An die studierende Jugend!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken (ohne Punktion) im Volltext des Originals An die studierende Jugend! Noch bevor das Wintersemester an den Hochschulen beginnt, wird das deutsche Volk in der Reichstagswahl am 14. September über sein künftiges Schicksal zu bestimmen haben. - Die jetzige Studentengenerat...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialistische Studentenschaft Deutschlands und Österreichs, Vorwärts Buchdruckerei, Berlin
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 14.09.1930
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/38D7BA85-1D57-460F-BFA6-AC4DFCF11D58
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken (ohne Punktion) im Volltext des Originals An die studierende Jugend! Noch bevor das Wintersemester an den Hochschulen beginnt, wird das deutsche Volk in der Reichstagswahl am 14. September über sein künftiges Schicksal zu bestimmen haben. - Die jetzige Studentengeneration ist Zeuge einer entscheidenden Kampfesphase in der gewaltigen sozialen Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit. In den parlamentarischen Kämpfen der letzten Zeit fanden diese Auseinandersetzungen ihre getreue Widerspiegelung. Der letzte Reichstag ging auseinander, weil bürgerliche Interessenpolitik eine Belastung des Besitzes verhinderte, die notwendig wird, um Millionen Volksgenossen ein notdürftiges Fristen ihres Lebens zu sichern, die als Arbeitslose das Opfer der kapitalistischen, vom Profitstreben der Besitzenden getragenen Wirtschaftsordnung sind. Sicherung des Lebensspielraumes des deutschen arbeitenden Volkes oder Sicherung des Profits? Wahrung der verfassungsmäßigen Rechte des Parlaments oder unsoziale und kulturfeindliche Diktatur der Industriemagnaten und Großagrarier? Vor dieser Entscheidung von historischer Schwere, eine Entscheidung die sicher auf Jahre hinaus auch die Entwicklung des deutschen Staatslebens bestimmen wird, steht das deutsche Volk. In dieser Schicksaisstunde kann die Jugend auf Deutschlands Hochschulen nicht beiseite stehen. Sie kann sich aber auch nicht zum willfährigen Diener einer seelenlosen, eigennützigen Geldsackherrschaft erniedrigen! In diesem Kampfe sollte auch die Jugend der Hochschulen zur Sozialdemokratie stehen, die allein unerschüttert und unbeirrbar in ihrer historischen Aufgabe den Kampf führt für die politische, wirtschaftliche und kulturelle Freiheit, für die Demokratie, für die Sicherung des Friedens unter den Völkern und die Gestaltung und Durchsetzung einer sozialen Ordnung. Ihr in diesem Kampfe zu folgen, ruft euch auf die Sozialistische Studentenschaft Deutschlands und Osterreichs [] Wählt die Sozialdemokratie [] wählt Liste 1 [] Verantwortlich: Kurt Berlowitz, stud. Jur., Berlin. Druck. Vorwärts Buchdruckerei, Berlin
Published:14.09.1930