Soll der Abgeordnete der SPD Alfred Frenzel in den Bundestag einziehen? Nein!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Soll der Abgeordnete der SPD Alfred Frenzel in den Bundestag einziehen? [] Nein! [] Sein Lebenslauf: [] Alfred Frenzel, geboren 1899 in Josefstal, Krs. Gablonz a. N., erlernte nach dem Besuch der Volksschule das Bäcker- und Konditorhandwerk,...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Spandel, J.
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/9C3E591D-C884-4E4E-8A98-DDB634C8B92F
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Soll der Abgeordnete der SPD Alfred Frenzel in den Bundestag einziehen? [] Nein! [] Sein Lebenslauf: [] Alfred Frenzel, geboren 1899 in Josefstal, Krs. Gablonz a. N., erlernte nach dem Besuch der Volksschule das Bäcker- und Konditorhandwerk, wurde jedoch bald danach Hilfsarbeiter in der Riedl'schen Glashütte seines Geburtsortes. [] Frühzeitig betätigte er sich als eifriger Redner in der Kommunistischen Partei, die ihn dafür als Leiter einer Filiale der kommunistischen Konsumvereingenossenschaft einsetzte. Obwohl einer der eifrigsten kommunistischen Agitatoren, endete seine damalige wirtschaftliche Existenz bereits im Jahre 1928 infolge angeblicher Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung der Genossenschaftsfiliale Karlsberg (unter gleichzeitigem Ausschluß aus der Kommunistischen Partei). [] Daraufhin tauchte Alfred Frenzel bei der Sozialdemokratischen Partei in Reichenberg unter, wo er jedoch keine besondere politische Rolle spielte. Trotzdem hielt er es 1938 für notwendig, seine politischen Freunde im Stich zu lassen und nach England zu gehen. [] Seine Landsleute hörten erst wieder nach Kriegsende vom ihm, als er die Leitung der Antifa-Kanzlei in Reichenberg übernahm und dort, geschmückt mit dem tschechischen Fliegerabzeichen, arbeitete. Daselbst wurde er eines Tages von dem tschechischen Abwehroffizier Kapitän Rudolf Prokop, der englische Fliegeruniform trug, als alter Bekannter aus der ehemaligen Tschechischen Legion begrüßt, die während des letzten Krieges von England aus zur Niederringung Deutschlands eingesetzt wurde. Dem hierbei zufällig anwesenden sudetendeutschen Zeugen dieses Wiedersehens erklärte Kapitän Prokop hernach auf Befragen, er wisse nicht, ob es sich bei Frenzel, der seinen Namen in der Tschechischen Legion noch mit "c" statt mit "z" geschrieben hätte, um einen Tschechen oder um einen Deutschen handele; sollte er ein Deutscher sein, dann könne man ihm ruhig einen Tritt in den Hintern geben; es gebe eben Leute, die ihre Fahne dahin hängen, wo sie sie brauchen. [] Nachdem Alfred Frenzel in Schwaben gelandet war, hat er selbst ungefragt sich dessen gerühmt, daß er während des letzten Krieges in der englischen Luftwaffe als Offizier gedient habe und vom englischen König mit einer Armbanduhr ausgezeichnet worden sei, die er vorgezeigt hat. [] Verantwortlich: J. Spandel sen. Schwabmünchen/Wertachsiedlung, Zehnangerweg 8
Published:06.09.1953