Deutsche müssen sich mit Deutschen verständigen

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Deutsche müssen sich mit Deutschen verständigen [] [] Der "Arbeitskreis für deutsche Verständigung" (Sitz Düsseldorf) faßte in seiner Konferenz am 30. September 1951 folgende Entschließung: [] [] Der Arbeitskreis für deutsche Vers...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Arbeitskreis für deutsche Verständigung
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 30.09.1951
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/17755215-2CA7-478B-B23A-24183BD8F241
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Deutsche müssen sich mit Deutschen verständigen [] [] Der "Arbeitskreis für deutsche Verständigung" (Sitz Düsseldorf) faßte in seiner Konferenz am 30. September 1951 folgende Entschließung: [] [] Der Arbeitskreis für deutsche Verständigung spricht seine Enttäuschung und sein tiefes Bedauern darüber aus, daß der Bundestag und die Bundesregierung in Bonn es abgelehnt haben, mit Vertretern der Deutschen Demokratischen Republik in direkte Verhandlungen über die Durchführung des Angebots des Ministerpräsidenten und der Volkskammer auf Abhaltung allgemeiner, direkter und geheimer Wahlen in ganz Deutschland einzutreten. Unter völliger Nichtbeachtung des vom deutschen Volk begrüßten Angebots der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik haben Bundestag und Bundesregierung einseitig Bedingungen für die Vornahme allgemeiner Wahlen in Gesamtdeutschland festgesetzt und wollen sich an die Besatzungsmächte mit dem Ersuchen wenden, auf Grund dieser Bedingungen die geforderten Wahlen anzuordnen und zu überwachen. [] [] Eine solche Behandlung dieser für das Schicksal unserer Nation entscheidenden Frage entspricht nicht dem Willen und den Gefühlen des deutschen Volkes. Die Einigung zwischen den Deutschen der West- und Ostzone muß vielmehr die Voraussetzung bilden für die bei den Besatzungsmächten nachzusuchende Zulassung der gesamtdeutschen Wahlen. [] [] Die Besprechungen über diese Einigung dürfen nicht mit der Begründung abgelehnt werden, daß die Volkskammer nicht als ordnungsgemäße Vertretung der Deutschen in der Deutschen Demokratischen Republik angesehen werden könne. Darüber gibt es vielleicht verschiedene Meinungen, aber außer allem Zweifel steht es, daß die Volkskammer und die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik in ihrem Bestreben, die Einigung Deutschlands herbeizuführen und damit der Sicherung des Friedens zu dienen, von der Überzeugung und dem Willen aller vaterlandsliebenden Deutschen auch in der Deutschen Demokratischen Republik getragen werden. Das große Werk der Einigung unseres aufgespaltenen Vaterlandes ist nicht nur eine Angelegenheit der Berufspolitiker und politischen Beamten: es kann nur gelingen, wenn das ganze Volk Gelegenheit erhält, seinen leidenschaftlichen Willen zur Wiederherstellung eines geeinigten und friedlichen Deutschlands zum Ausdruck zu bringen. [] [] Darum rufen wir den Abgeordneten der Bundesrepublik mahnend ins Gewissen, daß sie sich nach unseren Gesetzen nicht als Vertreter einer politischen Partei, sondern als Vertreter der gesamten Wählerschaft zu betrachten und ihre Stellungnahme zu den Fragen der Einigung Deutschlands nach dem ihnen bekannten Willen der übergroßen Mehrheit des ganzen deutschen Volkes einzurichten haben. [] [] Darüber hinaus fordern wir alle deutschen Männer und Frauen auf, einzeln oder in Gruppen organisiert, den Willen des deutschen Volkes zu gemeinsamer Besprechung der Voraussetzungen für die Abhaltung gesamtdeutscher Wahlenöffentlich zum Ausdruck zu bringen und vorbereitende Gespräche mit Deutschen aus der Deutschen Demokratischen Republik aufzunehmen. [] [] Arbeitskreis für deutsche Verständigung [] [] gez.: [] Dr. Maase, Notar [] Dr. Stritzke, Rektor [] Clara Harnack [] Dr. phil. Geissen [] Willi Weismann, Verleger [] Bruno Hilt, cand. jur. [] Hans Kurth, Schriftsteller [] H. C. Schmolck, Schriftsteller und Dramaturg [] Willi Bünger, Schriftsteller [] Hans Schuler, cand. jur. [] Henriette Rühle [] Christa Thomas [] Dr. Untersteller, Betriebsleiter [] v. Chrustschoff, Domänenverwalter [] Dr. Dammers, Augenarzt [] Johannes Tralow, Schriftsteller
Published:30.09.1951