Das führt ins Elend!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Das führt ins Elend! [] [] Rund zwei Millionen Arbeitslose und Kurzarbeiter gibt es im Bundesgebiet, obwohl noch so viel zu tun wäre für den Wiederaufbau Deutschlands. [] Schätzungsweise eine Million Flüchtlinge und Vertriebene sind noch imm...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Union-Druckerei und Verlagsanstalt G.m.b.H., Frankfurt a.M.
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/810A0D40-DED6-4C76-98C0-3799714E0011
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Das führt ins Elend! [] [] Rund zwei Millionen Arbeitslose und Kurzarbeiter gibt es im Bundesgebiet, obwohl noch so viel zu tun wäre für den Wiederaufbau Deutschlands. [] Schätzungsweise eine Million Flüchtlinge und Vertriebene sind noch immer nicht in den Produktionsprozeß eingegliedert. [] Die Zahl der Kurzarbeiter nimmt ständig zu. [] [] Der Mangel an Kohle, Energie und Rohstoffen bedroht die Erzeugung von Produktions- und Verbrauchsgütern. [] Schrumpft aber die Gütererzeugung, dann werden Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit noch mehr zunehmen. [] Können wir weniger erzeugen, dann können wir weniger ausführen. [] Führen wir aber weniger aus, dann fehlen uns die ausländischen Zahlungsmittel, um die notwendigen Einfuhren bezahlen zu können. [] [] Gehen Ausfuhr und Einfuhr zurück, dann können wir noch weniger erzeugen, und noch mehr Arbeiter müssen entlassen werden. [] Alles dies wird eine Unterversorgung mit Waren ergeben. [] Jede Unterversorgung des Marktes treibt aber die Preise hoch und verringert so die Kaufkraft, insbesondere der kleinen Einkommen. [] Die geringe Kaufkraft führt zu Absatzstockungen, diese wiederum führen zu Arbeiterentlassungen. [] Die von der jetzigen Bundesregierung betriebene falsche Wirtschaftspolitik führt in die Wirtschaftskrise, wie die falsche Wirtschaftspolitik am Anfang der 1930er Jahre in die große Wirtschaftskrise geführt hat. [] Arbeitslosigkeit, Hunger, Frost und Elend bedrohen die Bevölkerung der Bundesrepublik. [] Die Regierungskoalition redet und schreibt, aber sie hat nichts getan, und sie wird nichts tun, um erneutes Elend von dem Volke abzuwenden, für dessen Wohl und Wehe sie verantwortlich ist! [] Immer wieder hat die SPD die Erweiterung und den Ausbau der Grundlagen unserer Volkswirtschaft gefordert. Die entsprechende Interpellation der sozialdemokratischen Fraktion des Bundestages im März 1950 bleibt seitens der Bundesregierung ebenso unbeachtet wie alle anderen Vorstöße der SPD. [] [] Das führt zum Aufstieg! [] [] Die SPD will ... [] ... stetig zunehmende Versorgung des ganzen Volkes mit preiswerten Waren - [] darum: Steigerung der Erzeugung in den Grundstoff-, den Investitionsgüter- und in den Verbrauchsgüter-Industrien - [] dadurch: volle Beschäftigung aller Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen - [] Die SPD will ... [] Wohnungsbau an den vorhandenen Arbeitsplätzen und Bereitstellung von Arbeitsplätzen an den jetzigen Wohnplätzen der Flüchtlinge - [] dadurch: Beseitigung der sogenannten strukturellen Arbeitslosigkeit. [] [] Dazu ist erforderlich: [] 1. Eine Kapitalanlage von schätzungsweise 5 Milliarden DM innerhalb von rund 5 Jahren, die mittels einer Investitionsanleihe von den Unternehmungen aufzubringen ist; [] 2. Einführung einer Mehrverbrauchssteuer für höhere Einkommen, damit diese dem Luxuskonsum weitgehend entzogen und zur Bildung von Sparkapital angehalten werden; [] 3. Lenkung der durch Investitionsanleihe, Mehrverbrauchssteuer, Sparaufkommen u. a. m. anfallenden Mittel in die Engpaßbereiche und nach den Maßgaben eines Nationalbudgets; [] 4. Beseitigung der seit der Währungsreform gebräuchlichen Kapitallenkung über Selbstfinanzierung und Profitinteresse; [] 5. der Umbau eines Steuersystems, das einseitig den Massenverbrauch belastet sowie das Arbeitseinkommen benachteiligt und damit die ungerechte Einkommensverteilung noch bestärkt; [] 6. die Steigerung der Ausfuhr mit allen hierzu geeigneten Mitteln. [] [] Die SPD fordert darum: [] Die Aufstellung eines volkswirtschaftlichen Gesamthaushalts, der die Richtlinien für die Erzeugung und deren Ausmaß sowie die Rangfolge der Kapitalanlagen festlegt. [] Die SPD beschränkt sich nicht auf die Kritik, sondern sie zeigt, jetzt wie immer, Mittel und Wege einer Wirtschaftspolitik, die dem ganzen Volke dient. [] [] Helft uns deshalb eine bessere Bundesregierung schaffen [] Wir versprechen keine Wunder - - - aber wir halten unser Wort! [] SPD [] [] Herausgeber: Vorstand der SPD Bonn. Druck: Union-Druckerei und Verlagsanstalt GmbH, Frankfurt a. M.
Published:06.09.1953