Wir stellen vor: . Eugen Lechner

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Eugen Lechner [] Kandidat im Wahlkreis 3 Schleswig / Eckernförde [] [] Sehr geehrte Wählerin! Sehr geehrter Wähler! [] Meine Freunde hatten recht, als sie mir den Rat gaben, mich in einem Wählerbrief vorzustellen. Es...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Schleswig-Holstein, Strack, Gerhard, Haase-Druck GmbH, Kiel
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/638CEE7F-4641-4CBC-BE60-8B095B88CEC0
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Eugen Lechner [] Kandidat im Wahlkreis 3 Schleswig / Eckernförde [] [] Sehr geehrte Wählerin! Sehr geehrter Wähler! [] Meine Freunde hatten recht, als sie mir den Rat gaben, mich in einem Wählerbrief vorzustellen. Es ist nun einmal nicht möglich, rund 100000 Wähler aufzusuchen oder auch nur in Versammlungen zu ihnen zu sprechen. So sei mir also gestattet, folgendes auszuführen: [] Ich bin 50 Jahre alt, in Schleswig-Holstein geboren und aufgewachsen, in kaufmännischen Berufen tätig gewesen, Soldat mit anschließender Gefangenschaft. Seit 1946 im Landtag, Kreistag und (bis 1951) in der Stadtverordnetenversammlung in Eckernförde in der politischen Arbeit. Das ist in kurzen Worten mein Lebenslauf. [] Ein Wähler hat aber wohl ein Recht darauf, zu wissen, welche politische Zielsetzung ein Kandidat hat. Meine Antwort darauf ist der Hinweis auf meine politische Arbeit im Landtag und in meinem engeren Wirkungskreis Eckernförde: [] Immer dafür streben, daß Arbeit und Brot für alle geschaffen wird, der Wohnungsbau vorankommt und Straßen- und Wegebau der Notwendigkeit angepaßt werden. [] Die Stichworte für den Weg: Kampf gegen die TVA-Demontage, Mittelbeschaffung für Straßen- und Wegebau, für Arbeitsplätze und Wohnungsbau. [] Eine schönere Stadt, eine hoffnungsfreudigere Bevölkerung und 1000 neue Arbeitsplätze sind die Ergebnisse der ersten Etappe. [] Nun können die großen Aufgaben der Nachkriegszeit im Bundesgebiet, wie echter Lastenausgleich, eine gerechte Versorgung der Kriegsopfer, ausreichende Renten für die Alten und Invaliden und Aufbau der zerstörten Städte, nur gelöst werden, wenn wir endlich einen Weg finden, um auch die letzte brachliegende Arbeitskraft der Wirtschaft und dem Aufbau zuzuführen, anstatt ständig Milliarden Mark für Unterstützungen auszugeben. Nach meiner Auffassung muß das deutsche Volk zur Herstellung des sozialen Friedens in Freiheit gewaltige Anstrengungen machen. Bisher wurde das, deutsche Volk zu diesen Anstrengungen immer nur für Zwecke des Krieges mißbraucht. Sollte es nicht möglich sein, die gleichen Kräfte zur Herstellung des sozialen Friedens in Freiheit zu entwickeln? [] Es ist nicht zu bestreiten, daß mit den Mitteln der jetzigen Wirtschaftspolitik eine ganze Anzahl reicher Leute "gemacht" worden sind. Die Kluft jedoch zwischen denen, die durch den Krieg oder die Währung alles verloren und denen, die die Chancen der sogenannten Marktwirtschaft radikal ausnutzen konnten, ist riesengroß, und dieser Zustand weder als sozial noch verteidigenswert zu bezeichnen. [] Die derzeitigen finanz-, wirtschafts- und sozialpolitischen Verhältnisse in der Bundesrepublik können verglichen werden mit einer besonders verkehrsreichen Straßenkreuzung ohne die leitende Hand des Verkehrsschutzmannes, und wo die "großen Brummer" ohne Rücksicht auf Fußgänger und Radfahrer ihren Vorteil ausnutzen. Wir brauchen in der Politik einen Verkehrsschutzmann gegen das Überhandnehmen der "großen Brummer". Ich habe bestimmt nichts gegen Banken, Kinos und Cafés. Solange aber Millionen ohne Wohnung sind - - - -. [] Wir Deutschen sind stolz auf unsere Leistungsfähigkeit und unseren Fleiß, und zweifellos ist seit 1945 Großes geschaffen worden. Die Frage ist nur: Für wen? [] Hat der letzte Bundestag die Frage des Lastenausgleichs zufriedenstellend gelöst? Nein! [] Hat der letzte Bundestag sichergestellt, daß den Millionen Kriegsopfern der "Dank des Vaterlandes gewiß wurde"? Nein! [] Hat der letzte Bundestag die rechtliche Grundlage dafür geschaffen, daß den berechtigten Forderungen der Arbeitnehmer Genüge getan wurde? Nein! [] Die Entscheidung der Wähler im Jahre 1949 war insofern falsch, als zu spät erkannt wurde, daß man nicht nur einen deutschen, sondern auch einen sozial gesinnten Bundestag hätte wählen sollen. [] Das Versäumte muß nachgeholt werden. Wir brauchen eine Bundestagsmehrheit, die die Armut abschaffen will. Die SPD will die Armut abschaffen. [] Sie hat mich als ihren Kandidaten aufgestellt, weil sie der Meinung ist, daß ich einen - wenn auch bescheidenen -Teil dieser Aufgabe bereits lösen helfen konnte. [] Mein politisches Ziel kurz zusammengefaßt ist: [] Arbeit, Brot und einen dauerhaften Frieden in Freiheit für alle! [] Mit vorzüglicher Hochachtung! [] Eugen Lechner [] [] Muster-Stimmzettel [] Jeder Wähler hat 2 Stimmen! [] Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten [] Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Lechner, Eugen Kaufmann Eckernförde Kieler Landstraße 26 [] Ollenhauer Diekmann Pohle Annemarie Renger Prof. Baade [] [] 2 mal bei Nr. 2 ankreuzen, dann wählen Sie richtig! [] [] Herausgeber: SPD, Bezirksvorstand Schleswig-Holstein. Für den Inhalt verantwortlich Gerhard Strack, Kiel. Haase-Druck GmbH., Kiel.
Published:06.09.1953