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Sportler! [] Die Bürgerschaftswahl geht auch Dich an! [] Sie berührt Deine unmittelbaren Interessen! [] Du wirst fragen, warum? [] Du bist der Auffassung, daß Sport nichts mit Partei zu tun hat. Das stimmt! Sport ist Spiel und kann niemals an ein Parteiprogramm gebunden sein. [] War das immer so? [] Nein! Während der vergangenen Jahre der Naziherrschaft ist auch der Sport, wie die Wirtschaft und das Kulturleben, bewußt in den Dienst der nationalsozialistischen Machtpolitik gestellt worden. Scheinbar erlebte der Sport einen ungeahnten Aufschwung im Dritten Reich. Er wurde gefördert durch den Staat, durch die DAF. und durch die Betriebe, einzig und allein zu dem Zweck, alle Männer durch den Sport zu Spannkraft- und Ausdauerleistungen zu trainieren. [] Damit wurde der Sport den militaristischen Interessen der Nazimachthaber dienstbar gemacht und diesen untergeordnet. [] Die Olympiade im Jahre 1936 [] war als Höhepunkt des internationalen Sports für alle Teilnehmer, Aktive und Zuschauer, ein unvergeßliches Erlebnis. Sie stand jedoch vollkommen im Dienste der Machtpolitik des Dritten Reiches. Niemand brachte den Mut auf, sich dagegen zu wehren, unter Hinweis auf das ungeschriebene Gesetz, daß Sport nichts mit Machtpolitik zu tun hat. [] Wurdest Du bis dahin geblendet, [] so ließen die Nazis nach der Olympiade ihre Maske fallen. Dem Sportverein wurde die Jugend und damit die Quelle für die gesunde Weiterentwicklung des Sports genommen! [] In den Betrieben wurdest Du gezwungen, Dich an Gepäckmärschen und Schießübungen zu beteiligen! Dein Verein wurde von der Partei gezwungen, mit der Sammelbüchse loszuziehen, um das Geld für die Rüstung zu erbetteln! [] Heute liegt das alles hinter uns. [] Wir Sportler, auch Du, bemühen uns um den Neuaufbau des Sports, der frei sein soll von allen Einflüssen einer Parteipolitik, der sich in seiner Gesamtheit aber zum Staat und zur Demokratie bekennt. [] Der Neuaufbau des Sports ist unsere, also auch Deine Aufgabe. [] Sportler! Du stehst vor den Trümmern der Turnhallen, vor den zweckentfremdeten Sportplätzen [] die nicht nur als Grabeland Verwendung finden, sondern auf denen auch Baracken und Nissenhütten errichtet wurden. [] Vor den zerstörten Badeanstalten und Schwimmhallen! [] Du und Deine Kinder, Ihr möchtet Euch in frischer Luft sportlich betätigen, aber es fehlt Euch an [] Sportschuhen [] Sportkleidung [] Sportgeräten [] Sportausrüstung. [] Den Verein, dem Du angehörst, [] drückt die dem Sport auferlegte 40prozentige Lustbarkeitssteuer, die unter Umständen zu Beitragserhöhungen führen muß. [] Deine Forderung nach Hilfe [] in all den angeführten Dingen ist berechtigt, aber hast Du schon einmal darüber nachgedacht, wo der Sportler im demokratischen Staat seine Forderungen stellen kann? Wer im demokratischen Staat die Interessen der Sportler vertreten kann? [] Das Parlament, [] in Hamburg also die Bürgerschaft, ist der Ort, um Deine Nöte klarzulegen und Hilfe zu fordern. Die von Dir gewählten Vertreter sind berufen, Deine Interessen zu vertreten. [] Merkst Du, wie wichtig für Dich die Wahlen sind? [] Unser Sport muß unpolitisch bleiben, aber der Sportler muß sich politisch entscheiden! [] Er darf keine indifferente Erscheinung sein und damit eine staatspolitische Negation. Nur wenn der Sportler teilnimmt am politischen Leben, wird er es verhindern, daß der Sport politisch mißbraucht wird. [] Sportler!l Auch für Dich ist Wählen am 13. Oktober eine Pflicht! [] Du mußt Dich entscheiden! [] Deine Interessen können nur wirksam und erfolgreich durch eine große und starke Partei vertreten werden. [] Deine Partei ist die Partei aller Schaffenden, Hand- und Geistesarbeiter, die Sozialdemokratie. [] Die SPD. hat namhafte und aktive Sportler als Kandidaten Deines Vertrauens für die Hamburger Bürgerschaft aufgestellt. Die SPD. ist gewillt, sich für die Aufgaben und Interessen des Sports und der Sportler tatkräftig einzusetzen. [] Deine Stimme deshalb nur den Kandidaten der SPD! [] Hanseatische Druckanstalt GmbH - R. EP 3 - Hamburg 7213 / 12000 Oktober 1946 Klasse C [] Mit Genehmig. der Mil.-Reg. - Herausgeber: SPD Hamburg - Veranwortlich: Ernst Kähler, Hamburg
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