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50 Pfennig sind genug! [] Wissen Sie, was eine Fahrpreisumgestaltung ist? Die Bonner Stadtverwaltung will Sie demnächst damit beglücken. Und sie rechnet Ihnen vor: Fahrgäste der öffentlichen Nahverkehrsmittel werden davon profitieren. Aber dennoch will die Stadt Bonn den Benutzern der Nahverkehrsmittel damit über 2.000.000,00 DM (zwei Millionen) mehr aus der Tasche ziehen als bisher. [] Der Einheits-Teuertarif [] Die vernünftige und berechtigte Forderung, durch Einführung eines Einheitstarifes zum Billigtarif zu kommen, wird damit in ihr Gegenteil verkehrt. Die Stadt Bonn bringt den Einheits-Teuertarif heraus! Nur 8% der Benutzer der Nahverkehrsmittel werden weniger bezahlen. Die überwältigende Mehrheit aber wird Preiserhöhungen zudiktiert bekommen: [] - Ein Teil der Fahrgäste muß 50 (fünfzig) % mehr bezahlen; [] - Ein anderer Teil muß 25 (fünfundzwanzig) % mehr bezahlen! [] Das sind die "Verbesserungen", die von der Stadt-Verwaltung vorbereitet werden. [] Wohin das führt [] Das sind die Erfahrungen anderer Städte: [] - 1% Fahrpreiserhöhung führt zu einem Rückgang an Fahrgästen um 0,5% [] - Abwandernde Fahrgäste werden Autofahrer, die das Chaos auf den Straßen nur noch vergrößern. [] - Abwandernde Fahrgäste bedeuten aber auch geringere Einnahmen der Nahverkehrsbetriebe. [] - Geringere Einhahmen erzwingen aber neue Fahrpreisumgestaltungen (siehe oben!). [] Damit wäre der Teufelskreis geschlossen. [] Wo liegt der Ausweg? [] Die Bonner zahlen für die Dienstleistungen der Stadtwerke noch immer eine Zusatzabgabe. Sie müssen jährlich einige Millionen DM aufbringen, die von den Stadtwerken an den allgemeinen Stadthaushalt abzuführen sind. Als "Konzessionsabgabe". Würde diese Zusatzabgabe abgeschafft und die öffentlichen Nahverkehrsbetriebe von der Mineralöl-, Mehrwert- und Kfz-Steuer befreit, brauchte man keine Fahrpreisumgestaltung in der Form von Fahrpreiserhöhungen. Der 50-Pf-Tarif, den wir verlangen, wäre finanziert. Ohne einen Pfennig Erhöhung Bei [!] Tarifverbilligungen. [] Außerdem wären die Millionen für Parkplätze und Tiefgaragen besser im öffentlichen Nahverkehr angelegt. [] Wie bannen wir das Verkehrschaos? [] Der öffentliche Nahverkehr muß billig, schnell und bequem werden. Nur dadurch ist dem Verkehrschaos beizukommen. Nur dann kann man für Stadtfahrten auf den eigenen Wagen verzichten. Nur dann kann unsere Stadt davor bewahrt werden, in Blechlawinen und Abgasen unterzugehen. [] Solche Verbesserungen sind aber nicht umsonst zu haben. Ihre Finanzierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. [] Deshalb fordern wir [] - die Anerkennung des öffentlichen Nahverkehrs als Gemeinschaftsaufgabe und Öffentliche soziale Leistung, [] - die Eindämmung des Individualverkehrs in den Ballungszentren, weil dieser die Straßen in den Spitzenzeiten völlig verstopft, die Städte durch breite Rollbahnen zerstört, die Menschen durch Lärm und krebserregende Abgase gefährdet, [] - die konsequente Förderung des öffentlichen Nahverkehrs durch qualitativen und quantitativen Ausbau des Verkehrsnetzes (wie z. B. Billig- bis Nulltarif, Sitzplätze für alle, kurze Zugfolgen, möglichst kurze Entfernungen bis zur nächsten Haltestelle, park-and-ride-System), [] - die Koordinierung von Verkehrspolitik, Raumordnungspolitik und Siedlungspolitik, [] - die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs im Rahmen aller Verkehrsinvestitionen unter Erstellung von volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Analysen, [] - und den 50-Pfennig-Einheitstarif als ersten Schritt! [] Aktion Nahverkehr [] Die Unterzeichneten solidarisieren sich mit diesen Forderungen: [] Arbeiterwohlfahrt Beuel, ASTA der PH, H. Brungs (Betrtriebsratsvorsitzender [!]), K. Burkard (SHB-Vorstand), W. Euskirchen (Ortsausschußvorsitzender Bonn-Tannenbusch), Dr. J. Frerich (Verkehrsplaner), Dr. R. Günter (Dozent, Sprecher des Stadtentwicklungsforums), W. Hatzfeld (Facharbeiter), K. Jacob (Handwerker), Dr. P. Jenni (Verband der Bahn- und Busbenutzer), P. Jehle (Gerichtsreferendar), Jungsozialisten SPD-UB Bonn, A. Kathrin (Buchhändlerin), P. Krause (stellv. Sprecher des Bezirksvorstandes der Juso Mittelrhein), H. Lambert (Stadtplaner), W. Ostmann von der Leye (MdB), K. Lohmann (Pfarrer), R. Maerker (Vorsitzender der UB Bonn der SPD), R. Menke (Diplom-Volkswirt), M. Menzel (VdK-Vorsitzender, Bonn-Tannenbusch), U. Mertins (Hausfrau), P. Mittelsiefen (Gastwirt), K. Müller (Einzelhandelskaufmann), W. Nothdurft (Sprecher der Bürgerinitiative Südstadt), E. Ostermeier (Archivar), H. Palmer (Journalist), W. Pilhatsch (Stadtplaner), A. Reinold (ÖTV), K. Rürop (SHB-Vorstand, DJU), I. Schüren (Studentin), SPD-Stadtratsfraktion Bonn, K. Vater (SHB-Landesvorstand NRW), P. Walger (SHB, Fachschaftsreferent im ASTA Bonn Uni). [] Verantwortlich: Hans Page, 53 Bonn-Beuel Limpericher Straße 86
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