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Spandauer [] Wahl-Zeitung [] Nr. 1. Sonntag, den 20. Januar 1907. Nr. 1. [] Die Sozialdemokraten geben für unsern Wahlkreis seit einigen Wochen eine sogenannte Wahlzeitung heraus. Die beiden ersten Nummern derselben waren so albern, daß man garnicht darauf einzugehen brauchte. Die letzte Nummer (Nr. 3 vom 13. Januar) aber versucht es hauptsächlich mit Lügen. Diese Lügen sind so unverschämt, daß man sie widerlegen muß, glücklicherweise auch so dumm, daß man sie leicht widerlegen kann. Das soll nun hier geschehen und zwar Punkt für Punkt, Behauptung nach Behauptung. Nur werden wir unsere Worte immer durch Urkunden und Tatsachen beweisen im Unterschied von den Sozis, die meist nur schimpfen, statt Tatsachen anzuführen. Wer die sozialdemokratische "Wahlzeitung" noch besitzt, der nehme sie, bitte, zur Hand und vergleiche sie mit unserer Darstellung, dann wird er leicht erkennen, auf wessen Seite das Recht ist. Die sozialistische Wahlzeitung fängt gleich mit einer faustdicken Lüge an. Sie sagt: "Die Sozialdemokratie ist die Partei der kleinen Leute. Ihre Abgeordneten sind zum allergrößten Teil Arbeiter und Handwerker von Beruf." Das ist gelogen, denn tatsächlich setzte sich die Partei nach den letzten Wahlen folgendermaßen zusammen: 4 Rechtsanwälte, 1 Rentner, 1 Pfarrer a. D., 14 Parteibeamte (wovon 12 einmal Arbeiter gewesen sind), 27 Schriftsteller und Redakteure (davon nur 11 ehemalige Arbeiter), 2 Lehrer, 4 Kaufleute, 5 Druckereibesitzer, 7 Handwerker, 7 Fabrikanten und Fabrikbesitzer. 2 Zigarrenhändler und 7 Gastwirte! Diese Aufzählung beruht auf den Angaben, welche die Abgeordneten selbst an Kürschners Kleinen Reichstagskalender gemacht haben. Also: Die meisten Führer der "Genossen" sind überhaupt nicht Arbeiter, und die es einmal gewesen sind, sind jetzt vollständig in den "gebildeten Mittelstand" eingetreten. Sie erziehen auch ihre Kinder "standesgemäß" und es fällt ihnen garnicht ein, wieder zum "Proletariat" hinabzusteigen. [] Damit zeigen sie klar, daß die ganze Lehre der Sozialdemokratie Unsinn ist, denn die behauptet ja eben, ein Aufsteigen aus dem vierten Stande wäre garnicht möglich. Es ist aber wohl möglich und jeder Arbeiter sollte darauf sein Ziel setzen, lieber jeden Groschen auf die Erziehung seiner Kinder verwenden, den er bis jetzt in die Parteikasse geopfert hat. Für das Geld, das ein Spandauer Arbeiter im Laufe des Jahres an die Partei zahlt, könnte er einen Jungen auf die Realschule schicken! [] Am liebsten möchten die Sozialdemokraten das Volk aufhetzen mit dem Geschrei von der angeblichen Fleischnot. Nun ist tatsächlich alles teurer geworden, die Schuhmacher und die Buchdrucker, die Tischler und die Schlosser, alle lassen sich ihre Arbeit teurer bezahlen, alle Löhne und Gehälter sind gestiegen. Gut! Dann gönne man aber auch den Bauern die höheren Viehpreise! [] Eine Fleischnot aber besteht z. B. bei uns in Spandau sicher nicht. Erstens ist das Pfund Fleisch hier immer 10 bis 20 Pfennig billiger als z. B. in Charlottenburg, ferner aber ist der Spandauer Arbeiter ein geschickter, gutgestellter Arbeiter, der mindestens ebensogut lebt wie ein kleiner Beamter oder Geschäftsmann. Ein hiesiger Fleischermeister sagte zu einer Beamtenfrau: "Glauben Sie nicht, daß unsere Arbeiter die schlechtesten Stücke nehmen: für die ist das Beste gerade gut genug!" Bravo! So soll es auch sein! Jeder gute Deutsche freut sich, wenn es dem deutschen Arbeiter gut geht. Nur den sozialdemokratischen Hetzern paßt das nicht, denn die leben ja von der Unzufriedenheit. [] Wenn man die sozialdemokratischen Flugblätter liest, sollte man wahrhaftig meinen, die Spandauer Arbeiter wären eine ausgemergelte, gedrückte, hilflose Gesellschaft und könnten vor Hunger und Elend kaum japsen. [] Wer schreibt denn nun eigentlich die sozialistischen Flugblätter? Antwort: verbummelte Literaten, verkommene Studenten, die vom wirklichen Leben überhaupt nichts kennen und für ein paar Pfennige dem Teufel ihre Feder verschreiben würden. [] Der Spaudauer Arbeiter hat eine anständige Wohnung, er kleidet sich und seine Familie anständig, er feiert die Feste wie sie fallen und hat immer noch einen Groschen übrig. [] Wem verdankt er dies? Vielleicht jenen Berliner Agitatoren? Nein, dreimal nein! Erstens seiner eigenen Tüchtigkeit, zweitens der Fürsorge des Staates und drittens dem unablässigen Bemühen unseres bisherigen Abgeordneten Pauli. Wie oft hat dieser schlichte Mann im Reichstage für die Spandauer Arbeiter gesprochen, wie oft hat er mit dem Kriegsminister und den andern höchsten Beamten persönlich verhandelt und wieviel hat er auch erreicht! [] Staatliche Fürsorge für die Unterbeamten. [] Die Sozialdemokraten müssen selber zugeben, daß der neue Etat 14 Millionen Mark zur Gehaltserhöhung der Unterbeamten enthält. "Aber", fährt der Flugblattschreiber fort, "die am geringsten besoldeten Unterbeamten sollen nur einmalige "Unterstützungen" (also Gnadengeschenke!) von Fall zu Fall erhalten. Wer weiß, wer diese Unterstützungen kriegen wird. Und sie werden wohl höchstens ein paar Sechser ausmachen." [] Das ist nun wieder eine handgreifliche Fälschung und Verhetzung; denn der Finanzminister spricht im Landtage (Sitzung v. 8. l. 07) ganz deutlich von einer allgemeinen Teurungszulage für diese Beamten im Gesamtbetrage von 3 Millionen Mark. Außerdem kündigt er für 1908 folgende Verbesserungen an: Erhöhung des Mindestgehalts, Erhöhung der Pension, der Witwen- und Waisengelder sowie allgemeine Lieferung der Dienstkleidung aus Staatsmitteln (wie bei der Post). - Alle diese Verbesserungen verschweigt der Hetzartikel in der sozialdemokratischen Wahlzeitung. Die Unterbeamten wissenübrigens sehr gut, daß die Sozialdemokraten doch jeden hassen, der des Königs Rock trägt und dem König Treue geschworen hat, sei sein Gehalt nun klein oder groß. Die Sozialdemokratie und die Arbeiterwohlfahrt. [] Angesichts der Reichstagswahlen ist es zur Kennzeichnung der Sozialdemokratie als angeblicher Arbeiterpartei von Wert, festzustellen, wie sich die sozialdemokratische Fraktion unserer sozial- und wirtschaftspolitischen Gesetzgebung gegenüber verhalten hat. Sie hat gestimmt: [] 1883 gegen die Krankenversicherung, [] 1884 [gegen die] Unfallversicherung, [] 1889 [gegen die] Invaliditäts- u. Altersversicherung, [] 1890 [gegen] das Gesetz, betr. Einführung der Gewerbegerichte, [] 1891 [gegen das] Arbeiterschutzgesetz, [] 1891 [gegen] die erste Börsensteuer-Vorlage, [] 1893 [gegen die] zweite Börsensteuer-Vorlage, [] 1895 [gegen die] das Börsengesetz, [] 1895 [gegen das] Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes, [] 1890 [gegen das] erste Gesetz zur Bekämpfung des Wuchers, [] 1894 [gegen das] verschärfte Gesetz zur Bekämpfung des Wuchers, [] 1896 [gegen das] Bürgerliche Gesetzbuch. [] Wenn die bürgerlichen Parteien diese Gesetze nicht in heftigem Kampfe gegen die Sozialdemokratie zustande gebracht hätten, so sähe es um den Arbeiterstand heute traurig aus, und der Mittelstand wäre noch viel schlimmer daran als heute. Die sozialdemokratische Partei hat also gegen die Arbeiterwohlfahrtsgesetze und für Börse, Großhandel, Großkapitalismus gestimmt. Das nennt sich "Arbeiterpartei"! [] Achtung! Landarbeiter! [] Es ist doch sehr komisch, daß sich unter den vielen Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei nicht ein einziger Landarbeiter, ja überhaupt nicht ein einziger Landwirt befindet! Alle andern Parteien, einerlei ob konservativ oder liberal, haben Landwirte in ihrer Mitte, nur den Herren Genossen scheinen die Landwirte nicht "fein" genug zu sein. Nur zur Zeit der Wahlen fällt ihnen plötzlich ein, daß es auch noch solche Menschen gibt und schnell suchen sie durch ein Dutzend schöner Versprechungen die Stimmen der ländlichen Bevölkerung zu gewinnen. Im Versprechen sind sie überhaupt groß. Sie Versprechen jedem einzelnen alles Erdenkliche. Das Halten ist ihnen Nebensache. [] Sozialdemokraten als Arbeitgeber. [] Aus einer kürzlich erschienenen Schrift über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in den sozialdemokratischen Konsumvereinen entnimmt das "Vaterland" folgende Mitteilungen, die recht interessant sind. [] "Von den 1417 Lagerhaltern haben gegen 67 eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 bis 50 Stunden. Für 388 Lagerhalter in 62 Vereinen beträgt die Arbeitszeit 51 bis 60, für 600 in 175 Vereinen 61 bis 70, für 286 in 161 Vereinen 71 bis 80, für 75 in 53 Vereinen 91 bis 80 und für einige Lagerhalter 96 Stunden wöchentlich. Noch ungünstiger sind die Verhältnisse bei den weiblichen Angestellten, die als Verkäuferinnen beschäftigt werden. - Außerordentlich kärglich sind ferner die Löhne: 13 Lagerhalter haben ein Anfangsgehalt von weniger als 50 Mark monatlich. Für einen bleibt sogar das Höchstgehalt unter 50 Mk. Für 340 Lagerhalter beträgt das Mindestgehalt und für 42 das Höchstgehalt 50 bis 99 Mark, für 495 ist das Mindestgehalt und für 127 das Höchstgehalt 100 bis 124 Mark. Bis zu mehr als 200 Mark bringen es 22 Lagerhalter; 5 fangen schon mit mehr an, doch wird nicht gesagt, wieweit es über 200 Mark hinausgeht. Lagerhalterinnen bringen es nicht so hoch. Von 3106 Verkäuferinnen beziehen 2238 ein Monatsgehalt unter 50 Mark. Das Höchstgehalt für die meisten Verkäuferinnen liegt zwischen 50 und 75 Mark monatlich. Auch bei den Löhnen der Arbeiter und Arbeiterinnen finden sich 68 Personen mit einem Wochenlohn bis zu 9 Mark, 275 mit 9 bis 12 Mark, 71 mit 12 bis 15 Mark und 112 Personen mit 15 bis 18 Mark wöchentlich. Der Höchstlohn beträgt bei 14 Personen 9 bis 12 Mk., bei 20 Personen 12 bis 15 Mark! Den vom Zentralvorstand der Konsumvereine beschlossenen Achtuhrladenschluß haben von 774 in der Statistik aufgeführten Genossenschaften ganze 275 durchgeführt!" [] Es wird namentlich im Hinblick auf die Reichstagswahl von großem Nutzen sein, diesen Zahlen weiteste Verbreitung zu geben, damit die Arbeiter erkennen, daß die "Profitmacherei" in den sozialdemokratischen Betrieben mindestens so groß ist, wie anderwärts. [] Die Sozialdemokratie und ihre Landwirtschaft. [] Das sozialdemokratische Wahlblatt rechnet heraus, daß die Landwirte durch die Kornzölle ein ungeheures Geschäft machen und knüpft daran das bekannte Geschrei über "Brotwucher", "Liebesgaben" und dergl. [] Darauf erwidern wir folgendes: Wenn bei der Landwirtschaft wirklich soviel Geld zu verdienen wäre, warum hat sich dann noch nie eine Aktiengesellschaft zum Betriebe der Landwirtschaft gebildet? Die Börse hat doch sonst eine gute Nase und weiß, wo Geld zu verdienen ist! Warum legt sich nicht die sozialdemokratische Partei auf den Betrieb der Landwirtschaft? Bebel als Inspektor, Singer als Großknecht, Lilly Braun, Rosa Luxemburg und Klara Zetkin im Kuhstall, das wäre ja spaßig! Also, bitte, meine Herrschaften. Oder ist Ihnen das zu mühsam? [] Die Sozialdemokraten schimpfen über alles, nur nicht über die großen Warenhäuser! [] Warum nicht? - Weil die Arbeiter in den Warenhäusern für billiges Geld nur gute und solide Ware bekommen! Sie lachen? Na, kennen Sie denn nicht die Geschichte von dem Warenhausbesitzer und seiner Verkäuferin? Nicht? Gut, dann will ich Sie Ihnen erzählen: Also der Warenhausbesitzer sagte zu der Verkäuferin : "Hören Sie mal, Fräulein, so geht das nicht! Wenn wir diese Schürze mit 75 Pfennig auszeichnen, kauft sie kein Mensch; schreiben Sie dran 98 Pfennig: dieser Hut kostet nicht 2 Mark, sondern 2 Mark 27 Pfennig, dieses Kleid kostet nicht 10 Mark, sondern 11 Mark 34 Pfennig. Nun sollen Sie mal sehen, wie die Sachen gekauft werden!" So wird's gemacht. [] Ja, vielleicht täten die Sozialdemokraten ganz gut, etwas mehr auf die großen Warenhäuser zu schimpfen als auf die bösen Agrarier. [] Der angebliche Fleischwucher. [] Im Jahre 1903 noch schrieb das "Handbuch für sozialdemokratische Wähler": [] "Verboten wurde die Einfuhr von Cornedbeef. Im Ausland wird dieses Fleisch nach wie vor gegessen, das offenbar nur für deutsche Reichsangehörige gesundheitsschädlich ist.", [] 1906 dagegen das sozialdemokratische "Hamburger Echo": [] "Die Verfälschung.... hat in Nord-Amerika einen Grad erreicht, der die Kulturwelt mit Ekel und Scham erfüllt". [] Die Materialien zu den noch um 1903 belobten Leckerbissen wurden beschafft, indem Spezialagenten bei den Farmern herumzogen, um "billiges Material für Büchsenfleisch aufzukaufen: tuberkulöse Rinder, an Cholera gefallene Schweine". Man sagt, daß für diesen Geschäftszweig allein wöchentlich 4000 Dollar Schweigegelder bezahlt wurden. Verdorbenes Fleisch wurde mit großen Massen von Chemikalien "behandelt" und zu Konserven verarbeitet. Krepiertes Vieh, ungeborene Kälber, unsaubere Abfälle und alle möglichen "Surrogate" wanderten in die Riesenkessel. Aus verdorbenen Rinderschlünden und Kartoffelschalen machte man im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten Hammelkonserven. Und mit Leuten, die sich so widersprechen, soll man nun sachlich verhandeln! [] Aus einzelnen Orten. [] Spandau. Ein sehr erfreuliches und reges Leben herrscht im hiesigen Reichsverbande zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, der sich aus Männern aller Stände und Berufe zusammensetzt. [] Wir haben 4- 6 Vertrauensmänner für jeden Wahlbezirk und alle Sitzungen der Vertrauensmänner sind stark besucht. [] Das will für die kurze Zeit unseres Bestehens schon etwas heißen! Wir sind darum auch guter Zuversicht und hoffen auf den Sieg eines deutschgesinnten Kandidaten. [] Aber selbst wenn diesmal der Sieg uns nicht beschieden wäre, werden wir unsere Organisation so stärken, daß wir bis zur nächsten Wahl auf alle Fälle gerüstet sind. Wir wissen aus andern Wahlkreisen, wir wissen von den Spandauer Stadtverordnetenwahlen, was der Reichsverband leisten kann. Darum vorwärts unter der Losung: [] Deutschland über alles! Nieder mit der vaterlandsfeindlichen Sozialdemokratie! [] Velten. Sozialdemokratischer Wahlterrorismus. Ein neuer unerhörter Fall von sozialdemokratischem Terrorismus wird uns aus Velten i. Mark berichtet: Dort ist von sozialdemokratischer Seite eine Sammlung für den Wahlfonds der Partei bei sämtlichen Inhabern von Läden veranstaltet worden. Da diese von den Sozialdemokraten wirtschaftlich abhängig sind, so haben sie mit Ausnahme von drei oder vier sich an der Sammlung einfach beteiligen müssen, wenn sie sich nicht der Gefahr aussetzen wollten, boykottiert zu werden. Die Erregung unter den dortigen Geschäftsleuten ist infolge dieser geradezu unglaublichen brutalen Machtausnutzung eine ungeheuer große. [] Potsdam. Lügen haben kurze Beine! In einer freisinnigen Versammlung in Potsdam warfen die "Genossen" Herrn Dr. Freund vor, er führe in der Heilstätte Belitz eine Paschawirtschaft und hätte sogar den "Vorwärts" dort verboten. Das war die erste Lüge! Denn Dr. Freund konnte sofort erwidern, daß der "Vorwärts" in 200 Exemplaren in Belitz gehalten wird. Sehr gut! Nicht wahr? [] Aber jetzt kommt die zweite Lüge. Ueber diesen Vorfall berichtet die sozialistische "Wahlzeitung" in folgender "ehrlicher" Art und Weise: [] Weiter dachte Dr. Freund unseren Genossen eine Unwahrheit zeihen zu dürfen, weil er bemerkt habe: Dr. Freund habe den "Vorwärts" aus der Heilstätte Belitz "verbannt". Daß dieser Vorwurf mit Recht erhoben war, zeigen wir an anderer Stelle. [] Jawohl, prosit Mahlzeit! Nach dieser "anderen Stelle" sucht man in der ganzen "Wahlzeitung" vergeblich. Und darauf wollten wir hier nur hingewiesen haben. [] Wähler, [] laßt euch nicht einschüchtern am Wahltage! [] Die Sozialdemokraten werden an jedem Wahllokale mehrere Stimmzettel-Verteiler haben und sich rücksichtslos vordrängen. Es sind aber überall auch Stimmzettel der reichstreuen Parteien zu haben. [] Geht frühzeitig zur Wahl, [] sucht euch euren Zettel in Ruhe aus. Jede Bedrohung und Einschüchterung ist verboten. Die Wahl selbst ist völlig geheim, und die Herren "Genossen" können nicht sehen, wie der Einzelne wählt. Dies gilt besonders für euch, ihr kleineren Geschäftsleute, die ihr sonst vielleicht oft notgedrungen "mit den Wölfen heulen" müßt. [] Laßt uns [] am 25. Januar [] einen der beiden reichs- und kaisertreuen Kandidaten wählen, sei es [] Tischlermeister [] Pauli-Potsdam [] oder [] Dr. Freud-Berlin, [] laßt uns dann aber in der Stichwahl als deutsche Männer alle zusammenhalten [] gegen die vaterlandslose, internationale Sozialdemokratie! [] Redaktion: Reichsverband. Druck und Verlag von G. Schob, Spandau.
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