Fröhliche Kinder

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesvorstand Bayern, Signatur 76 Fröhliche Kinder ... [] richten ein Volk in schweren Tagen wieder auf. Sie brauchen unseren Schutz und unsere Fürsorge. Die Sozialdemokratie sichert diesen Anspruch in der neuen Verfassung: []...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesvorstand Bayern, Albert, M., Schwäbische Landeszeitung Naumann & Co. KG, Augsburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 30.06.1946
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/4274ECC4-4AE5-4297-82BB-E2F4BE8E06E1
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesvorstand Bayern, Signatur 76 Fröhliche Kinder ... [] richten ein Volk in schweren Tagen wieder auf. Sie brauchen unseren Schutz und unsere Fürsorge. Die Sozialdemokratie sichert diesen Anspruch in der neuen Verfassung: [] Artikel 92 [] Gesunde Kinder sind das köstlichste Gut eines Volkes. Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge des Staates. Alle Mädchen werden auf Staatskosten in den Mutterpflichten, vor allem in der Säuglingspflege, Kindererziehung und Hauswirtschaft unterwiesen. [] Die Reinhaltung, Gesundung und soziale Förderung der Familie ist gemeinsame Aufgabe des Staates und der Gemeinden. Kinderreiche Familien haben Anspruch auf angemessene Fürsorge. [] Mutter! [] Dein Junge sollte einmal ein tüchtiger Kerl werden, Du [hast] ihn zur Schule geschickt und Deine Augen leuchteten, als er durch Eifer und Fleiß Deine Opfer lohnte. [] Du hattest Dein eigenes Leben dem Deiner Kinder geopfert, hast vom frühen Morgen bis in die Nacht gearbeitet, hast verzichtet und gedarbt, um Deinen Kindern ein besseres Los zu erkämpfen, als Dir selbst beschieden ist. [] Es war Dir nicht leicht gefallen, die hungrigen Mäuler Deiner Rangen zu befriedigen. Du warst arm, aber Deine Kinder waren dennoch gut gekleidet, Du hast die Pfennige zur Miete gezählt und hast auch noch das Schulgeld aufgebracht -. Du wolltest gerne entsagen, aber Deine Kinder sollten es einmal besser haben. Und es schien fast so, als ob Deine Wünsche und Hoffnungen in Erfüllung gehen würden. [] Da verkündeten eines Tages die Zeitungen in großen Schlagzeilen: Krieg! [] Einen Augenblick lang erstarrte das Blut in Deinen Adern, dann aber schlug Dein Herz um so schneller und Deine Hände zitterten. An Deinem geistigen Auge zogen tausend Bilder vorbei: [] Damals, als der Vater, mit Blumen am Helm und Rock, ins Feld zog und Du mit bangem Herzen lange Zeit auf eine Nachricht wartetest, bis dann die Kunde aus dem Lazarett kam - und das Ende: Hunger, Inflation, Arbeitslosigkeit, der Vater krank, Rentenkürzung ... der Märztag, da Du mit Deinen drei Kindern an seinem Grabhügel standest ... [] Es schien Dir, als müßtest Du in diesem Augenblick die Hände nach Deinem Jungen ausstrecken - und sie haben ihn Dir doch genommen. [] In einer kalten Winternacht bist Du dann aus dein brennenden Haus geflüchtet, Hab und Gut fiel den Flammen zum Opfer, nur das Leben Deiner beiden Jüngsten konntest Du retten, und nun fristest Du ein karges Leben ohne Hoffnung in einer engen Kammer. Deine Haare ergrauten, Furchen und Fallen durchziehen Dein Gesicht, jedesmal, wenn ein Heimkehrer mit schleppendem Gang seiner Heimat zustrebt, blickst Du hin - denn Du wartest noch immer auf Deinen Jungen ... [] Wird es vergeblich sein? [] Mütter! Das darf niemals wiederkommen. Ihr müßt Euer Geschick selbst in die Hand nehmen und mithelfen am Neubau eines Staates, dessen Verfassung Euere Rechte sichert. [] Mütter, Eure toten Buben mahnen: [] nie wieder Krieg! [] Mütter, Eure Söhne hinter dem Stacheldraht rufen Euch zu [] nie wieder Krieg! [] Mütter, die Augen Eurer hohlwangigen Kinder bitten: [] nie wieder Krieg! [] Die Stunde fordert von Euch eine Friedenstat! [] Wählt Sozialdemokraten! [] Landesvorstand der SPD. - Verantwortlich: M. Albert, München, Schackstr. 2 [] Druck: Schwäbische Landeszeitung Naumann & Co KG., Augsburg
Published:30.06.1946