Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 67
Frauen, lernt aus der Geschichte [] Vertrauensvoll habt Ihr im Jahre 1933 der Partei die Stimme gegeben, die Euch Friede und Wohlstand versprochen hat, obwohl schon der äußere Rahmen militaristisch aufgezogen war, der Partei, die zum Stimmenfang "national" und "sozialistisch" als Schlagworte gebrauchen mußte. [] Ihr habt vertrauensvoll Eure Stimme gegeben solchen Parteien, die Euch angegeben hatten, daß sie für das Christentum, also für Friede und Menschlichkeit, für Gerechtigkeit und Liebe eintreten, von denen Ihr vielleicht sogar erwartet hattet, daß sie Euch vor den Nazis bewahren würden, die Euch dann aber bei der Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz am 23. 3. 33 so schmählich verraten haben. [] Ihr habt damals im besten Glauben den Frieden gewollt und trotzdem den Krieg gewählt. [] Durch Euren Stimmzettel habt Ihr damals entschieden für den Krieg mit all seinen Zerstörungen, seinem Morden, mit all seinen schrecklichen wirtschaftlichen Folgen. [] Heute entscheidet Euer Stimmzettel wieder. Wollt Ihr wieder Euren Gefühlen folgen und diejenigen wählen, die als "neue" Parteien zu Euch kommen und wieder alles versprechen? [] Oder wollt Ihr der Partei die Stimme geben, die schon vor Jahren Euch vor Hitler gewarnt hat, die nachdrücklichst immer und immer wieder auf die Folgen einer Machtübernahme durch die Nazis hingewiesen hatte, die stets entschiedene Gegnerin des Hitlerismus gewesen ist, weil sie die ungeheure Gefahr rechtzeitig erkannt hatte ? Die Sozialdemokratische Partei hat als einzige Partei im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt, sie hat damals verantwortungsbewußt die staatserhaltende Politik getrieben, die notwendig war. [] Wollt Ihr heute wieder Parteien wählen, die Ihr nicht kennt oder deren Vergangenheit sehr stark belastet ist? [] Wählt daher diesmal richtig! [] Hätten die Frauen im Jahre 1933 die Parole der Sozialdemokratischen Partei : "Wer Hitler wählt, wählt den Krieg" befolgt, dann wäre kein Krieg gekommen, dann hätte es keine Millionen von Toten und Verwundeten gegeben, dann wären keine Städte zerstört und dann stünden in Würzburg auch noch unsere altehrwürdigen Kirchen, unsere Wohnungen und Häuser. [] Darum lernt aus der Vergangenheit, wählt die Partei, deren Geschichte und Programm die Gewähr für eine zielklare, verantwortungsbewußte Politik bieten, die Partei, die immer für Völkerversöhnung eingetreten ist, deren Name rein ist und in der ganzen Welt geachtet wird! [] Wählt die Sozialdemokratische Partei: [] Liste 1! [] Auflage 2000 - Verantwortl. für den Inhalt: Wilh. Keller, Würzburg, Mergentheimer Str. 16 - Druck: H. Väth, Markth'feld
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