Sieht so eine Inflation aus ?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Sieht so eine Inflation aus? [] Die D-Mark ist immer mehr wert geworden. Für einen Dollar müssen wir unter Bundeskanzler Willy Brandt weniger zahlen als zu Adenauers und Erhards Zeiten. Heute ist die D-Mark neben dem Schweizer Franken die här...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Werbeagentur ARE (Harry Walter), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Vorwärts-Druck, Bad Godesberg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1970
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/AF411F06-9EAF-48CC-BE0D-379CFBB19542
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Sieht so eine Inflation aus? [] Die D-Mark ist immer mehr wert geworden. Für einen Dollar müssen wir unter Bundeskanzler Willy Brandt weniger zahlen als zu Adenauers und Erhards Zeiten. Heute ist die D-Mark neben dem Schweizer Franken die härteste Währung der Welt. Und trotz dieser Tatsachen, trotz zweier Aufwertungen versucht die CDU/CSU bei den Menschen unseres Landes Erinnerungen an die zwei wirklichen Inflationen unserer Geschichte zu wecken. [] Tatsache ist: Gemeinsames Kennzeichen der beiden Inflationen nach den beiden Weltkriegen war: der Wert der Reichsmark nahm rapide im Vergleich zum Dollar ab. Dollars wurden immer teurer; schließlich unerschwinglich! Die Mark wurde laufend abgewertet. [] Heute ist die Entwicklung genau umgekehrt. Der Wert der Mark nimmt ständig zu. Wir haben sie erneut aufgewertet. [] Wer sich trotz dieser Tatsachen von der CDU/CSU Angst einjagen läßt, dem ist nicht mehr zu helfen. [] Forschungsinstitute. [] "Möller hat recht" [] Das uns kritisch gegenüberstehende HANDELSBLATT zitiert am 25./26.9.70 die Stellungnahmen führender Wirtschaftsinstitute zum Thema Konjunktur und Haushalt 1971: [] Ifo-Institut [] "Man sollte den Haushalt mit seiner Steigerung von zwölf Prozent auf alle Fälle bewilligen, aber für den Fall mit einer Sperre versehen, daß der Konjunkturpessimismus für das kommende Jahr doch nicht so ganz angebracht ist. Ob dann eine Schwächung der Konjunktur eintritt oder nicht: die Bundesregierung kann haushaltspolitisch in jedem Fall vernünftig reagieren." [] Das Wirtschaftswissenschaftliche Institut der Gewerkschaften (WWI) meint, [] ... daß das Jahr 1971 eine sehr starke Konjunkturberuhigung bringen wird, und daß man schon jetzt umschalten und langsam wieder Gas geben muß. "Da ist ein Bundeshaushalt mit einer Zuwachsrate von zwölf Prozent genau das richtige zur Kompensation der dann ungenügenden Investitionsneigung der privaten Wirtschaft." [] Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) [] "Bei der Bundestagsdiskussion um den 71er Hundert-Milliarden-Haushalt - leider erliegen die Kritiker zu sehr der Magie dieser Zahl - wird völlig übersehen, daß wir in einem Jahr ganz andere konjunkturpolitische Probleme als heute haben. Die konjunkturelle Landschaft ist dann ganz erheblich verändert, und man darf den Haushalt 1971 keinesfalls unter dem Eindruck der heutigen Situation betrachten." [] "Mit Sicherheit werden sich auch die privaten Investitionen langsamer entwickeln, wenn man nicht sogar pessimistisch fragen muß: Werden sie überhaupt noch wachsen? Die Indikatoren für eine, milde ausgedrückt, nachlassende Investitionsneigung sind für uns jedenfalls überzeugend. Wir brauchen als unsere Konjunktur diesen Haushalt, den wir als einen guten Mittelweg betrachten. Das DIW steht in der Etatschlacht auf jeden Fall mehr auf seiten Möllers als auf seiten der Kritik, deren fachliche Basis vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Konjunkturentwicklung schwach ist." [] Weltwirtschafts-Archiv, Kiel [] "Zwar läßt sich gegenwärtig eine konjunkturelle Entspannung deutlich feststellen, doch erwarten wir nicht, daß es im Jahre 1971 zu einer Rezession kommen wird. Da jedoch ein sicheres Urteil über die konjunkturelle Entwicklung, insbesondere im zweiten Halbjahr 1971, derzeit nicht möglich ist, wäre alles, was die Flexibilität der Konjunkturpolitik unterstützt, von Vorteil." [] Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) [] "Ob diese Zuwachsrate nun den konjunkturpolitischen Erfordernissen zuwiderläuft" oder ihnen gerecht wird, läßt sich gegenwärtig [noch] nicht übersehen." [] "Uns ist zwar auch klar, in weiche Richtung die Entwicklung tendiert. Auch wir erwarten eine Abschwächung. Aber deren Ausmaß läßt sich zur Zeit noch in keiner Weise kalkulieren." [] Typisches Fazit der wirtschaftswissenschaftlichen Institute - DIW-Konjunkturexperte Dr. Seidler: [] "Die fachliche Basis der Etatkritiker in der CDU/CSU und draußen im Lande ist - vor dem konjunkturpolitischen Hintergrund des Jahres 1971 gesehen - schwach!" [] Herausgeber: Vorstand der SPD - Druck: Vorwärts-Druck Bonn-Bad Godesberg Kölner Straße 108-112
Published:1970