Frauen u. Mädchen Wiens!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 76 Frauen u. Mädchen Wiens! [] Der Krieg ist aus, das Morden hört auf, jetzt wollen wir wieder Sinn und Ordnung in unser Leben bringen! Das sagen sich gewiss alle Frauen. Fängt man damit an, so zei...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ), Thalia (Josef Schweinberger), Wien
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1945
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/F93F46A5-D85A-4362-B9DF-9ABEF3898B93
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: SPD-Landesverband Bayern, Signatur 76 Frauen u. Mädchen Wiens! [] Der Krieg ist aus, das Morden hört auf, jetzt wollen wir wieder Sinn und Ordnung in unser Leben bringen! Das sagen sich gewiss alle Frauen. Fängt man damit an, so zeigen sich die großen Hindernisse. Trotz alledem, wir werden uns schon durchbringen. Und dann geht's wieder aufwärts! Es wird auch gelingen, denn Frauen können viel. [] So ist es im kleinen Raum, in der Familie. Aber genau so ist es im größeren Raum in der Gemeinde, im Staate. Noch mehr. Die beiden müssen uns helfen die Hindernisse wegräumen, müssen uns aufwärts helfen. [] Frauen Wiens interessiert euch auch für diese beiden großen Haushalte. Es hängt sehr viel davon ab, wer dort wirtschaftet und wie gewirtschaftet wird. Sagt nicht: Politik sei nichts für Frauen. Denkt nur an die letzten zehn Jahre. [] Waren es nicht eure Männer u. Söhne, [] die die Not der Arbeitslosigkeit litten [] Waren es nicht eure Männer u. Söhne, [] die in faschistische Sklaverei kamen ?? [] Waren es nicht eure Lieben, [] die in den Krieg mußten, den wir verabscheuten [] Waren es nicht eure Heime, [] die in Schutt und Asche gelegt wurden ?? [] Saht Ihr nicht eure Kinder, eure Familien verelenden und hungern, ohnmächtig ihnen helfen zu können? Habt Ihr nicht selbst fast Menschenunmögliches leisten müssen in Haus, Beruf und für den größten Massenmord der Weltgeschichte, für den Krieg? [] Zuletzt noch sanken eure Männer und Kinder im Kampfe hin, um in einem "Park" ihre letzte Ruhestätte zu finden. Ja, dort brennt ein armseliges Lichtlein und die Tränen der armen Mütter fließen um ihr Liebstes. Seht Frauen, das hat euch die Politik gebracht! Die Politik der Faschisten, der Nationalsozialisten, die Politik, für die Ihr euch leider nie interessiert habt. [] Nun soll es anders sein. Drei demokratische Parteien stehen zusammen um in Gemeinde, im Staate, für die Familie ein friedliches, ein menschenwürdiges Dasein möglich zu machen. Eine der Drei ist euch Wienerinnen noch in guter Erinnerung: die Sozialdemokratische Partei, die fünfzehn Jahre lang eine segensreiche Tätigkeit, besonders in der "Roten Gemeinde Wien" entfaltet hat. Sie tritt nun an euch heran, vereinigt mit den "Revolutionären Sozialisten", als [] Sozialistische ParteiÖsterreichs [] Alte und junge Kräfte sind in ihr vereinigt. [] Frauen und Mütter Oesterreichs! [] Helfet uns eine starke Kraft werden für den Aufbau der eigenen Existenz, der großen Gemeinde, des Staates! Wir sind alle arm geworden durch zehn Jahre Mord und Vernichtung unserer Habe. Aber so wie wir im Kleinen neu beginnen, so wollen wir im Großen wieder anfangen. [] Wienerinnen! Kommt zu unserer Partei, die euch helfen will, das Leben neu aufzubauen. [] Druck: "Thalia" (Josef Schweinberger), Wien, XVI., Brunnengasse 29
Published:1945