Summary: | Bemerkungen: Das Motiv liegt auch im größeren Format vor: 6/PLKA003287. - Ein kriegsversehrter Heimkehrer mit dem "Schiffchen" der deutschen Wehrmachtssoldaten auf dem Kopf in einer Trümmerlandschaft vor rotem Hintergrund; SPD-Signet rechts unten; der Druckvermerk fehlt. - Das Motiv des Kriegsversehrten vor Trümmerlandschaft wurde auch für ein Flugblatt mit rückseitigem Textaufdruck verwendet, vgl.: 6/FLBL004588; als Vorlage für das Motiv könnte ein Foto der Deutschen Presse Agentur (DENA, später DPA) gedient haben, das einen Kriegsversehrten in der Trümmerlandschaft Hamburgs, vermutlich aus dem Jahre 1945, zeigt, vgl.: 6/FOTB001787. - Die Einträge in den Feldern Anlaß/Thema und Druckdatum sind ungesichert. Stephan Schulte/Karen Watermann, Chronik 1952. Tag für Tag in Wort und Bild, Chronik Verlag, S. 45, bilden das Plakat ganzseitig ab und schreiben: "Am 10. März [1952] erreicht die sog. Kreml-Note die Bundesrepublik Deutschland. Sie enthält das Angebot, in Gesamtdeutschland Wahlen durchzuführen, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß Deutschland den Status einer neutralen Nation im politischen Ost-Westgefüge einnimmt. Der SPD-Vorstand in Bonn will, so der Tenor des von ihm herausgegebenen Plakats, entgegen den Bestrebungen des Bundeskanzlers Konrad Adenauer (CDU), mit der Sowjetunion über dieses Angebot zu verhandeln, um die Nation hierdurch aus der Schußlinie des kalten Krieges herauszubringen." Auf S. 44 heißt es unter dem Datum "10. März [1952], Montag: Die UdSSR schlägt den Westmächten USA, Großbritannien und Frankreich Verhandlungen über einen Friedensvertrag mit (Gesamt-) Deutschland vor. Bundeskanzler Konrad Adenauer und die Westmächte reagieren ablehnend, denn eine Forderung der sog. Kreml-Note ist der Abzug aller Besatzungstruppen und völlige Bündnisfreiheit Deutschlands." Auf S. 48 unter der Überschrift "Westmächte sehen in Stalin-Note ein 'Störmanöver'" heißt es unter anderem: "Die sowjetische Initiative fällt in die Verhandlungen über den Deutschlandvertrag [...] und die Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft [...]." Die zitierte "Chronik Bibliothek des 20. Jahrhunderts", hgg. von Bodo Harenberg, Chronik 1952, stellt also einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der sowjetischen Initiative und der Herausgabe des Plakats durch den SPD-Parteivorstand im Jahre 1952 her. In der bislang gesichteten SPD-Literatur hingegen taucht das Plakat erstmals in der Schrift "Werbung und Propaganda. SPD. Katalog 1955", hgg. vom Vorstand der SPD, Bonn, Referat Werbung und Propaganda, S. 13, auf, in den Katalogen 1952, 1953 und 1954 ist es nicht enthalten. Geht man davon aus, daß das Plakat tatsächlich erstmals 1955 publiziert wurde, dann ist sein Anlaß die Diskussion und Verabschiedung der Pariser Verträge in der zweiten Jahreshälfte 1954 und der ersten Jahreshälfte 1955, die u.a. den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO und damit die Wiederbewaffnung/Wiederaufrüstung regeln.
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