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GEGEN SOZIALARBAU [] 3. April 2004 Europa [] STEHT AUF [] FÜR SOZIALE SICHERREIT [] Berlin Köln Stuttgart [] Nr. 2 [] Gute Gesundheitsversorgung für alle [] Bei Versicherten und Kranken wird seit Januar kräftig abkassiert: [] - Zehn Prozent Zuzahlung für Medikamente und Heilmittel, [] - 10 Euro Eintrittsgebühr pro Quartal und zwar für Arzt, Zahnarzt und Psychotherapeuten, [] - 10 Euro täglich für die ersten 28 Tage im Krankenhaus und bei häuslicher Pflege, - Fahrtkosten zur Behandlung sind ganz gestrichen - genauso der Zuschuss zur Brille. [] Dafür werden die Arbeitgeber kräftig entlastet. Ihr Beitragsanteil sinkt - zum Beispiel, weil die Versicherten ab 2005 Zahnersatz und ab 2006 Krankengeld alleine finanzieren. [] Geschont wird auch die Pharmaindustrie. Sie darf weiter saftige Gewinne machen. Eine Positivliste, die Licht in den Medikamentendschungel bringt, braucht sie auch in Zukunft nicht zu fürchten. Arzneimittelfehler bleiben an der Tagesordnung. [] Fit bleiben bei dieser Reform nur die Ärzte- und Pharmalobbys. [] Dabei brauchen wir dringend eine gute und bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle Menschen! [] Krankheiten oder Verletzungen können uns alle treffen. Wir wollen, dass dann jeder und jede gut und umfassend behandelt werden kann, egal, ob reich oder arm, alt oder jung, Mann oder Frau. [] Wir wollen keine Zwei-Klassen-Medizin: Es geht nicht an, dass die einen exklusive High-Tech-Leistungen bekommen, während die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger mit veralteten Methoden und Geräten und von unzureichend ausgebildeten oder völlig überarbeiteten Ärztinnen und Ärzten versorgt wird. [] Deshalb: Gesundheitsversorgung sozial gerecht finanzieren. Wer mehr verdient, soll höhere Krankenkassenbeiträge zahlen. Der Arbeitgeber muss auch weiterhin die Hälfte tragen. [] Dafür brauchen wir ein gut ausgebautes und solidarisches Gesundheitssystem in öffentlicher Verantwortung. Solidarisch, das heißt: Die Beiträge richten sich nach den Einkünften. Wer viel hat, zahlt viel, wer wenig hat, zahlt wenig. Die Hälfte zahlt der Arbeitgeber. Kranke zahlen nicht mehr als Gesunde. [] Wir wollen die gesetzlichen Krankenkassen sichern und stärken. [] Ein privat organisiertes Gesundheitssystem kümmert sich nur um die zahlungsfähigen Kunden. Für Alte und Kranke, Arme und Kinderreiche ist das unbezahlbar. In den USA sind nicht ohne Grund über 40 Millionen Menschen ohne jeglichen Krankenversicherungsschutz. Das darf für uns kein Vorbild sein! [] Auch die gut Verdienenden müssen in die Pflicht genommen werden, einen angemessenen Beitrag für den Erhalt unseres Gesundheitssystems - von dem letztlich alle profitieren - zu leisten. [] Deswegen sagen wir: Auf Dauer müssen alle Menschen zur Finanzierung der Krankenversicherung beitragen und nach ihren Einkünften entsprechende [] ver.di [] Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft [] GEGEN SOZIALABBAU [] 3. April 2004 Europa [] STEHT AUF [] FÜR SOZIALE SICHERHEIT [] Berlin Köln Stuttgart [] Gute Gesundheitsversorgung für alle [] Solidarisch und sozial gerecht finanzieren [] Beiträge zahlen. Es muss aber dabei bleiben: Die Arbeitgeber zahlen die Hälfte. Das verstehen wir unter Bürgerversicherung. [] Qualität: [] Wir brauchen ausreichend gut qualifiziertes Personal [] Wer für die Gesundheit anderer arbeitet, trägt eine hohe Verantwortung. Dafür sind humane und zukunftsorientierte Arbeitsplätze und -bedingungen und gleichzeitig qualifizierte und motivierte Beschäftigte eine Grundvoraussetzung. [] Der Anreiz, Kosten zu drücken und dafür kräftig am Personal zu sparen, verschlechtert nicht nur die Einkommens- und Arbeitsbedingungen, sondern auch die Möglichkeiten von Qualifikation und Ausbildung und die Einhaltung von Schutzvorschriften. Wir sind gegen eine Billigversorgung auf Kosten der Beschäftigten im Gesundheitswesen - und das gilt für Ärzte genauso wie für Pflegekräfte, Rettungssanitäter und Reinigungspersonal. [] Wir wollen mutige Reformen - für Patienten, Versicherte und Beschäftigte [] Durch bessere Vorbeugung, weniger Doppeluntersuchungen, eine vernünftigere Auswahl wirksamer und günstiger Medikamente, ein mehr an Weiterbildung und Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern kann viel Geld gespart werden - zugunsten besserer Leistungen! [] ver.di will eine mutige Reform. Mehr Prävention und bessere Behandlungsqualität sind angesagt. Statt eines heillosen Nebeneinanders setzen wir auf abgestimmte Versorgung aus einer Hand. Das nützt den Kranken und ist zudem wirtschaftlicher. [] Dafür machen wir uns stark. [] Gute Argumente allein nützen wenig, wenn Regierung und Opposition sich bei Belastungen für Versicherte und Patienten überbieten und vor wirksamen Reformen zurückschrecken. Spätestens in ein bis zwei Jahren laufen die Beiträge erneut aus dem Ruder. Schlecht für die, die keine Lobby haben. ver.di will das ändern. Jedes Mitglied gibt unseren Argumenten ein größeres Gewicht. Gemeinsam bewegen wir mehr mit dem Netzwerk Gesundheit: Mit Sozialverbänden, Patientenorganisationen und fortschrittlichen Leistungserbringern wollen wir unser solidarisches Gesundheitswesen erhalten und gestalten. [] Wir wollen eine Politik, die soziale Reformen wieder auf die Tagesordnung setzt. [] - Für Einkommen, die zum Leben reichen. [] - Für eine auskömmliche Rente. [] - Für den Ausbau der Bildungseinrichtungen und qualifizierte Ausbildungsplätze für unsere Jugend. [] - Für soziale Gerechtigkeit. [] - Für ein solidarisches Gesundheitssystem. [] - Für eine gerechte Besteuerung von Gewinnen, Vermögen und großen Erbschaften. [] - Für eine Gemeindefinanzreform, die Städte und Gemeinden wieder handlungsfähig macht. [] Dafür gehen wir am 3. April 2004 zeitgleich in Berlin, Köln und Stuttgart auf die Straße! [] Steht auf! Mit ver.di zum Europäischen Aktionstag für ein soziales Deutschland in einem sozialen Europa. [] ver.di [] Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft [] ver.di - Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft e. V. - Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin - Verantwortlich: Frank Bsirske - Bearbeitung: W. Pieper, C. Haß [] Gestaltung: Hansen Kommunikation, Köln - Druck: apm - alpha print medien AG, Darmstadt - W-2063-27-0304
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