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Soldatenrat bei der Obersten Heeresleitung [] An alle im Kranken- und Verwundetendienst beschäftigten Kameraden und Schwestern! [] Der schreckliche Krieg naht seinem Ende. Unglaubliche Leistungen habt ihr in mehr als vier schaudervollen Jahren vollbracht. Niemand weiß dies mehr anzuerkennen als Euer neues Vaterland. Nehmt aus unserm Munde seinen heißen Dank entgegen. [] Mit großer Bewegung gedenken wir in diesem Augenblicke unserer verwundeten und kranken Kameraden, denen die Rückkehr in die sie freudig erwartende Heimat nicht vergönnt ist. Kameraden und Schwestern! Laßt diese Euere Brüder nicht im Stich! Haltet aus an Euerem Posten, auch wenn sich dadurch Euere Rückkehr in die Heimat etwas verzögern sollte. Sorgt für sie, wo immer Ihr könnt, und seid überzeugt, daß Euch die Heimat den Dank hierfür nicht schuldig bleiben wird. Es ist selbstverständliches Gedot der Menschlichkeit, jetzt mehr denn je um alle jene zu sorgen, die sich selbst nicht helfen können. Mitten im stürmischen Krieg habt gerade Ihr immer im Dienste der Menschenliebe gestanden. Übt diese Liebe auch jetzt an Eueren unglücklichen Kameraden aus! Ihre Leiden sind unsere Leiden, und was Ihr an Ihnen tut, das tut ihr an uns. [] Kameraden und Schwestern! Seid Eurer Pflicht auch in dieser Stunde bewußt! Nehmt unsere heimatlichen Grüße entgegen und tröstet unsere armen Brüder! [] Großes Hauptquartier, den 18. November 1918. [] Der vollzugsausschuß des Soldatenrates der Obersten Heeresleitung: [] Antesberger, [] Obermatrose. [] Dahmke, [] Sergant. [] Meunier, [] Hauptmann. [] Müller, [] Pionier. [] Schulz, [] Feldwebel. [] Weckerle, [] Unteroffizier. [] Wir bitten Presse, Arbeiter- und Soldaten-Räte, für weiteste Verbreitung dieses Flugblattes Sorge zu tragen
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