Gerechter Lohn durch Sozialisierung!

Forderung nach Sozialisierung anlässlich der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein 1947; Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Gerechter Lohn durch Sozialisierung! [] SPD [] darum Sozialdemokraten [] Unsere Zukunft steht auf dem Spiele! [] Die jetzige Lage i...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 20.04.1947
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/E09E7CC9-3BED-496C-AC70-E3E381766697
Description
Summary:Forderung nach Sozialisierung anlässlich der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein 1947; Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Gerechter Lohn durch Sozialisierung! [] SPD [] darum Sozialdemokraten [] Unsere Zukunft steht auf dem Spiele! [] Die jetzige Lage ist unhaltbar. Unsere Frauen haben keine Wolle, um die Löcher in den Strümpfen zu stopfen ... sie wissen nicht, wie sie uns satt bekommen sollen . . . Feuerung ist knapp oder gar nicht da . . . Menschen frieren und erfrieren, hungern und verhungern! [] Sollen wir noch weiter tatenlos zusehen, um schließlich in diesem Chaos mit unterzugehen? [] Nein! Um unser selbst und unserer Kinder willen dürfen wir das nicht. Schon immer hat sich aus tiefstem Leid und schwerster Not ein Weg herausgefunden, wenn wir nur den Mut zum Leben hatten. [] Gewiß: Wir stehen vor einem Trümmerfeld. Die sich feige verdrückenden Machthaber eines vergangenen Systems haben alles verspielt. Ihre Besieger sind zwangsläufig unsere vorläufigen Herren geworden. Doch nach und nach werden sie die gesamte Verwaltungsarbeit wieder an uns abtreten. Und dann müssen wir wissen, was wir wollen. [] Du und ich . . . wir alle wollen uns das wieder erarbeiten, was wir zu einer bescheidenen Lebensführung brauchen. Aber wir wollen gleichzeitig, daß uns Konzernbesitzer und Kapitalgewaltige nicht noch ein drittes Mal in eine solche Katastrophe stürzen, wie wir sie durchmachen müssen. Wir wollen, daß diese Herren von Geldschrank und Aktienpaket, die durch ihre unentwegte Unterstützung der Hitlerschen Wahnsinnspolitik die Hauptschuld an unserem Verhängnis tragen, endlich auf Nimmerwiedersehen verschwinden. [] Deshalb verlangen wir eine gesteuerte Planwirtschaft, die nicht auf die Interessen einzelner Unternehmer Rücksicht nimmt, sondern die nur nach den Bedürfnissen des Volkes fragt. [] Wir verlangen eine Sozialisierung der Groß- und Grundindustrien; denn es ist höchste Zeit, daß diese Betriebe in den Besitz öffentlicher Körperschaften kommen und durch das Mitbestimmungsrecht von Belegschaft und Verbrauchern die dringend erforderlichen Höchstleistungen erzielen. Dadurch wird aber nicht nur erreicht, daß wir wieder das Lebenswichtigste für uns, unsere Familie und den Haushalt bekommen, sondern daß auch gerechter, Lohn und eine gesunde Arbeitszeit verbürgt sind. [] Wenn alle Schaffenden auf dieses gleiche Ziel: Neuerrichtung unserer Existenzgrundlage - hinarbeiten, dann kann am Gelingen kein Zweifel mehr sein. Laßt uns deshalb unsere große Lebens- und Kampfgemeinschaft, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, stark machen. Dann, kann sie verwirklichen, was wir alle ersehnen! [] Am 20. April heißt unsere Parole: SPD-Kandidaten ankreuzen! Selbständig Politisch Denken!
Published:20.04.1947