hans Zimmermeister 33 Jahre 8. Urban, Wilhelm Stadtrat 46 Jahre 9. Partzsch, Anni Hausfrau 49 Jahre 10. Ibscher, Fritz Jugendpfleger 39 Jahre 11. Krüger, Fritz Kaufmann, selbständig 49 Jahre 12. Cohn, Louis Rentner 70 Jahre 13. Helmig, Artur techn. Angestellter 58 Jahre 14. Seeger, Max Tischler 50 Jahre 15. Frick, Heinz Jugendpfleger 35 Jahre 16. Ibscher, Paul Lagerarbeiter 44 Jahre 17. Jokisch, Alice Hausfrau 41 Jahre 18. Lipstreu, Willy Branddirektor 64 Jahre 19. Hänelt, Hans Verw.-Angestellter 26 Jahre 20. Pfeffer, Heinrich Bauingenieur 65 Jahre 21. Henschel, Geor Kaufmann 42 Jahre 22. Nagel, Elfriede Hausfrau 41 Jahre 23. Schwendner, Maria Hausfrau 53 Jahre 24. Huth, Rudolf Lehrer 29 Jahre 25. Bagge, Friedric Verw.-Angestellter 45 Jahre 26. Büssow, Friedrich Gartenbauarbeiter 44 Jahre 27. Hübsch, Hermann Kassierer 47 Jahre 28. Sickert, Alfred Rentner 69 Jahre 29. Schulz, Fritz Rohrleger 51 Jahre 30. Kempe, Karl Verw.-Angestellter 65 Jahre 31. Renz, Günther Jugendpfleger 32 Jahre 32. Zienau, Meta Beisitzerin 63 Jahre 33. Götz, Bruno Rentner 65 Jahre 34. Kretzschmer, Kurt Werkmeister 43 Jahre 35. Döhring, Fritz Verw.-Angestellter 25 Jahre 36. Wagner, Dorothea Post-Angestellte 45 Jahre 37. Schmidt, Herta Bade-Wärterin 42 Jahre 38. Schmidt, Erich kfm. Angestellte 53 Jahre 39. Kahl, Otto Werkmeister 58 Jahre 40. Wiesenberg, Kurt Verw.-Angestellter 43 Jahre 41. Lindhorst, Margarete Rentnerin 65 Jahre 42. Gehring, Otto Maschinenschlosser 34 Jahre 43. Rätz, Heinz kfm. Angestellter 41 Jahre 44. Elkes, Robert Gärtner 46 Jahre 45. Eggert, Hans Expedient 46 Jahre 46. Liwar, Alfred Arbeiter 50 Jahre [] Druck, K. Weickardt - SW 68
Published:05.12.1954