An die Freunde und Förderer der Städtischen Theater in Göttingen

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; An die Freunde und Förderer der städtischen Theater in Göttingen [] Aus besonderem Anlaß richten wir an Sie die Bitte, den folgenden Ausführungen einige Minuten Aufmerksamkeit zu schenken, sei es nun vor oder nach der Vorstellung. [] Nicht wa...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Göttingen, Kraft, Felix, Göttinger Druckerei- und Verlagsgesellschaft mbH
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.11.1948
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/BB467DF8-C71C-4E8B-9A55-ECEB1400F04C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; An die Freunde und Förderer der städtischen Theater in Göttingen [] Aus besonderem Anlaß richten wir an Sie die Bitte, den folgenden Ausführungen einige Minuten Aufmerksamkeit zu schenken, sei es nun vor oder nach der Vorstellung. [] Nicht wahr, in Erwartung und Vorfreude auf einen festlichen Abend, der Sie, ihre Angehörigen, Freunde oder Bekannte, auf einige Stunden im Stadttheater oder in den Kammerspielen vereint, betreten Sie den Tempel der Musen. Nun, gemessen an den Theaterbauten der Großstädte sind die Theater Göttingens wohl klein zu nennen. Aber sie haben einen, und besonders in der jetzigen Zeit, unschätzbaren Vorzug, - sie sind von den Schrecken des Krieges vergangener Jahre unangetastet geblieben, die Kriegsfurie hat sie verschont! Glückliches Göttingen! Bitte, denken Sie, ein wenig an diese erfreuliche Tatsache, und auch einmal daran, unter welch andersgearteten und oft schwierigsten Verhältnissen in den zerbombten Städten die Künstler und Zuschauer sich zusammenfinden müssen, häufig ja nur in Theaterfragmenten! [] Wie anders hier! Festliche Räume erwarten Sie, die Sie nach des Tages Last und Mühe Entspannung und Anregung, Erhebung oder Frohsinn suchen. Und wenn die Theater Göttingens in baulicher Hinsicht auch nur Mittelmaß haben, so sind sie doch in künstlerischer Hinsicht den großen Bühnen großer Städte durchaus ebenbürtig. [] Und hier möchten wir Sie daran erinnern: diese hocherfreulichen Tatsachen, daß nämlich beide Theater der Stadt gehören, daß hochkünstlerische Aufführungen den Namen Göttingens auch auf diesem Gebiet zu einem anerkannten machten, daß eine Reihe hervorragender Dirigenten, Regisseure und Künstler hier tätig sind und dem Spielplan und den Aufführungen Niveau geben, diese Tatsachen sind den Ratsherren der Stadt, in Sonderheit der Sozialdemokratischen Fraktion zu verdanken, die mit Tatkraft und echter Aufgeschlossenheit für die Kunst, mit Verantwortungsbewußtsein und nie erlahmender Fürsorge für die Bevölkerung Göttingens, auch hiermit ihrem Streben Ausdruck gab. [] Ihre Initiative brachte den Bürgern der Stadt ihre Theater, und brachte den Menschen des Theaters Existenzmöglichkeit und Raum zu künstlerischer Auswirkung. [] Geleitet von dem Bestreben, stets für die ganze Bevölkerung zu wirken, und allen Bürgern Göttingens den Theaterbesuch zu ermöglichen, unterstützte die SPD die Ziele der Volksbühne durch Bereitstellung von Mitteln zur Verbilligung des Theaterbesuchs. Dank und Anerkennung wurde ihr dafür in hohem Maße zuteil. [] Die Theater der Stadt Göttingen üben ihre Anziehungskraft aber auch auf die weitere Umgebung Göttingens aus, und so ist ein Zubringerverkehr für diese auswärtigen Besucher im Aufbau begriffen, der jenen den Theaterbesuch erleichtern, häufig erst ermöglichen wird. Der dadurch eintretende stärkere Besuch der Theater wird für den finanziellen Unterbau derselben eine nicht unwesentliche Verbreiterung schaffen. Denn gewiß hat die Währungsreform in ihren Auswirkungen auch dem Theater, wie auch der Ratsvertretung, besondere finanzielle Sorgen gebracht, doch werden diese durch Geschick und Tatkraft zu meistern sein. [] Die Sozialdemokratische Partei ist sich ihrer kulturpolitischen Aufgabe und Verantwortung gegenüber der Bevölkerung gerade in dieser schweren Zeit besonders bewußt, und wird mit allen Mitteln die Theater der Stadt ihren Bürgern nicht nur erhalten, sondern auch zu größerer Blüte und weiterer Anerkennung verhelfen, - zur Freude und zum Wohle aller Einwohner Göttingens. [] Die SPD braucht dazu aber die Bereitschaft aller zur Mithilfe! An die Freunde und Förderer der Städtischen Theater, an alle kunstbegeisterten Bürger der Stadt, an alle jene, die Entspannung und Erhebung suchen, ergeht der Ruf: Helft mit, diese Stätten der Kultur zu sichern und auszubauen! Ihr könnt es, indem ihr am 28. November 1948 den Kandidaten [] der SPD. [] der [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Eure Stimme gebt! [] Wählt die Ratsherren der SPD.! [] Verantwortlich für den Inhalt: Felix Kraft, Göttingen, Maschmühlenweg 8/10. Göttinger Druckerei- und Verlagsgesellschaft mbH., Göttingen , CFA. 606, 11. 48, Kl. C.
Published:28.11.1948