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Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Bamberger - Freunde - Mitbürger! [] Am 27. März sind Sie aufgerufen, den zukünftigen Bamberger Stadtrat auf die Dauer von diesmal sechs Jahren zu wählen. Mit anderen Worten, von Ihnen wird es abhängen, welche Männer und Frauen in dieser Zeit ein entscheidendes Wort mitzureden haben, wenn es um die Gestaltung der Zukunft Bambergs geht. Wir Bamberger Sozialdemokraten sind der Meinung, daß gerade in diesen sechs Jahren Entscheidungen zu treffen sind, die die Zukunft dieser Stadt, ihr Blühen und Gedeihen für viele Generationen bestimmen werden. Deshalb hoffen wir, daß sie sich bei der Wahlentscheidung besonders von drei Gesichtspunkten leiten lassen werden: [] Von den Leistungen der SPD in der Vergangenheit, von den Plänen dieser Partei für die Zukunft und von dem Bild, das Ihnen die Persönlichkeiten zeichnen, die Ihnen die SPD als Stadtratskandidaten empfiehlt. [] Wir Sozialdemokraten sind der Meinung, daß es Aufgabe jeder Gemeinde ist, zur Erfüllung der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebensbedürfnisse aller ihrer Bürger beizutragen, Lasten und Vorteile gerecht zu verteilen und so der Wohlfahrt aller Gemeindebürger nach besten Kräften zu dienen. Wir meinen aber auch, daß allen Bamberger Stadträten noch eine besondere Aufgabe zufällt. Unsere Stadt wird weit über ihre Grenzen hinaus als ein Stück Erde angesehen, das weit und breit seinesgleichen sucht. Hier gilt es deshalb, unwiederbringlich schönes zu erhalten und doch sich aufgeschlossen zeigen all dem, was einen zukunftsträchtigen Weg vorwärts weist. Schließlich können städtebauliche Schönheit und geschichtliche Reminiszenzen zu einer toten Kulisse werden, wenn den Forderungen des heute lebenden Geschlechts und den notwendigen Maßnahmen unserer technisierten Welt nicht Genüge getan wird. Nur aus einer klugen Synthese aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kann Bamberg der Status erwachsen, den diese schöne Stadt unabdingbar braucht. Es wird daher gerade in den kommenden sechs Jahren nicht gleichgültig sein, ob Bürgermeister oder Stadtrat nur das Interesse einzelner Gruppen oder das Wohl aller Bürger im Auge haben. Getreu unserer sozialdemokratischen Grundüberzeugung wollen wir uns daher einsetzen: [] Für das Wohl aller Bürger - gegen die Begünstigung oder Benachteiligung einzelner Gruppen oder Stadtteile. [] Es besteht doch wohl kein Zweifel darüber, daß gerade in den kommenden sechs Jahren Bambergs Stadtverwaltung und Bambergs Stadtrat vor ganz neue Aufgaben gestellt sein werden. Wir Sozialdemokraten sind sogar der Meinung, daß alle wirklich großen Entscheidungen gerade in dieser Stadtratsperiode zu treffen sein werden. Die Hafenplanung, die Fernwasserstraße, die Sanierung der Verkehrsverhältnisse in der Alt- und Innenstadt, das alles sind Dinge, die jetzt entschieden werden müssen, klug und weitvorausschauend, soll sich Bamberg nicht wieder den Vorwurf machen lassen, einen bedeutenden Zeitpunkt seiner Weiterentwicklung verschlafen zu haben. Dazu bedarf es einer leistungsfähigen, mit starker Autorität innerhalb der Stadtverwaltung ausgestatteten Stadtplanung, die mehr als bisher durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für ihre Absichten auch die Zustimmung der öffentlichen Meinung und die Unterstützung der Bürger zu finden weiß. Wir Bamberger Sozialdemokraten wollen deshalb eintreten: [] Für eine vorausschauende, leistungsfähige, um die Zustimmung der öffentlichen Meinung bemühte Stadtplanung - gegen Fehlentwicklungen aus Eigensucht oder Unverstand. [] Sicherlich darf in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, daß sich Bambergs SPD nicht nur immer vor den Wahlen, sondern durch all die Jahre in vielen Frage- und Antwortabenden Bambergs interessierter Bevölkerung gestellt, Rede und Antwort gestanden und Anregungen aus der Bürgerschaft entgegengenommen hat. Es würde im Rahmen dieses kurzen Appells an alle Wähler Bambergs zu weit führen, wollte man einzeln aufzählen, wie viele Probleme, fast geräuschlos, ohne viel Aufhebens, gelöst werden konnten, nur weil nach eben solchen Frage- und Antwortabenden sicher begründete Anträge an die Stachdtverwaltung rasch realisiert werden konnten. Das aber muß vielleicht in diesem Zeitpunkt doch einmal hervorgehoben werden, daß Sozialdemokraten nicht allzu sehr darauf bedacht sind, für sich und ihre Arbeit die Werbetrommel zu rühren. Vielleicht ein Fehler, sonst könnte man im weiten Vaterland nicht immer wieder vergessen, daß es Sozialdemokraten waren, die nach zwei Weltkriegsniederlagen als erste wieder zupackten, aus Ruinen wieder blühende Städte machten. Immerhin wissen zumindest die Bewohner der westdeutschen Großstädte sozialdemokratische Aufbauarbeit zu würdigen. In 75 Prozent aller Gemeinden über 250000 Einwohner sind Sozialdemokraten Oberbürgermeister. Selbst die unbelehrbarsten Feinde der SPD wagen angesichts dieser Tatsache nicht zu behaupten, daß es gerade in diesen Städten nicht vorwärts und aufwärts ginge. [] Die Bamberger SPD ist sich dessen bewußt, daß das schöne Bamberg weit über seine Stadtgrenzen hinaus schon heute wirtschaftliche und kulturelle Funktionen erfüllt, daß aber auch die umliegenden Kreise für die Entwicklung der Stadt unentbehrlich geworden sind. Tatsache aber ist auch, daß der Entwicklungsraum Bambergs eng und arg begrenzt ist. Wir Sozialdemokraten vertreten deshalb die Meinung daß die Planung aller Landkreise und Gemeinden um Bamberg aufeinander abgestimmt und miteinander koordiniert werden muß. Wir reden dabei den Eingemeindungen nicht das Wort. Zu sehr sind wir uns dessen bewußt, daß allzu weit gespannte Grenzen die Verbundenheit des Bürgers mit seinem Gemeinwesen lockern und das örtliche Eigenleben zerstören. Wir treten deshalb ein: [] Für eine freiwillige und enge Koordinierung aller Planungen im Bereich des über die Stadtgrenze hinauswachsenden Siedlungsraumes - gegen zwangsweise Eingemeindungen, aber auch gegen beziehungsloses Nebeneinander. [] Es geht hier dabei besonders darum, daß nicht wahllos gebaut und verbaut wird. Vor allem müssen die leider schon allzu spärlichen Grün- und Erholungsflächen, Bambergs Hain, aber auch alle Zugänge zur freien Natur erhalten bleiben. Bamberg, so meint die SPD, sollte sich in Form von Nachbarschaftsverträgen, die sich auf dem Grundsatz von Leistung und Gegenleistung aufbauen, an der Erschließung von neuen Siedlungsflächen in den Außengemeinden beteiligen. [] Es ist allgemein bekannt, daß wir Bamberger Sozialdemokraten uns für die Ansiedlung arbeitsintensiver Industrie einsetzen. Dabei sind wir der Meinung, daß das wenige, dazu dienliche Bauland nicht leichtsinnig verplempert werden darf. Wir wissen freilich auch, daß neue Industrie neue Menschen nach Bamberg bringt, daß für diese neuen Stadtbürger auch all die Dinge bereitgestellt sein müssen, die das Leben in einer Stadt lebenswert machen; Wohnungen, genügend Schulraum in Volks- und höheren Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Sportplätze. Vielleicht darf man sagen, daß sich Bambergs Vertreter im augenblicklichen Stadtrat all dieser Fragen immer besonders angenommen haben. Was die Beseitigung der Schulraumnot betrifft, ist man auch in Bamberg ein schönes Stück weitergekommen. In den kommenden sechs Jahren wird sich die SPD-Stadtratsfraktion deshalb besonders dafür einsetzen: [] Daß auch in den höheren Schulen der Raumnot endlich ein "Halt" geboten wird. Als erster Erfolg muß hier der Schichtunterricht endlich der Vergangenheit angehören. [] Die SPD wird sich auch weiterhin für unsere Jugend, aber auch für unsere alten Mitbürger einsetzen. Unsere Jugend steht aus Gründen, die in der Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse liegen, vor ganz neuen Problemen. Sie bedarf der Anleitung, vor allem aber des Verständnisses der älteren Generation. Das Schwergewicht muß - wie bisher - auf den vorbeugenden Maßnahmen liegen. Das erscheint uns weit besser, als ketzerisch von den sogenannten "Halbstarken" zu reden. Wir verlangen daher: [] Eine wirksame, vorbeugende Jugendhilfe und die größtmögliche Förderung aller sportlichen Betätigung. [] Was aber gerade den Sport anbelangt, so hat hier die SPD im Bamberger Stadtrat nicht nur einmal unter Beweis gestellt, daß sie sich allen in der Stadt Sport treibenden Menschen verbunden fühlt. Auf ihren Antrag sind auch für das kommende Rechnungsjahr die Mittel für den Sport erhöht worden, sie ist es gewesen - um wenigstens noch ein Beispiel zu nennen -, die sich dafür einsetzte, die Rollschuhbahn zu einer wirklichen Sportstätte umzugestalten. Gerade hier erfüllt die SPD eines ihrer ureigensten Anliegen. Sie ist sich darüber klar, daß jede sportliche Betätigung der immer mehr um sich greifenden Vermassung entgegenarbeitet, Zivilisationsschäden verhindert und das Lebensgefühl erhöht. [] Aus diesen Gründen wird die SPD auch weiterhin Freund und Förderer aller Klein- und Dauergartenbesitzer bleiben. Selbstverständlich werden Bambergs Sozialdemokraten auch immer dort ein gewichtiges Wort mitreden, wenn es darum geht, Sportplätze, Turnhallen und ähnliche Dinge zu fördern oder neuzuschaffen. [] Die Bamberger SPD wird im kommenden Stadtrat natürlich wieder nur ein Teil des gesamten Gremiums sein können. Wenn sie natürlich hofft, ein gewichtiger, auch in Zukunft nicht zu übersehender Teil zu sein, ist sie sich doch darüber klar, daß gedeihlich zum Segen der Stadt und all ihrer Bürger nur gearbeitet werden kann, wenn alle verantwortungsbewußten Kräfte zum Wohle unserer schönen Stadt zusammenarbeiten. Das braucht keine Verwischung politischer und sachlicher Gegensätze zu bedeuten, die vielmehr auch in Zukunft in freier Diskussion und erforderlichenfalls mit aller Härte ausgetragen werden sollen. Aber jede politische Arbeit setzt auch gegenseitige Achtung voraus, die wir Sozialdemokraten all denen ganz gewiß nicht versagen wollen, die zum Wohle der Stadt und aller ihrer Bürger zusammenarbeiten wollen. [] Die SPD ist sich sehr klar darüber, daß alle Forderungen, so notwendig und so schön sie auch sein mögen, immer von der Finanzkraft der Gemeinde abhängen. Es wird deshalb auch im kommenden Stadtrat von unserer Seite keine sogenannten Propagandaanträge geben. Wir werden uns allerdings andererseits auch gegen allzu große Zaghaftigkeit und falsche Sparsamkeit zu wehren wissen. [] Es ist in diesen Zeilen bereits mehrmals angeklungen: Bamberg steht vor einem wichtigen Schritt in eine bessere Zukunft, in eine neue Epoche, die dazu angetan sein kann, das Leben im Bamberger Raum lebenswerter zu machen. Man muß deshalb aut der Hut sein, daß diese Möglichkeit, einen wichtigen Schritt vorwärts zu tun, nicht abermals verpaßt wird. [] An Dir, Bamberger Bürger, wird es am 27. März liegen, wie das Stadtparlament der nächsten sechs Jahre aussehen soll. Dein Stimmzettel ist Deine Waffe. Vergiß auch nicht: Wahlrecht ist Wahlpflicht! Gib also am Wahltag der Zukunft Deiner Heimatstadt eine Chance, geh mit der Zeit, alles für Bamberg, alles für seine Bürger, sei auch Deine Parole. Deshalb noch mehr Sozialdemokraten in den Stadtrat! [] geh mit der zeit [] geh mit der SPD [] diesmal erst recht [] Liste 2 [] Kommunalpolitik zum Wohle und Nutzen aller Bürger [] Rechenschaftsbericht der SPD-Stadtratsfraktion [] Das allgemeine freie und geheime Wahlrecht ist praktisch die einzige Form und Möglichkeit, in der das Volk an der politischen Gestaltung unseres Lebens aktiv mitwirken kann. Dies gilt für die Bundes- und für die Landespolitik - aber in weit größerem Maße noch für den kommunalen Wirkungskreis. Gerade bei diesem Sektor der Politik handelt es sich um einen für den Bürger überschaubaren Raum, hier werden Entscheidungen über Fragen und Probleme getroffen, werden Bestimmungen und Verordnungen erlassen, die jeden Bürger betreffen und mit denen er täglich in Berührung kommt. [] Die Neuwahl des Stadtrats ist daher der gegebene Augenblick, in dem der Bürger aufgerufen ist, ein Urteil zu fällen über die in den letzten 4 Jahren geleistete Arbeit im Stadtparlament. Er hat zu prüfen, ob jene, die er durch sein Vertrauen in den Stadtrat wählte, auch wirklich seine Erwartungen erfüllt haben. [] Andererseits ist es aber auch Pflicht der einzelnen Stadträte und ganz besonders der Fraktionen, in aller Öffentlichkeit Rechenschaft abzulegen über ihr Verhalten, Tun und Lassen im Bamberger Rathaus. Die SPD-Rathausfraktion kann dies mit ruhigem Gewissen tun, weil sie davon überzeugt ist, daß sie als zweitstärkste Fraktion in den letzten 4 Jahren nicht einseitige, engstirnige Parteipolitik getrieben hat, sondern vielmehr bestrebt war, mit all ihrem Tun den Interessen aller Bürger gerecht zu werden. [] Auftrag von der Bevölkerung bei der letzten Stadtratswahl erhalten [] Der Ausgang und das Stimmenergebnis der Stadtratswahl vom 18. März 1956 brachte für die SPD und ihre Rathausfraktion einen eindeutigen großen Vertrauensbeweis. Bei dieser Wahl entschied sich ein Drittel der Wählerschaft für die SPD. Der Erfolg wird um so offenkundiger, wenn man das Stimmenergebnis mit dem von 1952 vergleicht. [] Die CSU z. B. konnte ihre Stimmenzahl von 494253 auf 501794 erhöhen und gewann somit gegenüber 1952 nur 7541 Stimmen. Die SPD dagegen verbesserte ihr Stimmenergebnis von 282525 im Jahre 1952 auf 440464 Stimmen. Das bedeutete einen Gewinn von 157939 Stimmen, also 21mal mehr als die CSU gewinnen konnte. Mit diesem Ergebnis blieb die SPD nur mit einem Mandat hinter der CSU zurück und statt bisher 8, zogen nun 14 SPD-Stadträte ins Rathaus ein. Da CSU, Freie Liste und FDP nur ihre bisherige Mandatsstärke halten konnten, BP, BHE und die DRP aber erhebliche Stimmenverluste erlitten, war die SPD die wirkliche Gewinnerin der Stadtratswahl 1952. [] SPD gibt keine leeren Versprechen [] Das Ergebnis und der eindeutige Vertrauensbeweis einer großen Wählerschicht war für die SPD doppelte Verpflichtung. Die Parteileitung und Fraktion brachten dies in einer Dankeserstattung an die Bamberger Bevölkerung am 22. März 1952 deutlich zum Ausdruck. Es hieß dort: [] "Für die SPD ist dieser eindeutige Vertrauensbeweis Auftrag und Verpflichtung. Ihre Stadtratsfraktion wird sich dieses Vertrauens würdig erweisen. Wie bisher wird sie in regelmäßigen Versammlungen, Frage- und Antwortabenden sowie öffentlichen Sprechstunden vor der Gesamtbevölkerung Rechenschaft über ihre Arbeit ablegen und Anregungen entgegennehmen. [] Daß dies kein leeres Versprechen war, hat die SPD-Ratshausfraktion in den letzten 4 Jahren zur Genüge bewiesen. Als einzige Partei in Bamberg hat sie in dieser Zeit allein 16 öffentliche Frage- und Antwortabende in allen Stadtteilen durchgeführt. Weiterhin wurden jeden Samstag öffentliche Sprechstunden in der Geschäftsstelle der Fraktion abgehalten, und darüber hinaus haben die einzelnen Stadträte allmonatlich in den für sie zuständigen Ortsvereinsversammlungen der SPD eingehend über das kommunalpolitische Geschehen berichtet. [] Mitarbeit und Mitspracherecht Voraussetzung für erfolgreiche Kommunalpolitik [] Aus der Erkenntnis heraus, daß eine erfolgreiche Kommunalpolitik im wesentlichen davon abhängt, daß die Bevölkerung auch Gelegenheit haben muß, mitzuarbeiten und mitzureden, hat die SPD all diese Veranstaltungen durchgeführt. Auf diese Weise wurden Tausende von Bürgern angesprochen. Sie selbst konnten ihre Wünsche und Anregungen, Sorgen und Nöte vorbringen. [] Der Bevölkerung war somit Gelegenheit gegeben, am kommunalpolitischen Leben aktiv mitzuwirken. Andererseits aber weiß die Fraktion, daß die dauernde Fühlungnahme mit der Bevölkerung von dieser anerkannt und gewürdigt wird. Bei allen Veranstaltungen wurde dies immer wieder von Teilnehmern zum Ausdruck gebracht. Welch andere Partei oder Wählerpruppe könnte über eine solche umfangreiche Tätigkeit und Verbindung mit der Bürgerschaft berichten? [] Die SPD-Rathausfraktion kann deshalb mit ruhigem Gewissen vor die Gesamtbevölkerung hintreten und Rechenschaft ablegen über ihre Arbeit. [] Aktivität und Initiative aber auch im Rathaus [] Wer die kommunalpolitischen Vorgänge in unserer Stadt aufmerksam verfolgt, wer gerecht und objektiv urteilt, der muß zugeben, daß die SPD-Rathausfraktion aber auch in den Vollsitzungen, in den Senaten und Ausschüssen aktiv und initiativ tätig war. Zu allen wichtigen Fragen wurde von den einzelnen Sprechern der Fraktion Stellung genommen, Beschlüsse und Entscheidungen durch die Mitwirkung und den Einsatz der SPD-Stadträte maßgeblich beeinflußt. [] Hier galt immer als vornehmster Grundsatz, nicht einseitiger Interessenpolitik zu dienen, sondern die Arbeit des Stadtrats, seine Entscheidungen und Beschlüsse dem Wohle der Gesamtbürgerschaft anzupassen. In Bamberg ist auf kommunalpolitischem Gebiet in den letzten 4 Jahren zweifellos eine ganze Portion an Arbeit geleistet worden - wir sind wieder ein Stück vorwärts gekommen. Es sei hier nur der Bau zweier neuer Volksschulen, der Teilumbau des Krankenhauses sowie die Errichtung von Wohnblocks für minderbemittelte Wohnungssuchende und der Bau von Wohnungen zur Unterbringung von Obdachlosen angeführt. Auch auf dem Gebiet des Straßen- und des Kanalbaues sowie mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Kläranlage wurde Erhebliches geleistet. An all diesen erfreulichen Tatsachen ist die SPD-Rathausfraktion als zweitstärkste des Stadtrats maßgeblich beteiligt. Verantwortungsbewußt hat sie mitgearbeitet, ist niemals lebenswichtigen Entscheidungen aus dem Wege gegangen. Wenn nicht alle Probleme gelöst, manche Notstände nicht behoben werden konnten, dann ist dies ganz gewiß nicht die Schuld der SPD. [] Die gesunde industrielle Entwicklung Bambergs, Hauptsorge [] Der Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals bot Bamberg eine einmalige Chance, endlich auch auf dem Gebiete der Industrialisierung vorwärts zu kommen. Es scheint aber leider so, als wären auch hier nie wieder kommende Möglichkeiten versäumt worden. Niemand wird leugnen, daß Bamberg wieder einmal vom tatsächlichen Geschehen und dem Tempo dieser Zeit überrollt wurde. Die Verwaltung der Stadt wird nun vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne daß in Bamberg selbst, oder im weiten Umland die nötigen Voraussetzungen zur Ansiedlung und Gewinnung neuer Industrien geschaffen wurden. Mit Kompetenzstreitigkeiten zwischen Stadt und Landkreis kann man weder zufriedenstellende Ergebnisse noch Erfolge für die Zukunft erreichen. [] Die SPD war sich dieses Mangels vollauf bewußt. Sie hat deshalb rechtzeitig, bereits vor Jahren, in einer Konferenz all ihrer Mandatsträger Forderungen und Richtlinien aufgestellt und als erste Partei die Bildung einer Planungsgemeinschaft zwischen Stadt und Landkreis verlangt und deswegen eine Sondersitzung des Stadtrats erzwungen. Leider hat man dieser im Interesse aller Bevölkerungskreise liegenden Forderung nicht die gebührende Beachtung und Bedeutung beigemessen. [] Statt sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, faßte man den Beschluß, den Regierungspräsidenten zu ersuchen, die unmittelbar interessierten Gebietskörperschaften zu einer gemeinsamen Besprechung einzuladen. Die Sprecher der SPD haben eindringlich vor einer solchen Verfahrensweise gewarnt. Sie haben leider recht behalten, denn die Antwort der Bezirksplanungsstelle in Bayreuth war eine kalte Dusche. Sie lautete nämlich: Man müsse sich unten zusammensetzen, gemeinsam beraten und zu einem Ergebnis kommen. Kostbare Zeit war verloren gegangen, einmalige Gelegenheiten sind versäumt worden. Es rührte sich lange nichts mehr. [] Im Oktober 1958 machte deshalb die SPD einen neuen Versuch, sie berief erneut eine Arbeitstagung ihrer Mandatsträger aus Stadt und Land ein, an der dankenswerterweise auch OB Dr. Mathieu teilnahm. Diese Arbeitstagung und der Wille des OB führten dann zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft. Auf Antrag der SPD-Stadtratsfraktion wurde dann 1959 in einer Sitzung des Stadtrats über den Stand der Bildung dieser gemeinsamen Planungsgemeinschaft berichtet. [] Die SPD wird auch in der Zukunft darüber wachen, daß nicht noch die letzten wenigen Möchlichkeiten verschlafen werden. Sie ist sich darüber im klaren, daß eine Steigerung der finanziellen Leistungsfähigkeit und somit die Lösung dringender Probleme im wesentlichen davon abhängen, inwieweit es uns gelingt, neue Industrie anzusiedeln und damit neue Steuer- und Einnahmequellen zu schaffen. Sicher ist, daß die anstehenden Probleme bei den zur Zeit eingeengten Finanzmitteln weder in Bamberg noch darüber hinaus einer baldigen Lösung zugeführt werden können. [] Neben dem Problem der Industrialisierung hat die SPD durch Anträge erreicht, daß in einigen Vollsitzungen über die Wohnraumlage, den Wirtschaftsplan, die Sicherheit, und das Gollnergutachten eingehend beraten und berichtet wurde. Es würde innerhalb dieses Berichtes zu weit führen, all die Anträge der SPD-Rathausfraktion anzuführen, die während dieser Stadtratsperiode an die zuständigen Stellen herangetragen wurden. So viel jedoch ist klar: Auch dieser Teil der SPD-Initiative hatte schöne Erfolge. [] Die Aufgaben für die Zukunft [] Die SPD und ihre Stadtratsfraktion ist sich dessen bewußt, daß die schwersten Probleme noch ihrer Lösung harren. Probleme, die zum Wohle und der Sicherheit der Gesamtbevölkerung einerseits und im Interesse der Wirtschaft, des Gewerbes und Handels sowie des Verkehrs baldigst in Angriff genommen werden müssen. Längeres Zuwarten wäre verantwortungslos gehandelt. Es werden Entscheidungen gefällt werden müssen, die nicht nur Mut, sondern auch höchstes Verantwortungsbewußtsein verlangen. Der immer stärker werdende Kraftverkehr zwingt dazu, daß endlich an die Regelung der Verkehrsfrage herangegangen wird, vor allem der Bau der Kaulberg-Entlastungsstraße nicht nur als Phantasieplan in den Kästen der Baudirektion schlummert. Hier muß endlich mit offenen Karten gespielt und erklärt werden, wie und auf welche Weise man sich die Bereinigung dieses nicht länger zu vertretenden Notstandes wirklich vorstellt. Die Baudirektion müßte sich allmählich darüber klarwerden, daß die Mehrheit des Stadtrats und somit auch die SPD-Fraktion niemals zustimmen wird, daß der Hain durch eine Brücke und eine Entlastungsstraße durchschnitten wird. [] Der Hain, das Eldorado Bambergs, muß in seiner jetzigen Form und Größe erhalten bleiben. [] Ebenso muß der Um- und Ausbau des Krankenhauses beschleunigt werden, damit die dort herrschenden Notstände in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. [] Die Neugestaltung des Friedhofeinganges und der Bau eines neuen modernen Leichenhauses sind eine zwingende Notwendigkeit. Die Errichtung eines Hallenbades wird von der SPD-Stadtratsfraktion mit allen Kräften gefördert und unterstützt. [] Wohnungsbau: Unterbringung von Minderbemittelten und Obdachlosen [] Eine der Hauptsorgen des Stadtrates war und bleibt die Beseitigung der Wohnungsnot. Immer mehr wird es Tatsache, daß kinderreiche, leistungsschwache Familien nur von der Stadt untergebracht werden können. Das Obdachlosenproblem und seine Lösung sind rein städtische Aufgaben. Aus dieser Erkenntnis heraus wird die Stadt noch weit mehr als bisher sich am Wohnungsbau beteiligen und daran denken müssen, daß es endlich an der Zeit ist, die am Südeingang unserer Stadt liegenden Baracken zu beseitigen und deren jetzige Bewohner in menschenwürdige Wohnungen unterzubringen. [] Es gäbe noch so vieles anzuführen, was an dringenden Problemen in allernächster Zukunft seiner Lösung harrt. [] Daß die SPD-Stadtratsfraktion auch gegenüber allen Kulturfragen aufgeschlossen ist, hat sie bei unzähligen Gelegenheiten unter Beweis gestellt - ebenso wie sie der Förderung des Sports und der Leibesübungen jederzeit wohlwollend gegenübersteht. [] Auch weiterhin: Alles zum Wohle und Nutzen der Gesamtbürgerschaft [] Die SPD ist auch in Zukunft bereit, mit allen gutwilligen, fortschrittlichen Kräften zusammenzuarbeiten. Ihr kommt es, so wie in der Vergangenheit, auf eine vertrauensvolle, auf sachliche Erwägungen gestützte Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft und Stadtrat an. Sie wird deshalb ihren bisherigen Weg weitergehen, weil sie davon überzeugt ist, daß er der richtige ist. [] Ihr geht es darum, daß Bamberg eine Stadt bleibt, in der der Wille der Bürgerschaft oberstes Gesetz führ alles Handeln des Stadtrates ist. Die SPD will, daß in Bamberg Verhältnisse geschaffen werden, die es ermöglichen, daß die Gesamtbürgerschaft unserer geliebten Heimatstadt glücklich und zufrieden leben kann. Die SPD-Rathausfraktion wird den Oberbürgechmeister, mit dem sie aufs beste zusammenarbeitet, in all seinen Bestrebungen unterstützen, wenn es um Bambergs Zukunft, um das Glück aller Bürger dieser herrlichen Stadt geht. [] In diesen Kreis gehört Dein Kreuz! [] Wahlvorschlag Nr. 2 [] Kennwort: Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] 1. Grosch Georg, Angestellter Grosch Georg, Angestellter Grosch Georg, Angestellter 2. Fleischer Emmy, Angestellte Fleischer Emmy, Angestellte 3. Sauer August, Techniker Sauer August, Techniker 4. Kirsch Bernhard, Geschäftsführer Kirsch Bernhard, Geschäftsführer 5. Reichelt Max, Kaufmann Reichelt Max, Kaufmann 6. Luscher Helmut, Redakteur Luscher Helmut, Redakteur 7. Kreiner Jakob, Schreiner Kreiner Jakob, Schreiner 8. Gießwein Alois, Gastwirt Gießwein Alois, Gastwirt 9. Vergin Georg, Obersekretär Vergin Georg, Obersekretär 10. Dr. Rosenberg Josef, Rechtsanwalt Dr. Rosenberg Josef, Rechtsanwalt [] 11. Eckenweber Raimund, Filialleiter Eckenweber Raimund, Filialleiter 12. Barchet Paul, Polizeimeister [] Barchet Paul, Polizeimeister 13. Hoppert Heinrich, Obersekretär Hoppert Heinrich, Obersekretär 14. Stauch Christian, Mechanikermeister Stauch Christian, Mechanikermeister 15. Knoblach Franz, Schreiner Knoblach Franz, Schreiner 16. Rudolf Leonhard, Dipl.-Volkswirt u. Bauing. Rudolf Leonhard, Dipl.-Volkswirt u. Bauing. 17. Göttler Hans, Glaser- und Schreinermeister 18. Schneider Artur, Fabrikant 19. Nöth Baptist, Installationsmeister 20. Friedrich Käthe, med. techn. Assistentin 21. Schneider Georg, Werkmeister 22. Winkler Leonhard, Textilarbeiter 23. Sieber Peter, Schiffermeister 24. Papst Walter, Glaser 25. Göller Georg, Rangiermeister a. D. [] In Westberlin und in fast allen Großstädten Westdeutschlands führt die SPD [] Bamberger, geh' auch Du mit der Zeit [] Wähle Aufgeschlossenheit und Fortschritt [] Liste 2 SPD [] Georg Grosch Stadtrat und Mitglied des Bayerischen Landtags. Vorsitzender des kommunalpolitischen Ausschusses der SPD-Landtagsfraktion. Erster Vorsitzender des Unterbezirks der SPD und des SPD-Kreisverbandes Bamberg-Stadt; Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, Mitglied verschiedener Sportvereine, des VdK und von drei Bürgervereinen sowie sämtlicher Trachtenvereine und anderer Organisationen und Vereine. [] Georg Vergin Obersekretär, Stadtrat, Mitglied der Gewerkschaft ÖTV, Bezirksrat, Geschäftsführender Vorsitzender der Volksbühne, Ehrenmitglied der Dauerkleingärtner "Amselfang" und Mitglied anderer Vereine und Verbände. [] Hans Göttler Selbständiger Glaser- und Schreinermeister, Mitglied vieler Vereine und Verbände. [] August Sauer Techniker, Personalratsmitglied, Gewerkschaftsmitglied und Mitglied verschiedener Sportvereine. Kreissiedlungsreferent des Bundes der Kinderreichen. [] Baptist Nöth Selbständiger Installationsmeister, Mitglied der IG-Metall, Mitglied verschiedener Vereine und Verbände. [] Christian Stauch Mechanikermeister, Stadtrat, Mitglied der Industriegewerkschaft Metall, Mitglied der Vertreterversammlung, Sozialrichter, Mitglied verschiedener Verbände und Vereine. [] Jakob Kreiner Schreiner, Stadtrat, Arbeitsrichter, Mitglied der ÖTV, Erster Vorsitzender der Siedlervereinigung, Gründungsmitglied des TSV Eintracht. Mitglied verschiedener Vereine und Verbände. [] Käthe Friedrich Med.-techn. Assistentin, Zweite Kreisfrauenausschußvorsitzende im DGB, Leiterin des Arbeitskreises für Wirtschaftspolitik im DGB, Landesarbeitsrichter, Zweite Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses Bamberg bei ÖTV, neben anderen gewerkschaftlichen Funktionen und Mitgliedschaften. [] Walter Papst Glaser, Mitglied der Gewerkschaft ÖTV, Mitglied verschiedener Vereine und Verbände. [] Georg Göller Rangiermeister a. D., Mitglied des GDED, Mitglied verschiedener Vereine und Verbände. [] Artur Schneider Fabrikant, Mitglied der Industrie- und Handelskammer und von Vereinen und Verbänden. [] Leonhard Rudolf Dipl.-Volkswirt und Bauingenieur, Mitglied des Bayerischen Beamtenbundes und anderer Vereine und Verbände. [] Helmut Luscher Redakteur, Stadtrat, Betriebsrat, Zweiter Vorsitzender des Schlesierbundes, Mitglied des Journalistenverbandes und anderer Verbände und Vereine. [] Alois Gießwein Gastwirt, Stadtrat, Sudetendeutscher, Erster Vorsitzender des Kreisverbandes Bamberg des Bayerischen Hotel- und Gaststättengewerbes. Mitglied verschiedener Vereine und Verbände. [] Paul Barchet Polizeimeister, Mitglied der Gewerkschaft ÖTV, Mitglied vieler Vereine und Verbände. [] Franz Knoblach Schreiner, Stadtrat, Mitglied der ÖTV, Vorsitzender des BSC, Bamberg, Inhaber der silbernen Ehrennadel des BLSV. [] Georg Schneider Werkmeister, Stadtrat, Mitglied der IG Metall, Gründer des Bürgervereins Bamberg-Berg, Mitglied vieler Vereine und Verbände. [] Peter Sieber Schiffermeister, Mitglied verschiedener Vereine und Verbände. [] Leonhard Winkler Textilarbeiter, Mitglied der IG Textil und verschiedener anderer Vereine und Verbände. [] Max Reichelt Selbständiger Kaufmann, Erster Vorstand der Sportfreunde 1919 e. V. und Mitglied anderer Sportvereine. Stellvertretender Kreisvorsitzender im Bund der Kinderreichen, Sozialreferent im BKD. [] Heinrich Hoppert Obersekretär, Stadtrat, Mitglied der Gewerkschaft ÖTV, Erster Vorsitzender des VdK Bamberg-Nord, Zweiter Vorsitzender des Mietervereins Bamberg, Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft, Mitglied anderer Verbände und Vereine. [] Bernhard Kirsch Geschäftsführer, Stadtrat, Ehrenmitglied im Schlesierbund, VdK und Verbaost-Mitglied, Vorsitzender eines Fachausschusses im Prüfungsverband Bayerischer Wohnungsunternehmen. [] Raimund Eckenweber Filialleiter, Stadtrat, Landessozialrichter, Erster Vorsitzender des VdK-Kreisverbandes und Bezirksvorsitzender des VdK-Oberfranken. Mitglied des Landesvorstandes des VdK in Bayern, Ehrenmitglied des VSB. [] Emmy Fleischer Angestellte, Stadträtin, Kreisbetreuerin der Hinterbliebenen beim VdK, Mitglied des Landesverbandsausschusses des VdK, Sozialreferentin im Schlesierbund, Gewerkschaftsmitglied und Mitglied mehrerer Verbände und Vereine. [] Dr. Josef Rosenberg Rechtsanwalt, VdK-Mitglied und Mitglied anderer Vereine und Verbände, Sudetendeutscher. [] Wähle Liste 2 SPD [] geh mit der zeit [] geh mit der SPD [] Verantwortlich: Helmut Luscher
Published:27.03.1960