Das Programm der Deutschen Zentrums-Partei

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Das Programm der Deutschen Zentrums-Partei [] Das Zentrum [] war und ist die sozial-fortschrittliche Partei des deutschen Volkes auf überkonfessioneller und demokratischer Grundlage. [] Wahrheit, Recht und Freiheit [] die ewigen Gesetze des N...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Gerhard Kaiser, Essen, Buchdruckerei und Verlag
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1945
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/10E63435-27C9-464C-932D-21215AA6C446
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Das Programm der Deutschen Zentrums-Partei [] Das Zentrum [] war und ist die sozial-fortschrittliche Partei des deutschen Volkes auf überkonfessioneller und demokratischer Grundlage. [] Wahrheit, Recht und Freiheit [] die ewigen Gesetze des Naturrechts und die tragenden Ideen der christlich-abendländischen Kultur sind die Triebkräfte seines politischen Strebens. [] Freiheit und Würde [] der menschlichen Persönlichkeit sind Grundsteine der Gesellschaft und des Staates. Der totale Staat wird schärfstens abgelehnt. Das Zentrum ist Hüter des Reichsgedankens auf föderativer Grundlage. Es achtet die Rechte und das Eigenleben der Länder und die Eigenart der deutschen Stämme in Kultur und Religion. [] Getreu seiner großen sozialen Tradition will das Zentrum unter [] Ablehnung eines revolutionären Klassenkampfes [] bei gerechtem Ausgleich der Lebensinteressen aller Volksschichten durch [] Neu- und Umgestaltung der Wirtschaftsordnung [] die Hebung der materiellen Lage des werktätigen Volkes in Stadt und Land. [] Um in der schweren politischen und materiellen Notlage unseres Volkes, die gebieterisch die Zusammenfassung aller aufbauwilligen Kräfte verlangt, eine unheilbare Aufspaltung und Entzweiung unseres Volkes zu verhüten, will das Zentrum die Partei der schöpferischen Mitte und des sozialen Ausgleichs sein. [] Das Zentrum [] ist das Lager der deutschen Volksgemeinschaft. Es ruft in seine Reihen alle, die mit ihm den harten Weg des Wiederaufbaues eines in Wahrheit demokratischen und sozialen Deutschlands gehen wollen. Es verwehrt seine Reihen all jenen, die aus Abneigung gegen Demokratie und sozialen Fortschritt den Untergang der ersten deutschen Republik bewirkt und dem Nationalsozialismus die Steigbügel gehalten haben. [] Das Zentrum [] will nicht zurück zu Weimar, sondern strebt darüber hinaus und reicht seine Hand all denen, die mit ihm die zerstörte Weimarer Republik geehrt und gehütet haben. Der deutschen Jugend öffnet es die Tore zur verantwortungsfreudigen Mitgestaltung einer neuen Volks- und Staatsordnung. [] Arbeitsziele [] 1. Republikanische Staatsform und Reichseinheit auf sinnvoller bundesstaatlicher Grundlage. Ausbau der Selbstverwaltung in Gemeinden, Provinzen und Ländern. [] Bereitschaft für die europäische Föderation. [] 2. Durchdringung des ganzen öffentlichen Lebens und der Wirtschaft mit wahrhaft demokratischem und sozialem Geist. Eine soziale Wirtschaftsordnung, die der Wohlfahrt aller Volksschichten dient. [] 3. Eine Reichsverfassung, die den Feinden der Demokratie keine Handhabe bietet, den republikanischen Staatsbau zu unterwühlen. [] 4. Freiheit und Sicherung der religiösen Bekenntnisse. [] Regelung der Schulfragen gemäß dem Willen der Eltern, insbesondere Förderung der Bekenntnisschulen. [] Verwerfung jeglichen geistigen und religiösen Zwanges gegenüber irgendeinem Volksteil. [] 5. Schutz von Familie und Ehe als Keimzelle des Volkes. Steuerliche und wohnpolitische Begünstigung der kinderreichen Familien. Förderung von Eigenheimen und Familiensiedlungen. [] 6. Auflösung der großkapitalistischen Trust-, Kartell- und Monopolbildungen. Überführung einzelner Wirtschaftszweige wie Bergbau-, Eisen- und Hüttenindustrie, Energieversorgung, Verkehrs- und Versicherungswesen und Großbanken in Gemeinbesitz. [] Das Recht auf Privateigentum im Dienste des Gemeinwohls bleibt unbestritten. Daher Förderung der privaten Unternehmer-Initiative. [] 7. Die Erhaltung eines leistungsfähigen gewerblichen Mittelstandes ist notwendig für ein gesundes, ausgeglichenes Wirtschaftsleben. Handwerkliche Betriebe sind zu entwickeln und zu fördern. [] 8. Die Schaffung gesunder bäuerlicher Klein- und Mittelbetriebe wird gefördert, weil ein starkes Bauerntum die Kraftquelle jeder Nation ist. [] Neuschaffung selbstständiger bäuerlicher Existenzen für Landarbeiter, Kleinbauern und Ostflüchtlinge durch Aufteilung der Latifundien. [] 9. Erhaltung des Berufsbeamtentums, das dem Volke, nicht einer Partei dient und durch hohes Berufsethos vorbildlich wirkt. [] 10. Gerechter Ausgleich der Schäden aller Opfer der nationalsozialistischen Willkürherrschaft und des von ihr heraufbeschworenen Krieges. [] GERHARD KAISER/ESSEN [] Buchdruckerei und Verlag
Published:1945