Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ausstellung in der Galerie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Expressionismus in Norddeutschland [] Literatur und Graphik [] Eine Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus der "Sammlung Prof. Dr Kurt Hirche, Bonn vom 24. Okt. bis 19. Nov. 1997 [] FRIEDRICH EBERT STIFTUNG [] Die Galerie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt vom 24. Oktober bis 19. November 1997 [] Expressionismus in Norddeutschland Graphik und Literatur aus der Sammlung Prof. Dr Kurt Hirche, Bonn [] Zur Eröffnung am Donnerstag, 23. Oktober, um 18.00 Uhr laden wir Sie herzlich ein. [] Begrüßung: Holger Börner, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung [] Einführung: Dr. Matthias Völcker, Bonn [] Grußwort: Prof. Dr. Kurt Hirche, Bonn [] Zur Ausstellung liegt ein Katalog vor [] u.A.w.g. auf beiliegender Karte [] Telefon: 02 28 88 34 15 (Frau Adrian) Telefax: 02 28 88 34 97 [] e-mail: adrianr@fes.de internet: wwwfes.de [] Die Ausstellung ist geöffnet: [] Montag - Freitag 9.00 - 18.30 Uhr [] (Feiertage geschlossen) [] Godesberger Allee 149, 53175 Bonn [] (U-Bahn-Haltestelle: Max-Löbner-Straße Linien 16 und 63) [] Parkmöglichkeiten: Dreizehnmorgenweg/Tiefgarage [] Expressionismus in Norddeutschland - Literatur & Graphik [] Eine Ausstellung aus der Sammlung Prof. Dr. Kurt Hirche. [] Allein schon durch den Schwerpunkt der Sammlung Hirche vorgegeben, ist das Grundthema erneut der kulturellen Erneuerungsbewegung des frühen 20. JH.s in Deutschland entnommen; diesmal jedoch unter einem Aspekt, der auch von den großen, dem Expressionismus gewidmeten Präsentationen der letzten Jahre unberücksichtigt blieb: der Beleuchtung und Darstellung eines territorial begrenzten Kunstraumes abseits der großen Kunstzentren. Kurt Hirche selbst hat aus seinen zusammengetragenen Werken Zeitschriften und andere Publikationen ausgewählt, die vornehmlich das literarische, aber auch das künstlerische Schaffen in Norddeutschland nachvollziehen wollen. Hinsichtlich des Verständnisses des Begriffes meint Expressionismus in dieser Ausstellung nicht die stilistischen und programmatischen Ideen, die von der literarischen und kunsthistorischen Forschung vorgegeben sind, sondern vielmehr generell den Zeitgeist, das künstlerische Selbstverständnis seiner Vertreter. Das bedeutet keineswegs, daß sich die hier vorgestellten Literaten nicht als progressive, auf Erneuerung der Gesellschaft gerichtete Stimmen begreifen, zur Sprache kommen aber auch zu den Ursprüngen von Natur und Unverfälschtheit drängende, oft ins Mystische einmündende Beiträge. Die künstlerischen Exponate, fast ausnahmslos in der druckgraphischen Technik des Expressionismus, dem Holzschnitt, vorgelegt, suchen nach der Wiedergabe des Wesentlichen und Vermittlung der seelischen und geistigen Bedingtheiten. Kostbares Rarum und Mittelpunkt der Ausstellung bildet die im Hamburger Künstlerkreis um Karl Lorenz entstandene Zeitschrift "Die Rote Erde", ergänzt durch das führende Kieler Organ "Die Schöne Rarität". Neben bedeutenden Literaten wie Georg Britting, Max Brod, Kurt Heynicke und Klabund begegnen in den graphischen Beiträgen neben Josef Achmann, Bernhard und César Klein, Conrad Felixmüller, Erich Heckel, Heinrich Stegemann, Georg Tappert und William Tegtmeier unter den regionalen Künstlern Namen, die nahezu in Vergessenheit geraten sind. Weitere, schon allein ihres extremen Seltenheitswertes wegen präsentationswürdige Zeitschriften, wie "Der Sturmreiter" und "Der Pionier" (Hamburg) oder Kanehls "Wiecker Bote" (Greifswald) werden neben einer Auswahl monographischer Publikationen mit größtenteils lyrischen Beiträgen von Literaten wie (dem heute vergessenen) Wilhelm Lamszus, Max Barthel, Kurt Hiller oder Paul Zech vorgestellt. Nachvollziehen läßt sich in der Ausstellung die Wandlung Heinrich Vogelers/Worpswede vom Jugendstilillustrator zum gesellschaftsutopisch-motivierten Autor aktivistischer Schriften, die in der Reihe der "Silbergäule" publiziert, ihren Endpunkt erfahren. Abgerundet wird die Ausstellung durch graphische Beiträge der großen norddeutschen Künsterpersönlichkeiten Emil Nolde und Emst Barlach. Barlach ist zudem mit eigenen literarischen Zeugnissen vertreten.
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