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Männer, Frauen, Jugend! [] Arbeiter, Angestellte, Beamte, Mittelständler! [] Auch die Wähler des Landkreises Kempen-Krefeld müssen am 6. September 1953 mit dazu beitragen, daß die Bundestagswahl einen besseren Bundestag hervorbringt, als es der bisherige von 1949 gewesen ist. [] Der 6. September muß ein Siegestag der Sozialdemokratischen Partei [] Deutschlands werden! [] Warum wählen wir dieses Mal Sozialdemokraten? [] Warum wählt die Bevölkerung des Landkreises Kempen-Krefeld an diesem Tag nicht Adenauer, sondern: [] mit der 1. Stimme - Hermann Dortans für den Wahlkreis Kempen-Krefeld und der 2. Stimme Erich Ollenhauer auf der Landesliste! [] Die derzeitige Regierungskoalition - gebildet von der CDU/CSU, FDP und DP - hat trotz ihrer Versprechungen vor der Wahl von 1949 das nicht erfüllt, womit sie damals die Wähler an sich zog! - Es waren leere Versprechungen! [] Auf außenpolitischem Gebiet ist immer wieder festzustellen gewesen, daß die Wege, die Adenauer geht, nicht zu dem führen, was für uns Deutsche ein dringendes Erfordernis ist! Darüber täuscht auch die großaufgemachte Propagandareise Adenauers nach Amerika nicht hinweg! - Er steht mit seinen einsamen Entschlüssen allein auf weiter Flur! [] Adenauers EVG-Vertrag ist durch die jüngsten Ereignisse so weit überholt, daß man ihn als tot ansprechen kann! [] Wofür so schnell Soldaten, fragen wir Sozialdemokraten? [] Auch wir hier am Niederrhein haben die Schrecken des Krieges noch nicht vergessen! [] Wenn schon Soldaten, dann nur für einen deutschen Staat In Freiheit und Gerechtigkeit! [] Krieg braucht nicht immer am Ende des diplomatischen Mißerfolges zu stehen! [] Sozialdemokratische Politik ist, immer wieder verhandlungsbereit sein für einen Staat in Frieden und Freiheit! [] Innenpolitisch haben auch wir vor der Wahl von 1949 unsere Ansichten zur richtigen Politik für Westdeutschland klargelegt. - Adenauer sagte damals bereits, daß eine Regierung mit der SPD für ihn nicht in Frage käme. [] Was wollten denn die Sozialdemokraten? [] Sie wollten eine neue Gesellschaftsordnung, in der dem Schaffenden Menschen der Lohn zuteil wird, den er mit seinem Fleiß, mit seiner Tüchtigkeit und mit seiner Intelligenz für unser Volk miterarbeitet hat. - Sie wollten, daß auch der schaffende Mensch bei der Führung der Volkswirtschaft mitzubestimmen hat. [] Sie wollten nicht, daß nur einzelne Menschen sich auf Grund ihrer Stellung zu einem neuen Mammutvermögen verhalfen. [] Sie wollten gerechten Verdienst und gerechte Preise! - Wie aber war es 1948 am sogenannten Tage X? - Und wie ist es heute? - Und wieso war das möglich? [] Weil die Adenauer-Koalition es eben für das Beste hielt, daß die Reichen reicher und die Armen ärmer werden durften! [] Die Sozialdemokraten wollten auch eine Steuerreform, das heißt sie wollten weniger Steuern nach der Art und weniger Steuern nach dem DM-Betrag. Sie wollten, daß die Großverdiener gerecht zu den Abgaben herangezogen würden, sie wollten die Steuerehrlichkeit. [] Sie wollten mit diesem Steueraufkommen alle die Probleme lösen, durch die Millionen in großer Not stehen. [] Doch das wollte die Adenauer-Regierung nicht! - Die Sozialdemokraten wurden immer wieder niedergestimmt! [] Die Sozialdemokraten wollten eine gerechte und auskömmliche Versorgung der Kriegsopfer! [] Die Sozialdemokraten wollten einen gerechten Lastenausgleich für die Vertriebenen, für die Kriegsgeschädigten, für die Flüchtlinge! Wer hat diese sozialen Maßnahmen verhindert? Wer hat aus dem Lastenausgleich ein "Laßt-den-Ausgleich" gemacht? Die Adenauer-Koalition, und zwar sogar mit teilweiser Unterstützung der davon Betroffenen, die aber auch Mitglieder des Bundestages waren! [] Die Sozialdemokraten waren nie mittelstand- oder handwerkfeindlich! [] Sie vertraten die Interessen des Mittelstandes in aller Form! Sie sehen in dem Mittelstand eine der tragenden Säulen des demokratischen Staates und der Volkswirtschaft! [] Aber - es ist bedauerlich, es sagen zu müssen - viele Angehörige des Mittelstandes haben noch immer nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Sie merken wohl, daß sie doch armer werden, aber sie wollen nicht erkennen, daß sie nur dann ihren Lebensstandard erhalten werden, so lange auch der andere schaffende Mensch seinen auskömmlichen Lebensstandard behält. [] Waren es die Sozialdemokraten, die dem Mittelstand den Himmel auf Erden versprachen? Nein, das waren die Adenauer-Parteien! [] Die Sozialdemokraten vertraten immer die Forderungen der deutschen Gewerkschaften und wurden deshalb heftig angefeindet! Sie werden nie ihre Haltung gegenüber der Arbeiterschaft ändern und werden die berechtigten Forderungen der deutschen Gewerkschaften unterstützen! [] Die Sozialdemokraten - und das sollte auch die Landbevölkerung erkennen -war nie gegen die Religion, sondern [] gegen den Mißbrauch der Religion zu politischen Zwecken! [] Die Sozialdemokraten wollen eine bessere Finanzwirtschaft des Bundes, durch die auch die Städte und Dörfer die Gelegenheit erhalten, Straßen und Häuser zu bauen. [] Ihr Wähler im Landkreis Kempen-Krefeld, sagt Euch dieses Flugblatt nicht das, was Ihr bereits seit vielen Monaten, ja seit Jahren empfindet, daß Ihr im Jahre 1949 nicht richtig gewählt habt? - Wollt Ihr eine Volkspolitik, durch die auch Ihr alle zu einem wieder freudvollen Leben kommt? - Dann denkt bei der Wahl daran, was die [] Sozialdemokraten wollen: [] Erst soziale Taten - dann Soldaten! - Geld für Wohnungen geht vor dem Wettrüsten! [] Herunter mit den Steuern für Arbeiter und Mittelstand, aber höhere Besteuerung des Kapitals! Beseitigung des Steuerwirrwarrs, der nur den neuen Millionären von Bonns Gnaden dient! [] Verhandlungen, die abzielen auf ein neues und vereintes Deutschland in einem geeinten und demokratischen Europa in Frieden und Freiheit! [] Die Sozialdemokratie mahnt alle Wähler: Wollt Ihr einen guten Staat mit einem besseren Bundestag als dem von 1949, dann muß so gewählt werden, wie dieser Stimmzettel es andeutet: [] Dortans Hermann [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ollenhauer [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands - Kreisverein Kempen-Krefeld [] Druck: [Heinrich Eich, Dülken]
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