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Winnig für Kapp. [] Der sozialdemokratische Oberpräsident von Ostpreußen Winnig, und der Oberbefehlshaber des Wehrkreiskommandos I. General von Estorff, haben am 14. 3. an den Reichskanzler Kapp nachstehendes Telegramm gerichtet: [] Die Umbildung der Regierung ist bisher ohne Blutvergießen verlaufen. In Berlin und ganz Preußen herrscht Ruhe. Das Volk hat sich mit der Neubildung der Regierungsgewalt abgefunden [!] Damit ist eine neue Tatsache geschaffen worden, die auch unsere Provinz Ostpreußen zur Stellungnahme zwingt. Wir Ostpreußen, rings von feindseligen Nachbarn umgeben, müssen jede Entwicklung begrüßen, die unserer Provinz Ruhe und Schaffensmöglichkeit verheißt. Die neue Regierung verspricht unter Ablehnung jeder Reaktion freiheitliche Fortbildung des Verfassungslebens. Sie wird, gestützt auf die Arbeiterschaft, mit Nachdruck für den Wiederaufbau der Wirtschaft eintreten und der internationalen Lage durch Erfüllung des Friedensvertrages gerecht werden. [] Gestützt auf diese Erklärung und von dem Bestreben geleitet, Ordnung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten, erkennen wir die neue Regierung als die Inhaberin der tatsächlichen Macht an, indem wir sie in der Durchführung ihres bekanntgegebenen Programms unterstützen. [] gez. Winnig. gez. v. Estorff.
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