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KAMERADEN! POLIZEIBEAMTE! [] [] In diesen Tagen und Wochen hetzt die Adenauer-Regierung euch auf die friedliche Jugend Westdeutschland. Tag und Nacht wart ihr in den letzten Wochen im Einsatz auf den Bahnhöfen, in den Zügen, in der Heide, in Wiesen und Wälder an der Grenze. Ihr solltet verhindern, daß die westdeutsche Jugend teilnimmt an dem großen Friedensfest. der Weltjugend. Tatsache ist, daß 10000 von opferbereiten und mutigen Jugendlichen den Weg nach Berlin gefunden haben. Sie haben Adenauer und allen Kriegstreibern eine schwere Niederlage beigebracht. [] Viele von euch haben sich in den letzten Tagen und Wochen gefragt, weshalb werden wir gegen unsere eigenen Jungen und Mädel eingesetzt? Es ist kein Geheimnis und es dürfte euch auch klar geworden sein, daß die Adenauer-Regierung auch deshalb auf die Jugend hetzt, weil die westdeutschen Teilnehmer an den Weltfestspielen die Kriegspolitik der der Bonner Regierung und ihre amerikanischen Auftraggeber durchkreuzt. Man will nicht, daß deutsche Menschen sich aus Ost und West zusammenfinden zum gemeinsamen Kampf für die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes und für die Erreichung eines Friedensvertrages. Die Adenauer-Regierung will die Verewigung der Spaltung Deutschlands. Sie bereitet im Interesse der amerikanischen und deutschen Großkapitalisten einen neuen Krieg gegen die friedlichen Völker des Ostens und gegen unsere eigenen Brüder und Schwestern in der Deutschen Demokratischen Republik vor. Die Adenauer-Regierung will durch euren Einsatz verhindern, daß die Wahrheit über die ständige Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik in Westdeutschland bekannt wird. Durch eine verlogene Hetze und eine niederträchtige Propaganda will man euch und die westdeutsche Bevölkerung in Frontstellung gegen die Menschen im Osten unserer Heimat bringen. [] Vielen von euch, Kameraden, wird das bei eurem Einsatz in den letzten Tagen und Wochen zum Bewußtsein gekommen sein. Widerwillig haben sehr viele von euch diesen Schanddienst an der Grenze gegen die friedliebende Jugend und Bevölkerung durchgeführt. Viele von euch sind mit Widerwillen den Anweisungen gefolgt. [] Polizeibeamte! Ihr seid genau so wie wir an der Erhaltung des Friedens interessiert! Ihr wollt euch nicht wieder in einen neuen Krieg treiben lassen. Verhindert, daß die Polizei eingegliedert wird in eine neue westdeutsche Angriffsarmee. [] Während sich in den letzten Tagen und Wochen zahlreiche Polizeibeamte zurückhaltend gegenüber den jugendlichen Teilnehmern an den Weltfestspielen verhielten, hat sich ein Teil von Polizeibeamten schwere Ausschreitungen zuschulden kommen lassen. Es wurden im Wald bei Wittingen Schlägerkolonnen mit Holzknüppeln und Schlagringen auf junge Menschen gehetzt. Einem jungen Arbeiter wurde dabei der Hinterkopf aufgeschlagen. In Braunschweig wurden verhaftete junge Bergarbeiter zur Wache geschleppt und von Polizisten mit Gummiknüppeln und Fußtritten schwer mißhandelt. [] [] Kameraden! Polizeibeamte! [] [] Ruft diese Elemente zur Ordnung. Wehrt euch dagegen, daß brutale Gewaltmethoden der Gestapo angewandt werden. Seid euch eurer nationalen Pflicht bewußt und laßt euch nicht gegen eure eigenen Interessen mißbrauchen. [] Jetzt sollt ihr verstärkt bei der Rückkehr der Teilnehmer der Weltfestspiele eingesetzt werden. Die Presse schreibt von einer neuen gewaltigen Großkampfwoche der Polizei. Wehrt euch dagegen, protestiert, daß man euch erneut gegen die friedliebende Jugend zum Einsatz bringt. [] Die Sache, für die die jungen Friedenskämpfer eintreten, ist die Sache des gesamten deutschen Volkes. Jeder Mensch und auch ihr Polizeibeamte müßt an der Erhaltung des Friedens interessiert sein, müßt kämpfen gegen die Kriegspolitik von Bonn, die die Existenz unseres Vaterlandes und unserer Nation aufs Spiel setzt. Die Kriegsvorbereitungen in Westdeutschland gefährden euer eigenes und das Leben eurer Familie und unserer gesamten Bevölkerung. Ihr dürft euch in dieser Erkenntnis heraus nicht zu Helfern der Kriegstreiber machen lassen. Eure Pflicht im Bund mit allen friedliebenden Menschen ist es, dafür einzutreten, daß unserem Volk und allen Völkern der Friede erhalten bleibt. Wer aber den Frieden liebt, wer nicht will, daß unsere Heimat nochmals zu einem Kriegsschauplatz wird, der muß jetzt auch den Mut haben, aktiv für den Frieden einzutreten. Das erfordert, daß ihr Polizeibeamte verhindert, daß die von Adenauer und Lehr angeordneten Polizeimaßnahmen gegen die jungen westdeutschen Friedenskämpfer nicht zur Anwendung kommen. [] [] Kameraden! Polizeibeamte! [] [] Kämpft mit der Jugend für die Einheit unseres Vaterlandes und für die Verteidigung des Friedens! Laßt euch nicht leiten von Befehlen, die nur im Interesse der Kriegstreiber liegen! Erkennt eure nationale Pflicht und Verantwortung! Schließt euch dem Weltfriedenslager an, denn diese Kraft wird siegen!
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