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ZUM THEMA 1 [] Kultur - ein Stiefkind? [] Niedersachsens SPD gibt neue Anstöße: [] [] Mehr musische Bildung in den Schulen! [] Die Lehrpläne müssen der musischen Bildung weit geöffnet werden. Der erschreckende Mangel an Musiklehrern und Kunsterziehern muß rasch beseitigt werden. Es darf nicht dahin kommen, daß das gefährliche Schlagwort von der "Lehrerschwemme'' junge Menschen selbst in ausgesprochenen Mangelfächern wie Musik und Kunst davon abhält, den Lehrerberuf anzustreben. [] Wir fordern: [] Die Schule darf nicht eine reine Leistungsmaschine werden! In der Schule sollte mehr gesungen, musiziert, gemalt werden - und das nicht nur im Fach Musik und Kunsterziehung. Das gilt, von der Grundschule angefangen, für alle allgemeinbildenden Schulen. Das gilt aber auch und vor allem für unsere berufsbildenden Schulen! [] [] Endlich mehr für die Musikschulen tun! [] Das in den letzten Jahren erstaunlich gewachsene Musikinteresse der Jugend hat zu einem raschen Aufstieg der Musikschulen in Niedersachsen geführt. Die Leistungsfähigkeit der Musikschulen wird jedoch durch das tatsächliche Bedürfnis nach musischen Aktivitäten noch weit übertroffen. Kommunen und Eltern haben das ihre getan. Wenn es mit den Musikschulen weiter vorangehen soll, muß jetzt das Land mit seiner finanziellen Hilfe einspringen. [] Wir fordern: [] Das Land Niedersachsen zahlt einen gesetzlich abgesicherten Zuschuß zu den Personalkosten der Musikschulen in Höhe von mindestens 10 Prozent, Dabei muß garantiert sein, daß die Beteiligung des Landes tatsächlich zu einer Erweiterung des Angebots führt. Mit einer bloßen Kostenverlagerung ist dem steigenden Musikinteresse nicht gedient! [] [] Musische Begabungen fördern! [] Wir sind für musische Breitenbildung! Aber dies darf die gezielte Begabtenförderung nicht ausschließen! [] Wir fordern: [] Musisch besonders begabten Schülern ist durch spezielle Kurse zu ermöglichen, sich bereits während ihrer Schulzeit auf die Aufnahmeprüfung an einer Musik- oder Kunsthochschule vorzubereiten. Der Wettbewerb "Jugend musiziert' ist mehr als bisher auch auf regionaler Ebene organisatorisch und finanziell vom Land zu unterstützen. Und warum soll es nicht auch einen Wettbewerb "Jugend malt" geben? Niedersachsen sollte hier die Bundesländer zu einer Initiative anregen. [] [] Theater für die Jugend! [] Überall wird gefordert, neue Wege zu gehen, um die Jugend an das Theater heranzuführen oder sie zu eigenem Theaterspiel zu ermutigen. Die Initiativen einzelner Theater haben jedoch ihre enge Grenze an den sehr beschränkten personellen Voraussetzungen. [] Wir fordern: [] Jedes niedersächsische Theater braucht einen Theaterpädagogen! Seine Aufgabe ist, die Jugendarbeit des Theaters zu aktivieren, vor allem aber jugendliche Laientheatergruppen an den Schulen zu beraten und zu fördern. Das Land sollte an seinen eigenen Theatern mit der Einstellung von Theaterpädagogen vorangehen. Entsprechende Aktivitäten der kommunalen Theater sind zu unterstützen. [] [] Öffnet die Museen! [] Niedersachsen verfügt über einige überregional bedeutsame Museen, aber auch über einen großen Reichtum mittlerer und kleinerer Museen in allen Teilen des Landes. Diese geschichtlich bedingte Ausgangslage erfordert besondere Schwerpunkte der Museumsarbeit. [] Wir fordern: [] Die überregional bedeutsamen Museen sind - soweit nicht bereits geschehen - durch museumspädagogische Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, die notwendige Kooperation mit Schulen, Einrichtungen der Jugendbildung und der Erwachsenenbildung systematisch zu vertiefen. Die Bestände der Landesmuseen sind durch Wanderausstellungen und Einrichtung von Dependencen in anderen Landesteilen einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Die große Zahl der Heimatmuseen in den einzelnen historischen Landesteilen Niedersachsens erfordert auf regionaler Ebene eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel gemeinsamer Bestandserfassung und koordinierter Nutzung des Museumsgutes. [] [] Bücher aufs Land! [] Noch immer sind die Städter in Niedersachsen in der Versorgung mit Büchern vor der Landbevölkerung bevorzugt. Dieses "Kulturgefälle'' muß durch gemeinsame Anstrengungen der Landkreise und des Landes abgebaut werden. [] Wir fordern: [] Jeder Landkreis braucht eine Fahrbibliothek, mit der die Bewohner des flachen Landes den Zugang zum Buch erleichtert bekommen. Das Land Niedersachsen hat die Investitionskosten für die Einrichtung des Fahrbibliotheksdienstes zuübernehmen. [] [] Unsere Kulturdenkmale erhalten! [] Die SPD-Landtagsfraktion hat sich mit ihrem Entwurf zu einem niedersächsischen Denkmalschutzgesetz an die Spitze derer gesetzt, die neue rechtliche Grundlagen für die Erhaltung unserer Kulturdenkmale fordern. Es kommt jetzt darauf an, durch gemeinsames Handeln dem drohenden Verlust an unwiederbringlicher Kultursubstanz rasch entgegenzuwirken. [] Wir fordern: [] Das niedersächsische Denkmalschutzgesetz ist im Landtag so rasch wie möglich zu verabschieden. Die aus Spielbankerträgen bereitgestellten Mittel für den Denkmalschutz sind entsprechend dem gestiegenen Gesamtaufkommen zu erhöhen. Die finanziellen Einzelhilfen des Landes sind durch Formen der Finanzierungszusage zu ersetzen, die den Kommunen und privaten Eigentümern langfristige Erhaltungsinvestitionen ermöglichen. Die Inventarisierung der niedersächsischen Kulturdenkmäler ist zu beschleunigen und landesweit durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind ohne Verzug zu publizieren. [] [] Wir brauchen die Künstler - die Künstler brauchen uns! [] Die Enquete der Bundesregierung zur Lage der Künstler liegt seit geraumer Zeit vor. Bundesregierung und Länder sind aufgefordert, daraus jetzt endlich Konsequenzen zu ziehen! [] Wir fordern: [] Niedersachsen sollte im Bund die Initiative für gesetzliche Verbesserungen der sozialen Lage der Künstler ergreifen. Die Vorschriften über "Kunst am Bau" sind vom Land als Bauherr auszuschöpfen; dabei sind mehr als bisher schon im Stadium der Planung öffentlicher Bauten offene künstlerische Wettbewerbe auszuschreiben. Durch Förderpreise des Landes sind junge Künstler in ihrer Entwicklung gezielt zu unterstützen. [] [] Kommunikationszentren sind nötig! [] Erste kulturelle Kommunikationszentren entstehen - bisher noch an wenigen Stellen in unserem Land. Ihr durchschlagender Erfolg spricht für ein großes Bedürfnis nach neuen Formen kultureller und sozialer Aktivität. [] Wir fordern: [] Die Initiativen zur Gründung von kulturellen Kommunikationszentren sind vom Land zu ermutigen und zu unterstützen. Die Vielfalt der verschiedenen Aktivitäten ist zu erhalten und nicht behördlich "gleichzuschalten". [] [] SPD Niedersachsen [] [] Verantwortlich: Hans Joachim Stief
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