Wir alle bauen das Fundament des neuen Bundeslandes

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Wir alle bauen das Fundament des neuen Bundeslandes [] Am 9. März gilt es, durch die Wahl der Verfassunggebenden Versammlung ein Fundament zu schaffen, auf dem 6 Millionen Menschen eine echte Gemeinschaft aufbauen können. [] Die Sozialdemokra...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Württemberg-Baden
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 09.03.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/88992566-B6C9-48B1-B95C-6B0BB858ECCC
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Wir alle bauen das Fundament des neuen Bundeslandes [] Am 9. März gilt es, durch die Wahl der Verfassunggebenden Versammlung ein Fundament zu schaffen, auf dem 6 Millionen Menschen eine echte Gemeinschaft aufbauen können. [] Die Sozialdemokratische Partei hat bei den bisherigen Abstimmungen über die Neuordnung des südwestdeutschen Gebietes in allen drei alten Ländern einmütig und klar den Willen zum Zusammenschluß bewiesen. Sie wird im neuen Bundesland mit derselben Klarheit alles Trennende zu beseitigen trachten und alles fördern, was der Gemeinschaft dient. [] Die SPD ist deshalb für eine enge Verschmelzung der alten Landestelle. Sie ist gegen eine Vertiefung der bisherigen Grenzen und Gegensätze. [] Die SPD ist für eine weitestgehende Selbstverwaltung der Gemeinden, die nur da ihre Grenzen finden muß, wo die Belange der großen Gemeinschaft, also des Landes und des Bundes berührt werden. [] Sie ist gegen die Einschaltung selbständiger Gebietskörperschaften zwischen Land, Kreis und Gemeinden, die neue, Trennungslinien schaffen und die Verwaltung verteuern würden. [] Die SPD ist für eine christliche Gemeinschaftsschule. [] Sie ist gegen die Übertragung der konfessionellen Trennung auf das öffentliche Leben, die in der Bekenntnisschule ihren Nährboden findet. [] Die SPD ist für die gleichberechtigte Mitbestimmung der arbeitenden Menschen in Politik und Wirtschaft. [] Sie ist gegen die Alleinherrschaft der Interessengruppen, die es bisher verstanden, die wirtschaftliche Stärke weniger und den christlichen Glauben vieler in parteipolitische Macht umzumünzen. [] Die Wähler haben am 9. März die Möglichkeit und die Pflicht der Entscheidung. Ein jeder prüfe seine Meinung und seinen Willen! [] Selbständiges politisches Denken der Wähler stärkt immer die Sozialdemokratische Partei! [] Unsere Meinung [] zur Remilitarisierung [] 1. [] Das Grundgesetz der Bundesrepublik läßt eine Wehrverfassung nicht zu. Die von der Bundesregierung geplanten militärischen Maßnahmen sind darum ungesetzlich. [] 2. [] Als der gegenwärtige Bundestag gewählt wurde, war jedermann davon überzeugt, daß dieses Parlament nichts mit militärischen Vorhaben zu tun haben würde. Es fehlt diesem Bundestag daher die moralische Berechtigung und der politische Auftrag zum Erlaß eines Wehrgesetzes. [] 3. [] Darum fordert die SPD vor jeder Entscheidung der Bundesregierung über einen militärischen Verteidigungsbeitrag Neuwahlen. Ohne Neuwahlen wird dem Volke das Recht verweigert, in entscheidender Schicksalsstunde seinen Willen zu äußern. [] 4. [] Außerdem würde unter den derzeitigen militärischen, politischen und ökonomischen Voraussetzungen die geforderte Beteiligung Deutschlands an einer europäischen Armee die Sicherheit unseres Landes und Europas nur scheinbar erhöhen, dafür aber im Kriegsfalle die Verheerungen aussichtslos verhundertfachen. [] 5. [] Die Sozialdemokratische Partei lehnt daher die militärischen Vorhaben der Bundesregierung ab. Wer gegen Illusionen ist, die das ganze Deutschland gefährden und dafür die Voraussetzungen wahrer Sicherheit will, [] wählt Sozialdemokraten [] Verantwortlich: SPD, Bezirk Württemberg-Baden
Published:09.03.1952