Diese saubere gerade Linie

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Diese saubere gerade Linie [] Diese saubere, gerade Linie hervorragender Leistungen in Hannover auch in Bonn durchsetzen, ist mein Bestreben. [] Klarheit, Vernunft und Ehrlichkeit zum Wohle aller - das ist die Grundhaltung, mit der wir in Han...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Franke, Egon, Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Hannover
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 17.09.1961
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/F1473A78-4C05-4C3E-9EB9-607F3D47BDB9
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Diese saubere gerade Linie [] Diese saubere, gerade Linie hervorragender Leistungen in Hannover auch in Bonn durchsetzen, ist mein Bestreben. [] Klarheit, Vernunft und Ehrlichkeit zum Wohle aller - das ist die Grundhaltung, mit der wir in Hannover sichtbaren Erfolg hatten. Warum sollte sie nicht auch in der Politik in Bonn auf weite Sicht ebenso erfolgreich sein? Klare, gerade Wege können nur in eine gesunde und sichere Zukunft führen! [] Um daran mitzuarbeiten, stelle ich mich erneut zur Wahl - als, wie man so sagt, waschechter Hannoveraner (in Vahrenwald geboren, in der Arndtstraße wohnhaft) und als Kandidat im Wahlkreis Hannover-Nord. [] Ich bin seit 10 Jahren Abgeordneter im Bundestag. Alles, was ich in dieser Zeit dort erlebt und gesehen habe, drängt mir die Erkenntnis auf: Unser Volk hat verdient, vor allem nach den langen schweren Jahren nimmermüden Aufbauens, mit mehr Wahrhaftigkeit, mit mehr Liebe und weniger Gerissenheit regiert zu werden! Deutschland braucht eine neue Regierung, eine, die alle fähigen Kräfte unseres Volkes zusammenführt. [] Vielen von Ihnen bin ich aus meiner Tätigkeit in und für Hannover bekannt. Aber Jahr für Jahr wächst die Zahl der Einwohner, wachsen aus der jungen Generation die Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nach, denen ich mich besonders verpflichtet fühle. Darum möchte ich einiges über mich schreiben: [] Ich bin am 11. April 1913 geboren. Nach dem Schulbesuch und der Handwerkslehre - meinen Vater, er war Musiklehrer, hatte ich schon verloren, als ich kaum 13 war - erging es mir 1931 wie vielen Menschen damals: Ich mußte stempeln. Es waren verworrene Zeiten, Krisenjahre, aber sie öffneten mir die Augen; ich ging von der Wirkung aus - ich bekam sie ja sehr fühlbar am eigenen Leibe zu spüren - und suchte die Ursache. Ich fand sie im politischen Geschehen und begann, mich ihm zu widmen. [] Unmittelbar nach Kriegsende - aus der Gefangenschaft gerade zurück - stand ich wieder mitten in der politischen Arbeit. [] Im Oktober 1945, als Hannover eine unübersehbare Trümmerstadt war, als es weder ein Land Niedersachsen noch die Bundesrepublik gab, gehörte ich schon zu den Wenigen, die als Stadtbeirat das erste Sprachrohr unserer Stadt gegenüber den Besatzungsmächten waren. [] Im Januar 1946 wurde der erste Rat der Stadt gebildet, ich gehörte dazu. Damals wurden die grundlegenden Entscheidungen für den künftigen Aufbau Hannovers getroffen, die Voraussetzungen geschaffen, die zu dem Ergebnis führten, das heute jedermann sichtbar ist. [] Danach gehörte ich dem hannoverschen Landtag an und, als das Land Niedersachsen gegründet wurde, dem Niedersächsischen Landtag. Seit Mai 1951 bin ich Bundestagsabgeordneter. [] Immer und überall war es mir eine verpflichtende Aufgabe, zum Wohle der Bevölkerung und der Stadt zu wirken. [] Ich heiratete und habe eine Tochter und einen Sohn; wir wohnen in einer sehr verkehrsreichen Straße. Aus dem täglichen Erleben kenne ich also den Lärm und Schmutz der Großstadt, die Sorgen und Probleme der Hannoveraner ... und ich weiß, wie man Abhilfe schaffen könnte. Das Regierungsprogramm der SPD, zu dem ich mich bekenne, erhebt Forderungen, die in dieser Zeit notwendig sind und die verwirklicht werden können. Voraussetzung: eine Regierung, die den Ertrag der gemeinsamen Leistung unseres ganzen Volkes auch zum Wohle des ganzen Volkes verwendet. [] Während meiner Tätigkeit in Bonn wurde mir immer bewußter, wie notwendig eine neue politische Grundhaltung, eine neue Regierung für unser Volk ist. Viele von Ihnen haben es ebenso erlebt wie ich: immer dann, wenn ohne oder sogar gegen Sozialdemokraten regiert wurde, hat unser Volk darunter zu leiden gehabt. Nach dem ersten Weltkrieg war es die Inflation, die alle Notgroschen und alles für den Lebensabend Ersparte über Nacht wertlos machte. Nach dem zweiten Weltkrieg zerstörte die Währungsreform erneut Hoffnungen und Vorsorgemaßnahmen vieler Millionen Staatsbürger. Ich kann mich auf dieses eine Beispiel beschränken. Es genügt, um darzustellen, daß Sicherheit für den einzelnen Menschen und für unser Volk in meinen Augen aus weit mehr besteht als aus der Lösung militärischer Probleme. [] Ich weiß, jetzt ist es höchste Zeit, unser aller Zukunft fest zu sichern. Wie das geschehen soll, sagt klar und ehrlich das Programm der SPD, das die neue Regierung unter Führung Willy Brandts, des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, verwirklichen wird. Bisher wurden in Deutschland Städte und Fabriken gebaut, und darüber hat man vergessen, genug für die soziale Sicherheit und innere Lebensruhe des einzelnen Menschen zu tun. Die neuen Männer werden mit mehr Liebe zum Volk regieren! [] Als Kandidat Ihres Wahlkreises bitte ich Sie erneut um Ihr Vertrauen und um Ihre Stimme. [] Mit freundlichem Gruß [] Ihr [] (Egon Franke) [] An alle Haushaltungen in Hannover Nord [] Stimmzettel [] für die Bundestagswahl im Wahlkreis Nr. 40 Hannover-Nord am 17. September 1961 [] Jeder Wähler hat eine [] Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten [] SPD Egon Franke Angestellter Hannover Arndtstraße 11 [] und [] eine Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten [] SPD Ollenhauer, Franke, Dr. Dr. Heinemann Frau Korspeter Dr. Schmidt [] So ist es richtig [] für Willy Brandt [] Herausgeber: Egon Franke, Hannover. Druck- Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH., Hannover.
Published:17.09.1961