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Wer das deutsche Vaterland liebt, wählt sozialdemokratisch! [] Auf zum zweiten Hieb! [] Nieder mit Pauli! [] Der erste Hieb hat gut im morschen Holz gesessen; aber noch ist der Stamm nicht gefallen. Er wankt und neigt sich - der zweite Hieb, die [] Stichwahl [] muß ihn zu Boden werfen. [] Wähler! Ihr kleinen Leute alle! Arbeiter in Stadt und Land, kleine Beamte, Kleinhandwerker, Kleinkaufleute und Kleinbauern! [] Auf zu neuer Arbeit! [] Auf zu unermüdlichem Kampf! [] Keine Pause. Kein Ermatten! Nicht einen Augenblick die Waffen aus der Hand gelegt! Die Schlacht dauert fort. Jeder bleibe auf dem Posten! [] Pauli kann geworfen werden! [] Er muß geworfen werden! [] Er wird geworfen werden, sofern nur jeder seine Schuldigkeit tut! [] Es gilt den Nahlungsmittelwucherer Pauli zu schlagen! [] Es gilt den Sieg Liebknechts! [] Die Stimmenzahl der Sozialdemokratie in unserem Kreise hat sich um fast 1 1/2 Tausend - auf 17115 Stimmen - vermehrt. [] Pauli aber hat trotz aller Müh und Not seine Stimmenzahl über 200 Stimmen - auf 13 527 - vermindert. [] Wenn alle freiheitlichen Elemente gegen den reaktionären Konservativen, den Kandidaten der Großgrundbesitzer, des Nahrungsmittelwuchers, zusammenstehen, so ist uns der Sieg gewiß! [] Es war ein heißer Kampf, aber es wird ein noch heißerer werden. Die Volksfeinde, unsere Gegner, sind auf dem Posten, [] wir müssens doppelt sein! [] Auf einen Schelm gilts anderthalbe setzen. [] Noch einige Tage nur sind uns gegeben; noch einige Tage nur gilts aushalten und jede Fiber, jede Sehne, jeden Nerv anspannen und der Mühe Preis wird uns zufallen. [] Wie eine wütende Meute sind alle gegnerischen Parteien im Deutschen Reiche über die Sozialdemokratie hergefallen, um ihr die drei Millionen Wähler zu entreißen. Mit Lug und Trug und schwindelhaften Vorspiegelungen hat man die niedrigsten Triebe der Wählerschaft aufzustacheln gesucht. [] Vergeblich! Die drei Millionen sind unserer Fahne nicht nur treu geblieben - sie haben sich noch um hundert-tausende vermehrt. [] Den Heerbann der Schlafmützen, die, wenn sie aufgeweckt werden, hinter jeder Seifenblase begeistert herlaufen, hat man aufgerüttelt. [] Vergebens! Geschlossen und verstärkt stehen unsere Reihen und bieten einer Welt von Feinden Trutz. [] Den Druck der gesamten Staatsverwaltung hat man gegen uns wirken lassen und alle ängstlichen Gemüter einzuschüchtern versucht. [] Vergebens! [] Am Tag der Wahl wurde von den Subjekten des Reichslügenverbandes mit dem Gelde der Scharfmacher und Volksauswucherer ein Schleppapparat mit Wagen und Automobilen in Bewegung gesetzt, der alles seit den Faschingswahlen des Jahres 1887 Erhörte weit übertrumpft. [] Vergebens! - nicht geschwächt, sondern verstärkt an Stimmenzahl geht die Sozialdemokratie aus dem ersten Tag der Schlacht hervor. [] Aber die Gefahr einer Reichstagsmehrheit ans der konservativen und der nationalliberalen Partei, d.h. aus den gefährlisten [] [gefährlichsten] u. schamlosesten Feinden der kleinen Leute, droht sehr ernstlich. Die Gefahr, daß nicht nur Zentrum und Sozialdemokratie, sondern auch die freisinnigen Parteien gegenüber jener Mehrheit einfach ausgeschaltet werden, rückt immer näher. [] Trifft sie ein, so bricht der Damm, der unser Volk von der zerstörenden Flut seiner Ausbeuter und Unterdrücker schirmte u. alle Volkswohlfahrt mitsamt dem Reichstagswahlrecht wird ersäuft werden. [] Darum: wer nicht will, daß der Nahrungsmittelwucher verewigt werde, [] wer nicht will, daß das Koalitionsrecht der Arbeiterschaft angetastet werde, [] wer nicht will, daß dem Wahlrecht zu Leibe gegangen wird, [] der gehe an die Arbeit und führe den Kampf aufs Messer [] gegen den - um mit Schallwig zu reden - Denunzianten Pauli, [] gegen den Zollwucherer- und Wahlrechtsfeind Pauli, [] gegen den falschen Arbeiterfreund Pauli. [] Niemand, der das deutsche Vaterland liebt, darf ihn wählen! [] Kein freiheitlich Denkender darf ihm seine Stimme geben! [] Frisch auf zum neuen fröhlichen Kampfe! Frisch auf zum zweiten Hieb! [] Frisch auf zum Siege am 5. Februar! [] Es lebe Volkswohlfahrt und Volksfreiheit! [] Tretet ein für den [] Mann des Volkes: [] Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht - Berlin. [] Verantwortlich für Redaktion und Verlag: Richard Schmidt, Velten. - Druck: G. Witzel, Berlin, Brunnenstr. 164.
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