TV-Duell . Keine Alternative zu KLaus von Dohnanyi

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; TV-DUELL [] KEINE ALTERNATIVE ZU KLAUS VON DOHNANYI [] In der gestrigen Fensehdiskussion betonte Bürgermeister von Dohnanyi noch einmal die Kernpunkte sozialdemokratischer Politik für Hamburg: [] FÜR EINEN STAAT, DER DIE ARBEITSLOSIGKEIT AKTI...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesorganisation Hamburg, Eigendruck Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesorganisation Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 25.05.1982
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D52DB06E-534A-4AAF-B588-9E07A17819B9
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; TV-DUELL [] KEINE ALTERNATIVE ZU KLAUS VON DOHNANYI [] In der gestrigen Fensehdiskussion betonte Bürgermeister von Dohnanyi noch einmal die Kernpunkte sozialdemokratischer Politik für Hamburg: [] FÜR EINEN STAAT, DER DIE ARBEITSLOSIGKEIT AKTIV BEKÄMPFT [] FÜR VERSTÄRKTES BEMÜHEN UM UMWELTSCHUTZ - OHNE GEFÄHRDUNG DER ARBEITSPLÄTZE [] FÜR EINEN SOZIAL GERECHTEN MIETERSCHUTZ UND SOZIALWOHNUNGSBAU [] FÜR KULTUR FÜR ALLE - AUCH IN DEN STADTTEILEN [] HAMBURG MUSS HELMUT SCHMIDT UND SEINE FRIEDENSPOLITIK WEITER STÜTZEN [] Im auffälligen Gegensatz dazu flüchtete sich Herr Kiep zu oft in falsche und verkürzte Aussagen zur SPD statt eigene Positionen zu beziehen: Wo er dennoch konkret wurde, entlarvte er die CDU-Politik. [] Peinlich, peinlich Herr Kiep: Der CDU-Kandidat ist der einzige, der damit zufrieden wäre, wenn die Elbe in den nächsten Jahren wenigstens nicht dreckiger würde. Warum eigentlich? [] Sozialdemokraten hat es erschüttert, wie Herr Kiep gelassen lächelnd davon redet, daß er Mietern für ein Mehrfaches der Mietbelastung ihre Wohnung verkaufen oder sie anderen, z.B. Spekulanten, überlassen will. [] Die Mittel für Stadtteilkultur will er streichen. Ihm ist es genug, wenn die Oper tolle Aufführungen anbietet. [] Dafür wird Herr Kiep versuchen, das alte dreigliedrige Schulsystem wieder zur Regelschule zu machen. Damit wäre sicher, daß Arbeiterkinder den Söhnen und Töchtern der Wohlhabenden nicht mehr so viel Konkurrenz um Akademiker-Arbeitsplätze machen können. [] Die GAL bietet allerdings auch keine Alternative: Ihre Kandidatin Thea Bock mußte zugeben, daß sie ihr Programm gar nicht durchsetzen könnte, selbst wenn sie mit ihren Freunden regieren könnte. Ihre Vorstellungen von der Finanzierung können zum Bumerang werden: Investitionen, die langfristig Arbeitsplätze sichern, sollen dazu benutzt werden. [] FAZIT: ES GIBT KEINE ALTERNATIVE ZU KLAUS VON DOHNANYI [] P.S.: Herrn Kiep ist die Polemik wichtiger als die Wahrheit: 1 Millionen Mark für SPD-Anzeigen sollen wir ausgegeben haben. Die Zahl ist um das zweieinhalbfache zu hoch! Kiep verschweigt natürlich, daß er mindestens genau so viele, aber viel teurere Anzeigen abdrucken ließ. Daß die CDU ein Mehrfaches für Druck und Aufstellung von Plakaten ausgibt, kann jeder selber sehen. [] Herausgeber: SPD-Landesorganisation Hamburg, [] Kurt-Schumacher-Allee 10, 2000 Hamburg 1 [] Eigendruck, Mai 1982 [] SPD [] GESTERN GESEHEN [] So kommentierte NDR-Redakteur GERD WASMUND das TV-Duell Klaus von Dohnanyi - Walther Leisler Kiep am 26. Mai 1982 [] "So ein Streitgespräch, so ein Wortduell zwischen zwei Spitzenpolitikern steht ja unter besonderen Gesetzen. [] So konnte sich gestern abend der politisch einigermaßen Informierte von vornherein keine politischen Neuigkeiten erhoffen, auch neue Themen wurden nicht angerissen. Bewerten muß man diesen verbalen Schlagabtausch nach meiner Ansicht unter dem Gesichtspunkt, wie wirkten die beiden Politiker. Waren sie souverän, konzentriert, überzeugend, waren sie logisch, analytisch, dem Anderen gewachsen, waren sie schlagfertig genug, um Angriffe des Anderen zu kontern und natürlich haben sie es verstanden ihre Themen und ihre Linie durchzusetzen. Bewertet man die gestrige 75-Minuten Diskussion unter diesem Gesichtspunkt, dann hat es nur einen eindeutigen Sieger gegeben und der hieß Klaus von Dohnanyi. [] Walther Leisler Kiep gelang es kaum selbst die Diskussion in die Hand zu nehmen, das Gespräch wirkte teilweise wie das zwischen Lehrer und Schüler. Klaus von Dohnanyi führte ruhig aus, ganz gleich ob zum Thema Beschäftigungspolitik, Schul- oder Friedenspolitik. Jeden Einwurf Walther Leisler Kieps nahm er auf, stellte richtig, stellte klar, manchmal tat er allerdings des Guten fast zuviel, vor allen Dingen zum Schluß der Diskussion, als er Kiep ständig auf leicht überhebliche Art auf den Sachstand zu bringen versuchte. Eine Einstellung, die sich wahrscheinlich aus dem Gefühl der Überlegenheit ergab. Selbst beim Thema Energiepolitik und hier beim Reizwort Brokdorf kam Kiep nicht zum Zuge. Im Gegenteil. Nach von Dohnanyis Ausführungen und Kieps schwacher Gegenargumentation, gewann man den Eindruck, daß dieser schwer erkämpfte Kompromiss, dieser auch in der SPD so umstrittene Beschluß, die Entscheidung über den Ausstieg aus Brokdorf zu vertagen, sei die einzig, überhaupt denkbare Lösung des Problems. Ich habe während der ganzen Fernsehdiskussion - wie auch bei anderen öffentlichen Auftritten der beiden Spitzenbewerber das Gefühl gehabt, Walther Leisler Kiep spürt bei Diskussionen mit von Dohnanyi immer sehr schnell selbst, daß er diesem Mann in der Diskussionsführung und im Informationsstand unterlegen ist. Er legt zudem offensichtlich während einer längeren Diskussion Verschnaufpausen ein, in denen er nicht mehr konzentriert aufnimmt und verarbeitet, was ihm der Herr [] Bürgermeister so alles erzählt. Fazit dieses Duells: Es war hochinteressant. Allerdings nur für politisch Interessierte und Informierte. Und Hamburgs Freie Demokraten, deren Spitzenkandidat mit der Begründung ausgeschlossen wurde, er hätte keine Chancen Bürgermeister zu werden, können im Grund auch zufrieden sein. In einer Dreier-Runde wären diese Unterschiede der beiden Politiker nicht so deutlich sichtbar geworden. Vor allen Dingen können sie auch zufrieden sein, weil Walther Leisler Kiep auch noch selbst betrübt gestand, er sei ja für die FDP nur zweite Wahl."
Published:25.05.1982