Der Wahrheit die Ehre!

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Der Wahrheit die Ehre! [] Wir geben Antwort auf das Flugblatt der Überparteilichen Wählergemeinschaft, das am 24. März der Bevölkerung von Zell zur Schau geboten wurde: [] Bevor wir näher auf Einzelheiten eingehen, weisen wir darauf hin, daß...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Eder, Fritz, Flessa, Thomas, Oberfränkische Verlagsanstalt und Druckerei GmbH, Hof
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 27.03.1960
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/3D3DE777-CC20-4988-9A44-83582E2502A6
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Der Wahrheit die Ehre! [] Wir geben Antwort auf das Flugblatt der Überparteilichen Wählergemeinschaft, das am 24. März der Bevölkerung von Zell zur Schau geboten wurde: [] Bevor wir näher auf Einzelheiten eingehen, weisen wir darauf hin, daß der SPD-Ortsverein Zell in seiner Versammlung am 20. 3. 1960 einen betont fairen und anständigen Wahlkampf eröffnet hat, was auch von der Gegenseite nicht bestritten werden kann. Nachdem die ÜPW in obenerwähntem Flugblatt wiederholt Verdrehungen der Tatsachen den Wählern vorlegt, sind wir gezwungen, diese Dinge klar zu stellen. [] Zunächst stellen wir allen Gemeindebürgern die Frage, ob im Gemeinderat Zell bisher nur vier Gemeinderäte, nämlich die der ÜPW, entschieden haben, oder ob der gesamte Gemeinderat an den Beschlüssen beteiligt war? [] Schon allein die Walpenreuther Stralle war das erste Fiasko. Als man nicht mehr wußte, wo ein und aus, wandten sich die Herren der ÜPW in ihrer Ratlosigkeit an uns mit der Bitte, doch alles zu tun, um noch den Finanzminister zu erreichen, weil es für sie nicht mehr möglich war. Telefongespräche nach München durch unsere Partei ebneten den Weg zum Ministerium. [] Eine Fahrt unter Teilnahme von 1. Bürgermeister Schlick, 1. Bürgermeister Walter, Walpenreuth, der Gemeinderäte Flessa und Hopf unter der wortführenden Leitung unseres leider verstorbenen Geschäftsführers Mielert, der allseits geehrt und geachtet war, brachte uns erst die Zuschüsse, die benötigt wurden. Der Bau dieser Straße wurde letzten Endes doch einstimmig beschlossen und nicht nur von vier Personen. [] Wenn schon das Siedlungsgelände am Waldsteinweg angeschnitten wird, so betonen wir, daß damals, als dieses Grundstück erstanden wurde, der Name Spachtholz im Gemeinderat Zell überhaupt noch nicht bekannt war. Aber Sozialdemokraten haben damals mitgewirkt. [] Bezüglich der Wasserversorgung dürfen wir mit Fug und Recht darauf hinweisen, daß gerade die sozialdemokratischen Vertreter die intensivsten Verfechter dieses Problems waren. Gerade sie stemmten sich in einer der letzten Sitzungen gegen jegliche Kürzung der Gelder für Wasserleitungsbau, was der ÜPW durchaus nicht in ihr Programm paßte. [] Wir finden es unschön, daß die ÜPW bei jeder Wahl die Sportvereine zur Unterstützung durch ihre Stimmen aufruft. Wir düften [!] nicht vergessen, daß gerade Leute aus unseren Reihen größte Opfer gebracht und Leistungen mit höchster Anerkennung gezeigt haben. Die Zeller Sportler werden das zu danken wissen. [] Der Ausbau des Steinbühls wurde ebenso von allen Gemeinderäten beschlossen und von unserer Fraktion besonders gefördert, weil sich nachweisbar die Bevölkerung vertrauenvollst an uns wandte und niemand von uns in Verdacht kommen kann, persönliche Vorteile daraus zu ziehen. Es kann sich dabei ruhig mancher an der Nase zupfen und seine Erinnerungen auffrischen. [] Wenn sich in unserer heutigen Zeit ein Kandidat der ÜPW als bürgerlicher Einwohner von Zell präsentiert, so bedauern wir das sehr, denn in unseren Augen ist jeder Zeller ein Bürger. [] Es wundert uns, daß auf der Liste der ÜPW, wir betonen überparteilich, ein Mann kandidiert, der auf der Kreistagsliste der CSU steht. [] Es fällt uns auf, daß der ehemalige Fraktionsführer der Berufs- und Erwerbstätigen auf der Liste der ÜPW erscheint und erklärt, daß er schon längere Zeit Einigungsversuche anstrebte, obwohl er vor kurzem versuchte, als Kandidat bei der SPD unterzukommen. bitte wenden! [] Wenn seitens unserer Partei ein Bürgermeisterkandidat aufgestellt wurde, so nur deshalb, weil die ÜPW nicht allein das Recht hat, einen Bürgermeister zu benamen. [] Wir dürfen eine achtjährige Vergangenheit nicht vergessen und verweisen auf die Wandelbarkeit einiger Charaktere. [] Dieserhalb geht niemand einem unsicheren Abenteuer entgegen, wenn wir den allseits bekannten und überall hilfsbereiten seitherigen Gemeinderat Thomas Flessa zur Wahl stellen. Mit Stolz weisen wir auf sein segensreiches Wirken innerhalb unserer Gemeinde seit Jahren in allen Angelegenheiten hin, das dem Wohle weiter Bevölkerungskreise diente. [] Wer hat sich denn überhaupt für die Erweiterung des Kriegerdenkmals am besten verwendet? [] Wer hat nicht nachgelassen, bis die Wasserleitungüberprüft wurde? Waren es nicht die Männer unserer Fraktion? Will man das vergessen haben? [] Wie war es mit dem Feuerwehrgerätehaus? [] Die Feuerwehrmänner einschließlich ihres Kommandanten werden sich noch gut an ihre Versammlungen erinnern und auch wissen, was sich abspielte und wer ihre Sache bis ins Letzte vertrat, bis es zum Erfolg kam. [] Noch ein Wort zur Zeller Gewerkschaftsführung. Wo steht auf diesem erwähnten Handzettel etwas von Gewerkschaft? Ein jeder Gewerkschaftler hat das Recht, sich öffentlich an seine Kollegen zu wenden. Von einer unwahren Behauptung kann überhaupt keine Rede sein. [] Überdies empfehlen wir dem Kritikus - mehr Praktikus zu sein! [] Zum Schluß stellen wir fest: [] Es ist besser durch eine rote Parteibrille Klarheit zu erkennen, als durch ein überparteiliches Glas Wahrheit und Sachlichkeit verschwommen wahrzunehmen. [] Wenn es die ÜPW nötig hat, sich so mit fremden Federn zu schmücken, muß sie sich durch die Kritik der Zeller Einwohner im Laufe der vergangenen Jahre doch recht gerupft vorkommen. [] Wir lieben die Wahrheit! [] Deshalb wählt die Kandidaten der Sozialdemokratischen Partei! [] Wählt Liste 2! [] Verantwortlich: Fritz Eder und Thomas Flessa, seitherige Gemeinderäte
Published:27.03.1960